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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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er sich ans Fußende des Bettes setzte, um sich die Schuhe zuzubinden, achtete er auf die Nachrichten, die im Fernsehen liefen.
    Der Bericht handelte von dem Unwetter, das sich vor der Küste von Louisiana zusammenbraute und drohte, den ganzen Staat zu überfluten. New Orleans war schon zu weiten Teilen überschwemmt, einige Stadtbezirke waren bereits evakuiert worden.
    “Ach du meine Güte”, murmelte Luke und griff nach seinem Schuh, als der Journalist begann, Bilder zu erläutern, die am selben Tag aufgenommen worden waren.
    Aber Luke achtete nicht darauf, was der Reporter zu sagen hatte, denn etwas anderes zog seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Es war eine Szene, in der eine Frau aus einem Haus zu einem wartenden Motorboot getragen wurde. Ihre Haare und die Kleidung klebten an ihrem Körper. Ihr Gesicht war ausdruckslos, sie hatte die Arme um den Hals des Mannes geschlungen, der sie in seinen Armen trug. Luke kannte das Gesicht … von Shellys Fotos. Das war sie! Es war Sams Tochter! Aber was zum Teufel machte sie nun in New Orleans?
    Luke ließ seinen Schuh wieder fallen, während er aufsprang und nach der Fernbedienung griff, um den Ton lauter zu stellen. Alles, was er verstand, bevor der Bericht vorüber war, bestand darin, dass die Bilder einige Stunden alt waren und dass der Mississippi noch lange nicht seinen Höchststand erreicht hatte, obwohl schon so viel Schaden entstanden war.
    “Oh Mann, oh Mann”, murmelte er und warf die Fernbedienung auf sein Bett, um nach dem Telefonhörer zu greifen. Er wählte die Nummer schnell, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Nach wenigen Klingeltönen nahm jemand ab. “Hey Carson, ich bin’s, Luke. Hör mal zu, ich muss dir leider für heute Abend absagen. Mein Fall hat gerade eine seltsame Wendung genommen, und ich muss schnellstmöglich nach Louisiana fliegen … Ja, es tut mir auch schrecklich leid, aber es ist wirklich wichtig. Ich melde mich später wieder bei dir, ist das in Ordnung?”
    Nachdem er aufgelegt hatte, wählte er die Nummer der Rezeption. “Hier spricht Luke Kelly, Zimmer 1202. Ich muss umdisponieren und möchte heute Abend auschecken. Bestellen Sie mir bitte ein Taxi, ich brauche es in fünfzehn Minuten.”
    Danach führte er noch ein Telefonat mit dem SFO San Francisco International Airport. Er hatte weniger als zwei Stunden Zeit, um zum Flughafen zu kommen, und begann, seine Sachen in den Koffer zu werfen. Zwei Stunden, um mit dem Taxi dorthin zu fahren, den Sicherheitscheck zu durchlaufen und das Flugzeug nach New Orleans zu besteigen. Er dachte immer wieder daran, ob sie dort trotz des Hochwassers würden landen können. Aber diese Sorgen hatten Zeit bis später. Luke wusste nicht, auf welchem Wege und warum Jade Cochrane so schnell von San Francisco nach Louisiana gekommen war, aber er konnte es sich nicht leisten, noch länger zu warten.

5. KAPITEL
    N ach einer haarsträubenden Landung und der Feststellung, dass sein Gepäck irgendwo war, nur nicht dort, wo er sich aufhielt, fuhr Luke nach New Orleans. Er hatte bereits einen Suchauftrag für seinen Koffer bei der Fluglinie aufgegeben, als er sich ein Taxi nahm.
    “Wohin geht’s, Sir?”, fragte der Fahrer mit einem breiten Akzent.
    Luke zögerte. Er war unentschlossen, ob er sich erst ein Hotel suchen oder sofort mit seinen Nachforschungen beginnen sollte. Es war ihm lästig, dass viele Menschen durch die Flut nicht mehr in ihren Häusern, sondern wahrscheinlich in Hotels untergebracht waren. Fast Mitternacht, Luke wurde nervös. Es war unwahrscheinlich, dass die Leute, die evakuiert worden waren, noch unterwegs waren. Also konnte er sich eigentlich in aller Ruhe ein Zimmer suchen.
    “Schaffen wir es ins Marriot?”, fragte er den Fahrer.
    “Ja, Sir, ich glaube schon. Aber wenn Sie dort keine Reservierung haben, sieht es schlecht aus, nehme ich an. Ich habe im Radio gehört, dass die meisten Hotels schon ausgebucht sind.”
    “Haben Sie eine Idee?”
    “Lassen Sie mich kurz in ein paar Hotels anrufen, dann sehen wir weiter.” Wenige Minuten später drehte sich der Fahrer zu ihm um. “Wir haben Glück, Sir. Es gibt ein gutes Bed and Breakfast auf der trockenen Seite der Stadt, und die haben noch ein paar Zimmer. Sie halten Ihnen eines frei.”
    “Das ist wirklich nett von Ihnen, danke”, sagte Luke.
    “Ist mir ein Vergnügen”, antwortete der Taxifahrer. “Lehnen Sie sich einfach zurück und entspannen Sie sich. Ich bringe Sie sofort hin, und es dauert nicht

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