Gefangene Seele

dass Sie in der Hölle schmoren mögen.”
    Lawson holte tief Luft. Dann sprang er von seinem Stuhl auf.
    “Das können Sie mit mir nicht machen!”, schrie er. “Sie haben sich abgesprochen. Ich habe nach der Verfassung das Recht, von einem Anwalt vertreten zu werden.”
    Brewsters Kollege ging einen Schritt vor, nahm Lawson am Arm und drückte ihn zurück auf seinen Stuhl.
    “Setzen Sie sich, Mr. Lawson, bevor ich Sie dazu zwinge.”
    “Ich brauche eine Telefonnummer”, sagte Luke. “Das reicht mir nicht.”
    Frank stöhnte auf. “Das können Sie mit mir nicht machen! Das ist nicht fair.”
    Luke musste sich extrem zusammenreißen, damit er sich nicht auf Lawson stürzte und ihm mit den eigenen Händen die Kehle zudrückte.
    “Sie haben Ihre Chance bekommen”, stellte Luke fest. “Und nur damit Sie Bescheid wissen, es geht das Gerücht herum, dass jemand schon die Skizzen mit den Gesichtern an die Medien geliefert hat.”
    “Was für Gesichter?”, fragte Frank.
    Luke grinste. “Oh, das habe ich Ihnen noch gar nicht erzählt? Jade Cochrane hat sich zu einer recht guten Malerin entwickelt. Sie hat einen ganzen Stapel mit Zeichnungen von Männern, die sie missbraucht haben. Sie sind sehr akkurat. Sie sind fast schon fotorealistisch.” Dann griff er in seine Tasche. “Hier, wollen Sie mal Ihres sehen?”
    Er warf das Blatt Papier auf den Tisch.
    Frank warf einen Blick darauf und fing an zu weinen. “Sie verstehen das nicht. Ich mache so etwas schon lange nicht mehr. Ich habe damals Drogen genommen. Ich habe Dinge getan, an die ich mich noch nicht mal mehr erinnern kann. Es hat an den Drogen gelegen. Ich würde so etwas nie …”
    Luke öffnete die Tür und ging hinaus.
    Frank schrie ihm hinterher.
    “323-555-2390. Das ist die Telefonnummer von Otis Jacks. Rufen Sie ihn an. Sie werden schon sehen. Nur lassen Sie nicht zu, dass ich in eine Zelle zusammen mit … Ich will nicht sterben.”
    Luke ging geradeaus. Die beiden Detectives begleiteten ihn.
    “Hören Sie zu Kelly, das ist nunmehr ein Fall, der auf Bundesebene untersucht werden muss. Es hört sich so an, als sei das Mädchen nach dem Tod ihrer Mutter als Geisel genommen worden. Wenn das der Fall ist, haben wir es mit Entführung zu tun, und das ist ein Vergehen gegen das Bundesgesetz. Halten Sie sich da heraus. Es geht Sie jetzt nichts mehr an.”
    Luke ging immer weiter.
    “Wo gehen Sie jetzt hin?”
    “Und das geht
Sie
wiederum nichts an”, sagte Luke, nahm sein Mobiltelefon aus der Tasche, sah auf die Uhr und rief den Piloten vom Sams Jet an. Wenn er Glück hatte, könnte er noch vor Einbruch der Dunkelheit in Los Angeles sein.
    Sobald sie in der Luft waren, rief Luke Earl Walters an und informierte ihn darüber, was in der Zwischenzeit passiert war. Schnell stellte Earl Luke zu Detective Myers von der Polizei St. Louis durch, der die Untersuchung im Fall Newton beaufsichtigte.
    “Detective, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich unterstützen könnten. Wenn Frank Lawson die Wahrheit gesagt hat, dann haben wir wahrscheinlich nur ein sehr kleines Zeitfenster, um Otis Jacks zu schnappen, bevor er aus den USA verschwindet. Lawson zufolge muss Jacks ein wahrer Künstler darin sein, sich ständig wieder neu zu erfinden.”
    “Es wäre mir eine Freude, Ihnen zu helfen”, antwortete Myers. “Was brauchen Sie?”
    “Ich bin jetzt gerade auf dem Weg nach Los Angeles. Bitte rufen Sie die Polizei in Los Angeles an, sagen Sie ihnen, was los ist, faxen Sie ihnen eine Kopie der Zeichnung von Jade, auf der sie den Mann, der sich Solomon nannte, wiedergegeben hat. Er betreibt ein Studio für Pornofilme, das Rising Star oder Shooting Star oder so ähnlich heißt … Das wusste Lawson nicht so genau. Schauen Sie, ob Sie eine Adresse von seinem Büro oder eine Privatadresse bekommen und halten Sie ihn fest. Wenn Sie mich darüber auf dem Laufenden halten könnten, wie weit die Kollegen in Los Angeles gekommen sind, wäre ich dankbar.”
    “Wird gemacht”, stimmte Myers zu. “Und … viel Glück.”
    “Oh, und außerdem”, fuhr Luke fort, “wie geht es Johnny Newton?”
    “Er wird es überstehen und dann ins Gefängnis gehen.”
    “Eine Schande”, murmelte Luke.
    Myers grinste. Normalerweise hätte er sich dagegen verwehrt, dass sich jemand von außerhalb des Reviers in seine Fälle einmischt, aber Luke Kelly ist Polizist gewesen. Und er hatte diesen Fall zu seinem persönlichen Auftrag gemacht. Myers hatte Verständnis.
    “Ja, das ist eine