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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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aufs Pferd. Noch immer herrschte tiefste Finsternis, und siemussten sich bald zu Fuß, die Pferde an den Zügeln führend, Schritt für Schritt den Weg nach oben ertasten. Jeder Atemzug fraß an Victorias Lungen, und es war nur ihrem eisernen Willen zu danken, dass sie Ali nicht längst um eine Verschnaufpause gebeten hatte. Wieder und wieder glitt sie mit einem Fuß ab, stieß sich an spitzen Felsen und dachte mehr als ein Mal, sie könne keinen einzigen Schritt mehr tun. Der Aufstieg schien kein Ende zu nehmen. Höher und höher ging es. Die Luft taugte kaum noch zum Atmen, und es beschämte sie, dass Ali nur wegen ihr langsamer ging, als es ihm eigentlich möglich gewesen wäre.
    „Wenn der Aufstieg Ihnen schon schwierig vorkommt, dann freuen Sie sich besser nicht auf den Abstieg“, stellte er ruhig fest, als sie, auf einem kleinen Plateau angekommen, versuchte, mit den Augen die Tiefe zu ihren Füßen zu erkunden.
    „Wir werden da vorn zwischen den beiden Felsen durchgehen. Gehen Sie so vorsichtig wie auf Klingen! Ein falscher Schritt und Sie stürzen bis ins Tal!“
    Und er behielt Recht! Victoria war am Ende ihrer Kräfte, als sie auf der anderen Seite des Berges ankamen. Am Ende ihrer körperlichen und seelischen Möglichkeiten. Unfähig, auch nur einen weiteren Schritt zu tun, sank sie zu Boden und hielt nur noch mit Mühe die Zügel ihres Pferdes.
    Mehr als ein Mal war sie ausgeglitten, und ihr Herz hatte beinahe ausgesetzt bei dem Gedanken, sogleich in den Tod zu stürzen. Die Kälte hatte ihre Glieder steif werden lassen und ihre Haut verzehrt. „Ali, bitte … nur einen Moment.“
    Er schüttelte missmutig den Kopf. „Nein. Weiter! Wir können hier nicht bleiben. Zu gefährlich.“
    Sie sah ihn beinahe flehend an. „Nur wenige Minuten. Der Berg ist doch hinter uns. Bitte!“ Sie schämte sich ihrer Schwäche, die der Stärke und ihrer Willenskraft vom Beginn des Weges Hohn sprach. Aber es ging nicht mehr.
    „Der Berg ist unwichtig. Hier beginnt das Gebiet der Sidi Ouaiett. Wenn uns einer von ihnen bemerkt, bevor wir das Dorf erreichen, sind wir tot.“
    Hatte sie ein Hindernis überwunden und sich in Ruhe gewähnt, tauchte das nächste auf. Eine tiefe Verzweiflung bemächtigte sich ihrer. Victoria wollte nur noch sitzen bleiben und sterben. Sollten diese verdammten Sidi-Irgendwas sie doch umbringen!
    Es war Alis suchend umherschweifender Blick, der sie schließlich dazu brachte, wieder in den Sattel zu steigen. Die merkwürdige Anspannung, die sich über seine Bewegungen gelegt zu habenschien. Seine fast ängstliche Aufmerksamkeit für jede noch so kleine Regung in der sie umgebenden Natur.
    Und dann sah sie ihn! Einen Schatten. Nicht mehr als die Andeutung eines Umrisses. Doch sie erkannte, was sich da zu ihrer Rechten auf einem Felskamm über ihnen erhob: ein Reiter!
    „Ali!“, stieß sie hervor und unterdrückte den plötzlichen Impuls, mit der Hand auf die statuengleich ausharrende Figur zu deuten.
    Ihr Scout folgte augenblicklich ihren Blicken und schrak zusammen. „Verflucht. Sie haben uns …“, flüsterte er mit gepresster Stimme. „Allah steh uns bei!“
    „Aber wieso tut er nichts?“
    Ali schüttelte langsam den Kopf. „Ich weiß es nicht. Vielleicht will er uns noch beobachten. Wir müssen weiter. Das Dorf ist unsere einzige Chance.“
    „Aber wieso sollten wir im Dorf der Sidi sicher sein?“
    Beim Aufsteigen erklärte Ali: „Weil wir dann zeigen können, dass wir keine Gefahr sind. Keine Feinde. Im Moment sind wir Fremde auf ihrem Territorium. Und sie töten uns, ohne vorher nach unseren Zielen zu fragen.“
    Und da empfand Victoria plötzlich eine merkwürdige Sicherheit. Sie würde nicht sterben. Nicht jetzt und nicht hier. Wer immer sie bis hierher hatte kommen lassen, er würde auch dafür sorgen, dass die Reise nicht beendet war, bevor sie richtig begonnen hatte. Mit ruhigerem Herzen blickte sie wieder auf zu jener Stelle, wo der Reiter gestanden hatte. Er war verschwunden. Wie eine Fata Morgana schien er sich in der wirbelnden Wüstenluft aufgelöst zu haben.
    „Er ist weg, Ali.“
    „Das heißt gar nichts. Er wird wieder auftauchen. Und wenn wir uns jetzt nicht in Bewegung setzen, wird er das Letzte sein, was wir in unserem Leben sehen. Wir werden uns rechts halten, immer an den Felsen entlang. Sollten sie schießen, können wir im Zweifel noch versuchen, dort Zuflucht zu suchen.“
    Die Sonne ging auf und erfüllte Victoria mit Unbehagen. Jetzt würde die Hitze

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