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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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werde, sobald ich mehr weiß.”
    “Ja, gut. Das mache ich.”
    “Jade … Süße?”
    “Ja?”
    “Ich liebe dich.”
    Sie schloss die Augen und hatte das Gefühl, diese Worte ganz fest an ihr Herz drücken zu wollen.
    “Ich liebe dich auch”, sagte sie leise.
    Dann hörte sie das Rauschen der Leitung.

22. KAPITEL
    O tis betrachtete die Anzeige, als Bewegung in die einzelnen Zeilen kam. Er starrte die Worte an, als könne er sie nicht glauben. Jeder einzelne Flug in den nächsten Stunden war ausgefallen. Ausgefallen. Ausgefallen. Ausgefallen.
    Er sprang auf.
    “Nein”, stöhnte er und eilte auf das Gate zu. “Was ist denn hier los? Das kann ja wohl nicht wahr sein! Verstehen Sie denn nicht? Ich muss noch heute in die Schweiz fliegen!”
    Der Mann vom Bodenpersonal deutete nur auf die Anzeige.
    “Sir, vielleicht sind Sie derjenige, der etwas nicht verstanden hat? Haben Sie denn nicht die Nachrichten gehört?”
    Otis drehte sich um und ging zu einem Fernsehschirm, der in der Ecke von der Decke hing. Er trat nahe genug heran, um die Stimme des Nachrichtensprechers zu verstehen.
    “
Ein Sturmtief bewegt sich aus den Bergen auf Los Angeles zu. Alle Flüge von und nach Los Angeles sind verschoben worden, ebenso Flüge von und in die umliegenden Städte.”
    Otis schüttelte ungläubig den Kopf und begann zu fluchen. Er schlug mit seinen Fäusten gegen die Oberschenkel und schmiss dann sein Handgepäck auf den Boden. Er schimpfte immer noch vor sich hin, als ein Sicherheitsbeamter des Flughafens ihn von hinten am Arm packte.
    “Sir, kommen Sie bitte mit uns.”
    Otis zuckte zusammen, dann begann er sich zu wehren. “Nein. Das geht nicht. Ich muss diesen Flug bekommen.”
    “Nein, Sir. Sie fliegen im Moment nirgendwo hin.”
    Als sie ihn durch das Flughafengebäude führten, erinnerte er sich an seine Reisetasche, die er fortgeworfen hatte.
    “Meine Tasche! Meine Tasche! Ich brauche doch meine Tasche!”
    “Wir haben sie”, sagte ein weiterer Mann und hob sie hoch.
    Otis stolperte. “Entschuldigen Sie, okay? Ich habe mich nur so aufgeregt, weil mein Flug abgesagt wurde. Ich bin einfach ein wenig aufbrausend, wissen Sie?” Dann versuchte er zu lachen. “Sie wissen doch, wie das ist. Man hat einen schlechten Tag … dann lässt man ein wenig Dampf ab … und dann ist es wieder gut? Nicht wahr? Na ja, so war das eben auch … ich habe nur ein wenig Dampf abgelassen.”
    Die Wachen gingen nicht darauf ein, was er sagte, kontrollierten seine Papiere und ließen ihn nicht gehen.
    Er sprach die ganze Zeit mit sich selbst, während sie ihn weiter durch das Flughafengebäude führten, aber als sie mit ihm durch eine Tür schritten, die den Eintritt nur Sicherheitspersonal gestattete, wusste Otis, dass er Ärger bekommen würde.
    “Ich rufe meinen Anwalt an”, drohte er. “Sie können die Leute nicht einfach so behandeln und damit durchkommen.”
    Eine der Wachen schob ihn durch eine doppelte Schwingtür, schloss dahinter eine weitere auf, die in einen kleinen Raum führte. Der andere Mann telefonierte, um seinen Reisepass überprüfen zu lassen.
    “Doch, Sir, das können wir. Also: Zuerst einmal haben Sie den ruhigen und ordnungsgemäßen Ablauf gestört. Im ärgsten Fall haben Sie mit Ihrem Verhalten andere Fluggäste geängstigt und uns Anlass dazu gegeben, anzunehmen, dass Sie eine Gefahr für sich und andere darstellen.”
    Dann sagte die andere Wache zu ihm: “Sir, es scheint ein Problem mit Ihrem Reisepass zu geben. Sie werden hier bleiben, bis die Bundespolizei kommt, die Sie dann weiter befragt. Offensichtlich ist es nämlich so, ‘Mr. Handleman’, dass Sie bereits seit sechs Jahren verstorben sind.”
    In diesem Moment wurde Otis klar, dass er bis zum Hals im Schlamassel steckte.
    Er setzte sich auf den einzigen Stuhl, der sich im Raum befand, lehnte den Kopf gegen die Wand und begann zu lachen. Er konnte nicht anders. Entweder lachte er oder brachte sich sofort um. Und da seine Hände hinter seinem Rücken mit Handschellen gefesselt waren und sein Überlebenswille zu stark war, um einfach nur die Luft anzuhalten, würde er nicht sterben.
    * * *
    “Captain Warren, da ist Captain Myers von der Polizei St. Louis für Sie am Apparat.”
    “Ich nehme das Gespräch in meinem Büro an”, antwortete Warren und beeilte sich, zu seinem Schreibtisch zu kommen. Er lehnte sich über die Schreibtischlampe und nahm den Hörer ab. “Captain Myers, hier spricht Joe Warren. Wie kann ich Ihnen

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