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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bleiben, wenn wir diese Erde verlassen. Unsere Psychologen behaupten, dass wir uns reproduzieren, weil wir ein primitives Bedürfnis nach Kontinuität und natürlich nach einem Weiterleben der Art haben, obwohl Kinder Zeit und Mühe kosten, die man besser anders verwenden könnte.“
    Kluge Worte, kalte Worte, aber ihre Stimme hatte sich ein wenig verändert. „Mehr hatten sie nicht in der Hand? Wenn Sie nicht kooperierten, würden Ihre Gene verschwinden?“ Der Rat hatte ihr diese Motivation vielleicht abgenommen, aber Dorian hatte sie verwundet und blutig gesehen … und ihr war nur wichtig gewesen, dass Keenan in Sicherheit war.
    „Nein, meine Unsterblichkeit.“ Sie wandte den Blick nicht ab, und der Leopard genoss es. „Das können Sie nicht verstehen“, fügte sie hinzu, „Sie sind ein Gestaltwandler.“
    Er sah sie finster an. „Wir lieben Kinder.“
    „Kinder sind Handelsware“, korrigierte sie ihn. „Da Keenan das einzige Kind zu sein schien, das ich jemals bekommen würde, stieg sein Wert. Und da er nun für mich so wertvoll war, beugte ich mich den Forderungen des Rates.“ Sie hätte genauso gut über Aktien und Obligationen reden können. „Nun befinde ich mich nicht mehr in ihrer Reichweite und kann noch mehr Kinder haben. Keenan ist nicht mehr wichtig.“
    „Ganz schön abgebrüht“, sagte er und beobachtete die verräterischen Bewegungen ihrer Hand. Die Finger dieser kühlen Wissenschaftlerin hielten den holografischen Rahmen so fest, dass die weiche, milchkaffeefarbene Haut über den Knöcheln ganz weiß war. „Aber warum haben Sie sich dann so angestrengt, Keenan dort herauszubekommen, wenn Ihnen doch egal ist, ob er lebt oder stirbt?“
    Sie zögerte kurz. „Weil ich wusste, dass mir die Gestaltwandler eher helfen würden, wenn ich eine Art Bindung an ein Kind zeigen würde.“ Sie senkte den Blick und kramte im Rucksack, legte den Rahmen endlich beiseite. „Ich brauchte die Unterstützung der Gestaltwandler bei einigen Dingen, und es ist allgemein bekannt, wie Ihre Leute zu Kindern stehen.“
    Was für ein Haufen Blödsinn. Dorian lächelte in sich hinein, aber in diesem Lächeln lag Biss. Er hatte die wahre Witterung seiner Beute aufgenommen. Jetzt würde er sie jagen, bis er das Feuer in seinem Blut löschen konnte. Wenn Sex die einzige Möglichkeit dazu war, dann würde er über seinen verfluchten Schatten springen, seine eigenen Regeln über Bord werfen und sie nehmen. Das Verlangen würde schon nachlassen, wenn er es erst einmal befriedigt hatte.
    Sie blinzelte mit ihren großen Augen – falsche Farbe, knurrte die Katze. „Darf ich jetzt vielleicht ein Passwort eingeben?“
    „Unbedingt“, antwortete er in genauso scherzhaftem Ton, war aber in Gedanken damit beschäftigt, sämtliche Äußerungen durchzugehen, die sie seit dieser Nacht vor zwei Monaten gemacht hatte. Eine ausgeklügelte List? Oder etwas noch Faszinierenderes? „Bitteschön.“
    Ashaya war auf der Hut, weil er so schnell zugestimmt hatte, wollte aber wissen, ob sie richtig lag und gab auf dem Touchscreen ein einziges Wort ein: Iliana. Sie war drin. „Eigentlich ganz einfach.“
    „Wer ist Iliana?“
    „Eine Insektenforscherin, die sich auf die medizinischen Anwendungen von Insekten spezialisiert hatte – ihre Ideen hatten großen Einfluss auf meine Arbeit“, sagte sie, das stimmte auch.
    „Nicht weiter schwierig, wenn man Ihre Arbeiten kennt“, murmelte er. „Noch dazu ein einziges Wort – meine Urgroßmutter hätte sich einhacken können.“ Er drehte das Gerät wieder herum, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und rief das Menü auf. „Na, so was! Ein Haufen Anwendungen, aber keine Ordner. Kein Wunder, dass es so einfach gesichert war.“
    „Ich habe gehört, diese neuen Organizer verlangen vor jeder Nutzung ein Passwort.“
    Dorian nickte. „Das stimmt – um die medizinischen Programme zu installieren, musste man eins eingeben.“
    Seine Finger glitten schnell über die Tastatur, und ihr fiel etwas auf. „Sie kennen sich mit den Funktionen besser aus als ich.“
    „Ich würde wetten, Sie können nur mit ein oder zwei Programmen umgehen.“ Sein Lächeln war freimütig, spöttisch und so unerwartet, dass es ihre Schutzmauern durchbrach.
    Amaras Stimme in weißem Rauschen. Undeutlich. Aber schon viel näher.
    Ashaya schob das verführerische Lächeln von Dorian beiseite und ersetzte es durch das gewohnte Bild einer Eisdecke über ihrem Geist, die jede Regung mit dem Schweigen von

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