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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Der Junge war schon mitten im Ausfall und konnte nicht mehr zurück. Und so drang der ausgezackte Stumpf des Degens, der ungefähr dreißig Zentimeter lang war, Blackford in die Schulter. Der taumelte rückwärts und rutschte auf dem nassen Gras aus. Aus einem Reflex heraus riss er die Degenspitze nach oben und Dorelle schaffte es irgendwie, sich damit zu durchbohren.«
    »Oh, mon Dieu «, flüsterte Lisette, die neben dem Schmerz auch so etwas wie Erleichterung verspürte. »Ich ... ich bin so froh, dass es wirklich ein Unfall war.«
    Caid nickte knapp. »Andere werden diese Erklärung wohl nicht so bereitwillig annehmen.«
    »Sie werden denken, ich hätte den jungen Cäsar ermordet«, murmelte Blackford. Seine Wimpern zitterten ein wenig, sonst bewegte er sich nicht. »Und sie haben Recht damit.«
    »Es war nicht zu vermeiden«, sagte Caid mit Nachdruck.
    »Außer durch Toleranz und weniger Jähzorn. Wo ist meine Gastgeberin? Ich muss mich bei ihr entschuldigen, dass ich ihre Landhausparty verdorben habe.«
    »Sie müssen vor allem still liegen, damit nicht noch Schlimmeres passiert«, sagte Lisette mit einiger Strenge. Sie vermutete, dass die Unglückswaffe seine Lungenarterie um ein Haar verfehlt hatte, aber ganz sicher war sie sich nicht. Blackford war beunruhigend blass und begann zu zittern, obwohl er mit den gekreuzten Armen seinen Körper umfasst hielt, wie um die Schauer zu unterdrücken. Und noch immer durchtränkte sein Blut das Tuch in ihrer Hand. Agatha war dabei, noch eine größere Kompresse zu falten, um sie zusätzlich auf die Wunde zu pressen.
    »Wo ist Maurelle jetzt?«, wiederholte Caid leise Blacklords Frage.
    »Sie schickt einen Diener zu Monsieur Dorelles Familie«, antwortete Agatha, die auf dem Weg ins Krankenzimmer kurz mit der Gastgeberin gesprochen hatte. »Außerdem sorgt sie dafür, dass die übrigen Gäste wie gewohnt ihr Frühstück bekommen, und verabschiedet sich von denen, die sich entschlossen haben abzureisen.«
    »Das werden wohl die meisten sein, nehme ich an. Nichts ist besser geeignet als ein Skandal, um eine Landhausparty zu sprengen.«
    Während Lisette Agatha beipflichtete, hörte sie ein Ge-rausch an der Tür und drehte sich um. Er war jedoch nicht der Arzt.
    »Können wir irgendwie helfen?«, fragte Celina. Hinter ihr standen Rio da Silva und Nicholas Pasquale.
    »Wenn Sie vielleicht nach einer Decke suchen würden ...«, sagte Lisette. »Und er hätte es bestimmt bequemer, wenn ihm jemand die Stiefel ausziehen würde.«
    Während Celina davonging, um Lisettes Bitte zu erfüllen, kamen Rio und Nicholas ans Bett und befreiten den Verletzten mit ein paar schnellen Handgriffen von seinen Stiefeln. Dann lehnten sich die beiden Fechtmeister an die entferntere Wand und blickten auf den Mann auf dem Bett, der ihr Kamerad geworden war. Die unterdrückte Nervosität, die den Raum erfüllte, war um das Dreifache gestiegen.
    »Wo zum Teufel bleibt dieser Arzt?«, murmelte Caid.
    »Ich bin sicher, er kommt, sobald er kann.«
    »Gibt es denn nichts, was wir für ihn tun können? Vielleicht ein Schluck Brandy?«
    »Ich glaube, das ist keine gute Idee«, sagte Lisette. »Um zu trinken müsste er sich aufsetzen und wahrscheinlich sollte man ihn besser nicht bewegen.«
    »Ja, es ist nur ... Ich hasse es so, nichts unternehmen zu können.«
    Das war klar, dachte Lisette. Er war ein Mann der Tat, dem Warten schwer fiel.
    Celina kam mit einem Stapel Steppdecken auf dem Arm zurück. Schnell deckten die anderen Blackford damit zu und steckten die Ecken unter seinem Körper fest, nachdem Nicholas ein Messer geholt und damit das blutige Hemd aufgeschnitten und entfernt hatte. Es war beeindruckend, mit welcher Geschicklichkeit und Sorgfalt sie hantierten, doch Lisette konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass vielleicht alles vergebens sein würde.
    Doch immerhin ließ die Blutung nach. Sie bemerkte es, als sie eine neue Kompresse auflegen wollte und dabei den Druck der alten ein wenig verringerte. Sie wollte dem Verletzten schon das verkrustete und angetrocknete Blut abwischen, entschied dann aber, dass das noch warten konnte.
    Dann wusste sie nicht mehr, was sie sonst noch tun sollte und fand den Gedanken, dass das Leben eines Menschen in ihrer Hand lag, äußerst beunruhigend. Das war natürlich nicht ganz richtig, denn schließlich teilten sie sich die Verantwortung.
    Als sie ihre Augen von dem verwundeten Mann löste, trafen sie Caids Blick. Er schaute sie ernst und besorgt an, schien

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