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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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Als sie sich zu ihm umdrehten, winkte er. Der Verkäufer winkte zurück und griff sofort nach dem Telefonhörer.
    Jade beeilte sich, wieder zu Luke und dem Mädchen zurückzukommen.
    “Er sagt, wir sollten hier warten.”
    “Das machen wir doch schon, oder Melissa?”
    Das kleine Mädchen nickte.
    “Willst du, dass ich dich auf den Arm nehme?”, fragte Jade, weil sie sich dachte, dass die Kleine vielleicht vor Luke Angst hatte und lieber auf dem Schoß von einer Frau sitzen wollte.
    “Nein”, gab die Kleine zur Antwort. “Ich mag ihn.”
    Jade war etwas verdutzt, dann lächelte sie.
    “Ja, du magst ihn wohl, nicht wahr?”
    “Ja.”
    “Warum?”, fragte Jade.
    “Weil er größer ist als du und weil er riecht wie … wie mein Daddy.”
    “Aha.”
    Luke zwinkerte Jade zu und lächelte.
    “Und wie du siehst, bin ich auch viel größer als du.”
    “Und du riechst”, gab Jade zurück.
    Zuerst war Luke etwas irritiert, aber dann merkte er, dass sie einen Spaß machte. Dann wurde ihm klar, dass sie zum ersten Mal einen Scherz gemacht hatte.
    “Das hat sie so nicht gesagt”, murmelte Luke.
    “Entschuldigung”, entgegnete Jade. “Ich glaube, ich habe sie nicht recht verstanden.”
    “Da, schaut mal!”, rief Luke und deutete auf den Platz inmitten des Einkaufszentrums. “Da kommt schon ein Polizist. Ich wette, er kann uns helfen, deine Mommy zu finden.”
    Die Kleine nickte begeistert, als seien Lukes Worte das einzig Wahre. Von ihrer Unschuld wurde es Jade direkt übel. Sie wusste, wie naiv Kinder in dem Alter waren. Es hätten auch genauso gut Menschen die Kleine auffinden können, die weniger vertrauenswürdig als sie und Luke waren.
    Der Polizist kam auf sie zu, und sie stellten sich ein weiteres Mal vor.
    Der Beamte sah Luke aufmerksam an. “Ich bin Officer Reyes. Und wen haben wir hier?” Er sah auf das Mädchen, das Luke auf dem Arm trug.
    Luke zog unverzüglich seinen Ausweis hervor. “Ich bin Luke Kelly vom Kelly Security Service, hier in St. Louis.”
    “Oh! Mein Schwager, Mel Holmes, arbeitet bei Ihnen!”
    Luke nickte. “Ja, das stimmt. Er macht bei mir die Buchhaltung”, fügte er hinzu. Dann wandte er sich zu dem kleinen Mädchen. “Sag dem Officer deinen Namen, meine Süße. Dann kann er schneller deine Mommy finden.”
    Plötzlich schien sie von dem dritten Fremden eingeschüchtert zu sein und senkte den Kopf und lehnte ihn an Lukes Hals.
    Luke sah den Beamten an und zuckte mit den Schultern. “Vor einer Minute sprach sie noch mit uns. Sie sagte, sie hieße Melissa Joan Carter, aber ihr Vater nenne sie Prinzessin.”
    Der Beamte lächelte. “So, Prinzessin. Sollen wir mal schauen, ob wir deine Mutti finden? Willst du mit mir kommen?”
    Sie schlang die Arme um Lukes Hals und schüttelte ihren Kopf.
    Jade legte die Hand auf den kleinen Rücken. Sie konnte spüren, dass sie zitterte. Sofort schloss sie das Mädchen ins Herz. Sie konnte sich noch so gut daran erinnern, wie es war, die Mutter zu verlieren. Das Drama war allerdings, dass ihre eigene niemals wieder zurückkommen würde. Sie wandte sich an den Sicherheitsbeamten.
    “Vielleicht wäre es gut, wenn wir mitkämen? Ihre Mutter ist sicherlich schon in Panik ausgebrochen.”
    “Ja, … und übrigens heißt ihre Mutter Faith, glaube ich”, fügte Luke hinzu. “Wir nehmen an, dass sie wahrscheinlich auch Carter heißt, obwohl man heutzutage da ja nie sicher sein kann.”
    “Ja sicher, kommen Sie ruhig mit. Warum nicht?” Er ging durch das Einkaufszentrum hindurch zur Wache.
    Auf dem Weg dorthin fing das Funksprechgerät des Beamten an zu quietschen. Er nahm es aus der Gürtelhalterung und sprach hinein. “Hier ist Dwight.”
    “Ja, Dwight. Wir haben hier eine Frau, die ihr Kind vermisst. Ich dachte, ich kontrolliere mal, ob du das Kind dort hast.”
    “Wie heißt sie?”, fragte der Beamte.
    “Faith Carter.”
    Der Beamte grinste Luke zu und streckte ihm den nach oben ausgestreckten Daumen entgegen.
    “Ja, sag ihr, wir haben das Mädchen, wir sind unterwegs.”
    Erleichtert seufzte Luke und zwinkerte Jade zu.
    “Siehst du, es geschehen noch Wunder.”
    Jade nickte. Auf dem ganzen Weg zu der Polizeiwache fragte Jade sich, was passiert wäre, wenn Sam sie so einfach gefunden hätte, als sie verloren gegangen war.
    Als sie auf der Wache ankamen, waren Luke und das kleine Mädchen schon beste Freunde geworden. Sie griff mit ihrer kleinen Hand nach seinem Hemdkragen und erzählte ihm, dass ihr Goldfisch Harry

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