Gefangene Seele
wirbelte sie herum. Er stöhnte, und dann küsste er sie. Er konnte den Regen auf ihren Lippen schmecken. Dann rannten sie Arm in Arm durch den Regen ins Haus.
“Du bist verrückt, Frau. Wo sind deine Schuhe? Siehst du denn nicht, dass es regnet?”
“Das ist doch kein Regen”, antwortete sie und drückte sich fester an ihn.
Luke schloss hinter ihnen die Tür und ließ die Nässe draußen.
“Also, wenn das kein Regen ist, dann weiß ich auch nicht”, sagte er, als er seinen Mantel auszog und an die Garderobe hängte.
“Regen ist kein Regen, es sind Engelstränen.”
Er zuckte mit den Schultern, denn er konnte mit dem Zitat nichts anfangen. Vielleicht war es ein Vers aus ihrer Kindheit. Luke nahm ein Taschentuch und wischte ihr den Regen vom Gesicht. Als er bemerkte, dass sie zitterte, führte er sie schnell die Treppe hinauf.
“Schön, dass du wieder zurück bist”, sagte Sam, als sie im ersten Stockwerk angekommen waren.
“Schön, wieder hier zu sein”, gab Luke zurück.
“Wir sprechen uns morgen früh”, fügte Sam hinzu und kehrte wieder um, um ins Bett zu gehen.
“Es ist doch schon morgen”, sagte Jade, als sie den Flur hinab in ihr Zimmer gingen.
Sobald sie drinnen waren, zog Luke seine nassen Sachen aus und duschte, weil Jade darauf bestanden hatte. Sie wollte nicht, dass er sich eine Erkältung holte. Als er aus dem Badezimmer kam, trug sie ein frisches Nachthemd und kuschelige Pantoffeln an den Füßen.
Er küsste sie noch einmal, und als sie die Arme um seinen Nacken schlang, küsste er sie noch länger und tiefer … Jedes Mal wartete er, ob sie ihn bremste oder ermunterte. Als sie sich nicht von ihm entfernte, glaubte er vor Freude zu sterben, so liebte er sie.
“Gehen wir ins Bett?”, fragte Jade.
Luke seufzte. “Ich würde gern mit dir ins Bett gehen, aber ich glaube, das musst du entscheiden.”
“Ich glaube, ich würde mich dafür entscheiden”, antwortete Jade. “Komm leg dich zu mir, Luke, und sei mein Liebster.”
Sein Herz raste, als sie ihn zum Bett schob.
“Hast du schon wieder Lyrik gelesen?”
Sie lächelte ohne zu ahnen, wie verführerisch ihr Lächeln geworden war.
“Poesie kann manchmal ziemlich sexy sein.”
“Nicht sexyer als du.”
Er legte sich neben sie, schob seinen Arm unter ihren Nacken und begann, sich auf den Rücken zu drehen, bis sie ihn mit einer kleinen Berührung innehalten ließ.
“Nein, dieses Mal nicht so. Heute Abend liegst du oben.”
“Bist du dir sicher?”
“Ziemlich sicher … mal abwarten.”
Er holte tief Luft. “Sag einfach Bescheid, wenn etwas nicht stimmt oder dir Angst macht.”
“Das Einzige, was mir Angst machen würde, wäre, wenn das heute das letzte Mal wäre.”
Er schüttelte den Kopf. “Da, Liebling, kannst du ganz beruhigt sein.”
Luke vergaß, wie müde er war, sobald sie anfing, ihn zärtlich zu berühren. Jede vorsichtige Geste, die sie machte, wurde von ihm doppelt und dreifach erwidert. Wenn sie sein Gesicht streichelte, küsste er ihres. Als sie seine Brust berührte, streichelte er ihre. Aber als sie unter ihm lag und ihre Beine spreizte, hatte er Angst, sich zu rühren.
“Bitte”, flüsterte sie. “Es ist gut, es ist gut.”
Luke schlüpfte zwischen ihre Beine und in ihren Körper so mühelos hinein wie Regen, der an einer Fensterscheibe hinabrinnt.
Jade spürte weder Panik noch Schmerz, als er in sie hineinglitt. Eine Wärme baute sich stetig in ihr auf, bis ihr Bauch und ihr Herz glühend heiß waren. Sie bewegte sich mit ihm instinktiv zusammen. Die Bewegung baute Spannung auf, und die Spannung entzündete den Funken. Wieder und wieder bewegte sie sich unter seinem Gewicht, während die Intensität ihrer Gefühle sie weiter und weiter trug, so weit fort, wie sie nie gedacht hatte zu gelangen. Alles war Luke und Luke war alles, und er bereitete ihr Freude.
Dann veränderte sich plötzlich alles, nichts zählte mehr, als das Blut noch schneller in ihren Adern pulsieren zu lassen.
Sie streckte ihren Körper diesem Drang entgegen, bis die Bewegung sie direkt und mit einer unglaublichen Kraft traf. Einige Sekunden lang hätte sie schwören können, dass sie zerbersten würde, dann dachte sie an gar nichts mehr, ihr Körper sank mit einem tiefen zufriedenen Seufzer zurück auf die Matratze.
Als sie ihren Höhepunkt erreichte, war das der Anfang vom Ende für Luke. Er ließ es zu, dass ihr Höhepunkt ihn über die Klippe zu seiner eigenen grenzenlosen Freude mitnahm, und als es
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