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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bemerkte sie. Weder jetzt noch später.

 
    7
    Es ist fast schon eine Obsession – dieser Zauber, den der Scharfschütze auf mich ausübt. Im Labor habe ich heute seinen Atem im Nacken gespürt. Wie Feuer auf der Haut. Ich bin Wissenschaftlerin, ein vernünftiges, logisch denkendes Wesen, aber ein Teil von mir ist immer noch überzeugt, dass er wirklich da war, dass ich die Hand hätte heben und mit meinen Fingerspitzen über seine Lippen hätte streichen können.
    – aus den verschlüsselten Aufzeichnungen Ashaya Aleines
    Als der Gestaltwandler endlich stehen blieb, wusste Ashaya zunächst nicht, ob er wirklich still stand. Sie hatte immer noch das Gefühl, als bewegte er sich. Sie zwang sich, die wie zugeklebten Augen zu öffnen, und sah, dass sie vor einem kleinen erleuchteten Haus standen. Die Lichtung, auf der es stand, war mit Tannennadeln bedeckt, und wilde Blumen schienen sich an einer Hauswand emporzuranken, obwohl sie das in der Dunkelheit nicht ganz genau erkennen konnte.
    „Können Sie alleine stehen?“, fragte ihr Retter sie und half ihr hinunter.
    „Nein.“ Ihre Beine gaben nach, als sie seine Schultern losließ. Das verletzte Bein war vollkommen nutzlos und das andere steif, weil sie es so fest um ihn geschlungen hatte.
    Noch bevor sie die Bewegung hätte wahrnehmen können, hatte er schon den Arm um ihre Taille gelegt. „Ich habe Sie.“
    „Danke.“
    Stille. Aber eine andere als im Medialnet, diese hier war voller Gefühle, die unerbittlich gegen Ashayas Konditionierung Sturm liefen.
    Während sie noch darum kämpfte, im sicheren Silentium zu bleiben, flog die Haustür auf. „Dorian? Wen hast du bei dir?“ Die Sprecherin hatte leuchtend rotes Haar, das ihr bis tief in den Rücken fiel.
    „Hast du keine Nachricht von Vaughn bekommen?“ Der Scharfschütze – Dorian, er hieß Dorian – trug sie beinahe in das Haus und setzte sie auf einen Stuhl am Kamin. Seine Worte hatten einen harten Klang, aber er behandelte sie sehr vorsichtig, beinahe … sanft.
    Die Frau schloss die Tür und runzelte die Stirn. „Nein, ich bin gerade erst … eine Mediale!“
    „Keenans Mutter.“ Er sah sie wieder an, und das Blau seiner Augen verbrannte sie fast. Gegen diese Waffe konnte sie sich nicht zur Wehr setzen. „Sie ist verletzt. Muss genäht werden.“ Er spie die Worte aus.
    „Hol mir meine Instrumententasche. Du weißt ja, wo sie ist.“ Nach diesen Worten kam die Frau auf sie zu. „Hallo, mein Name ist Mercy.“
    Ashaya kämpfte gegen den Impuls an, sich umzudrehen, um Dorian im Auge zu behalten. Er war in vielerlei Hinsicht äußerst gefährlich für sie, und obwohl er sie vor dem sicheren Tod gerettet hatte, wusste sie nicht, ob er sie auch weiterhin am Leben lassen würde. „Sind Sie Ärztin?“, fragte sie Mercy, während sie auf Dorians Rückkehr wartete.
    „Nein, aber ich habe eine medizinische Zusatzausbildung.“ Mercy beugte sich vor, um einen schnellen Blick auf die Wunde zu werfen. „Der Verband kann erst abgenommen werden, wenn ich meine Instrumente habe. Wäre eine Narbe sehr schlimm? Man kann sie ja später wieder entfernen.“
    Dorian kehrte mit ihrer Ausrüstung zurück. „Sie sind am Leben“, sagte er und zuckte die Achseln genauso katzenhaft, wie er ging – mit tödlicher Anmut. Dieser Mann war sicher ein gnadenloser Feind. „Alles andere wäre mir egal.“
    „Sicher.“ Ob er wohl genauso die Achseln gezuckt hätte, wenn er heute Nacht nur ihren zerfleischten Körper vorgefunden hätte? Wahrscheinlich. „Es ist nur wichtig, dass ich wieder gehen kann.“
    „Das wird schon werden. Dorian, würdest du …?“ Mercy wies mit dem Kinn zum Sofa.
    Wortlos zog Dorian das Sofa zu einem Bett aus. Mercy legte ein dickes Laken darüber und wollte Ashaya aufhelfen. Aber Dorian hatte schon den Arm um sie gelegt, stark und heiß, die Wärme war ein deutliches Zeichen seiner ungebändigten Gestaltwandlerkraft. „Sie sind nicht so knochig wie die meisten Medialen im Medialnet.“
    Ashaya hatte Gefühle studiert, verstand sie besser als andere ihrer Art, aber dennoch fehlten ihr die Worte, wusste sie die Nuancen in seiner Stimme nicht zu deuten, den eigenartig sanften Griff. Deshalb sagte sie ihm schließlich die Wahrheit. „Stoffwechsel und Gene.“ Noch während sie sprach, fiel ihr auf, was er damit sagte, wenn er zwischen Medialen innerhalb und außerhalb des Medialnet unterschied.
    „Umdrehen“, sagte Mercy, als sie das Bett erreicht hatten. Sobald sie lag, reichte Mercy

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