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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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lange.”
    Die Fahrt dauerte weniger als eine halbe Stunde. Luke sah auf seine Armbanduhr, als er aus dem Wagen stieg. Es war ein Uhr fünfzehn.
    “Es wird Ihnen gefallen”, sagte der Fahrer. “Es gehört einem ehemaligen Kommissar vom New Orleans Police Department.”
    Luke nickte gedankenverloren. Das hörte sich gut an. Vielleicht konnte ihm sein Gastgeber über die Bereitstellung eines Bettes und einer Dusche hinaus behilflich sein. Nachdem er dem Fahrer das Geld gegeben hatte, drehte er sich um und sah sich die Frühstückspension Sleepy Hollow genau an. Das Haus war eingeschossig und von riesigen alten Trauerweiden umgeben, deren untere Äste bis auf den Boden reichten. Eine Kletterpflanze, vielleicht war es eine Glyzinie, rankte sich an der Hauswand entlang bis zum Dach. Indem er um die Pfützen und regennassen Büsche herumging, näherte sich Luke der hell erleuchteten Veranda, wo ihn der Besitzer, bekleidet mit einem Schlafanzug und einem Bademantel, begrüßte.
    Armand Louiston war ein großer schlanker Mann mit dünnem Haar und einem Bein, das er ein wenig hinter sich herzog. Als Luke die Treppen hinaufstieg, öffnete er die Tür und lächelte ihn an.
    “Herzlich willkommen im Sleepy Hollow Bed and Breakfast”, begrüßte er Luke. “Ich bin Armand Louiston.” Er runzelte die Stirn. “Haben Sie kein Gepäck?”
    “Nach den letzten Informationen ist es irgendwo in Iowa”, antwortete Luke und ging hinter seinem Gastgeber in die Lobby. “Da ich jetzt Ihre Adresse habe, muss ich die Fluglinie anrufen und darum bitten, dass sie mir meinen Koffer hierher liefern.”
    “Haben Sie eine Telefonnummer?”, fragte Armand, während er hinter den Empfangstresen ging.
    Luke nickte.
    “Geben Sie sie mir. Ich rufe da gleich für Sie an. Sie brauchen sowieso eine genaue Wegbeschreibung, wie sie hierher kommen. Die schnellste Route steht schon unter Wasser.”
    “Danke sehr”, sagte Luke und reichte ihm eine Karte der Fluglinie.
    “Gern geschehen”, erwiderte Armand und gab ihm einen Schlüssel, den er aus einem Regal hinter dem Tresen hervorzog. “Sie bekommen das Blaue Zimmer. Ich hoffe, Sie werden heute Nacht gut schlafen. Wenn Sie noch etwas brauchen, wählen Sie die Null auf der Gegensprechanlage in Ihrem Zimmer. Ich höre dann das Klingeln in meinem Zimmer.”
    “Ich brauche nichts, danke”, sagte Luke.
    “Dann folgen Sie mir bitte zu Ihrem Zimmer.”
    Luke ging hinter Louiston durch die Halle, dabei bemerkte er, wie ihm der Saum des Bademantels gegen die Knöchel schlug und wie unregelmäßig sein Gang war.
    “So, da wären wir”, sagte Armand, als er vor einer Tür auf der rechten Seite des Korridors anhielt. Der Wirt öffnete das Zimmer und übergab Luke den Schlüssel. “Ich rufe gleich Ihre Fluggesellschaft an. Schlafen Sie gut.”
    Luke unterdrückte ein Gähnen, als er den Raum betrat. Sein erster Eindruck war, als beträte er die Gruft einer ägyptischen Pyramide. Die Wände waren hellblau gestrichen. Etwa fünfzig Zentimeter unter der Decke war die Wand mit einem weiß-blauen Mäanderband dekoriert, das sich um das ganze Zimmer zog. Gegenüber einem großen Spiegel stand eine Pharaonen-Büste aus Bronze auf einem Sockel aus Marmor-Imitat. Ein Futon in Dunkelblau stand in einer Ecke, in der anderen ein großes Holzbett. An der Wand hing eine Auswahl an unbekannten Originalgemälden und den üblichen Drucken, wie man sie normalerweise in Wartezimmern fand, jedoch hatte alles ein Flair von Nahost. An diesem Punkt war es Luke gleichgültig, er war einfach zu müde. Allerdings fragte er sich, ob es wohl langfristige Schäden hervorrufen würde, wenn er in dieser Pseudo-Grabkammer schliefe.
    Er warf seinen Regenmantel auf einen Stuhl und ließ sich dann auf die Bettkante plumpsen. Sein Kopf schmerzte, und die alte Wunde an seiner Schulter, die er einst in einem Schusswechsel davongetragen hatte, pochte unaufhörlich. Luke dachte daran, dass sich auch sein Rasierzeug in dem vermissten Gepäck befand und fluchte leise. Weil er auch am nächsten Tag dieselbe Kleidung würde tragen müssen, zwang er sich, sich auszuziehen, bevor er sich schlafen legte.
    Das Kopfkissen roch leicht nach Lavendel. Er dachte daran, irgendwo gelesen zu haben, dass der Duft von Lavendel Schlaf fördernd sei, aber an diesem Abend brauchte er dabei keine Unterstützung. Er schloss mit einem Seufzer die Augen, drehte sich auf die andere Seite und zog sich die Decke bis über die Schultern. Bevor er einschlief, hörte er

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