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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Ehefrauen schlagen, den Sadisten und Vergewaltigern, deren Opfer schutzlos sind und auch vom Gesetz kaum Hilfe zu erwarten haben. Es wird allgemein angenommen, dass solche Männer durch gesellschaftliche Ächtung einigermaßen in Schach gehalten werden, aber das ist nicht wahr.«
    »Und das willst du ändern?«
    »Wir könnten es, wenn wir wollten.«
    » Wir? «, kam Rios leise Frage.
    »Die Fechtmeister, und zunächst einmal wir drei«, sagte Caid und wandte sich zu ihm um. »Es wäre so einfach! Ein kleiner Hinweis, dem der kalte Stahl ein wenig Nachdruck verleiht, würde oft schon ausreichen. Wenn nicht, gäbe es eine Forderung zum Duell und dann eine heilsame Benimmlektion. Wenn das ein paar Mal so ginge, würde die Zahl der Übergriffe sicher rasant zurückgehen.«
    »So etwas passiert jetzt schon«, sagte La Roche nachdenklich. »Nimm doch nur den Fall von Defossat, der erst letzte Woche von seinem erwachsenen Stiefsohn mit dem Degen durchbohrt wurde. Offiziell ging es um Schulden, aber die Bediensteten erzählen sich, dass Monsieur Murrett etwas gegen die blauen Flecken seiner Mutter hatte. Sie wurde vor drei Jahren Witwe und hat Defossat im letzten Frühjahr geheiratet. Es gehört zu den segensreichsten Auswirkungen des code duello, dass man jemandem damit Manieren beibringen kann.«
    »Es wäre kein Problem, unsere Kräfte gemeinsam dafür einzusetzen.«
    »Das würde ich nicht unbedingt sagen«, widersprach La Roche.
    »Dann vergesst die ganze Sache. Es war nur eine Idee.«
    »Wegen deiner Schwester«, schloss Rio messerscharf.
    »Wegen Brona, ja, aber auch wegen Maurelle Herriot, Lisette Moisant und all den anderen. Außerdem fände ich es gut, wenn bei der Furcht, die wir verbreiten, auch etwas Gutes herauskäme.«
    »Das gefällt mir«, sagte Rio. »Bei allen Heiligen, das gefällt mir wirklich.« Mit der Klinge seines Degens tippte er leicht auf diejenige in Caids Hand. »Ich finde es sogar besonders gut, weil ich dabei sicher genauso in Übung bleibe, als wenn ich zur Miliz ginge. Sollen wir einen Eid auf unsere gekreuzten Schwerter leisten?«
    Caid hätte wissen müssen, dass sie mitmachen würden. Trotzdem war ihm angesichts dieses Freundschaftsbeweises die Kehle wie zugeschnürt. »Unbedingt.«
    »Was sollen wir schwören?«, überlegte Rio. »Nun, ganz einfach. Für mich liegt es auf der Hand: Rache.«
    »Ja, warum nicht? Schließlich wollen wir doch die Gepeinigten rächen.« Mit diesen Worten nahm Rio einen Degen von der Wand hinter sich. »Und lasst uns außerdem Wachsamkeit geloben.«
    Als seine beiden Freunde ihre Handgelenke auf das Tischchen legten, bildeten die aufrecht stehenden, gekreuzten Degen mit ihren silberglänzenden Klingen ein funkelndes >V<. Wie aus einer Eingebung heraus sagte Caid: »Also dann: >Auf Tapferkeit und Waffen<«, und richtete seinen Degen im gleichen Winkel neben den beiden anderen auf.
    Für einige Sekunden trafen sich ihre Blicke über den Klingen. In diesem Augenblick wallten alle ritterlichen Regungen in Caid auf, die er jemals empfunden hatte. Sein Herz war erfüllt von dem Drang, die Welt zu verbessern, bis sie so rein und anständig war, wie er es sich als Junge erträumt hatte. Dann verebbte das Gefühl und er schaute sich ein wenig unbehaglich um, ob jemand ihre etwas überschwängliche Geste bemerkt hatte.
    »Richtig so«, sagte Rio zustimmend, der Caids Blick bemerkt hatte, und hängte seinen Degen wieder an die Wand. »Ich denke, wir sollten vorsichtig sein und unsere Absichten nicht verraten.«
    »Nein, was allein zählt, ist die Wirkung unserer Taten. Wir selbst sollten dabei im Hintergrund bleiben.« Caid legte das Rapier wieder in seine Schatulle zurück.
    »Masken«, schlug La Roche vor und schnippte mit den Fingern.
    »Na, ich weiß nicht ...«
    »Aber in den Romanen der dichtenden Damen sind die geheimnisvollen Unbekannten immer besonders interessant.«
    »Viel zu melodramatisch, außer vielleicht an Mardi Gras.« Rio verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Da wir zu dritt sind, werden jedenfalls die Strafaktion eher zufällig als geplant wirken, zumindest eine Zeit lang.«
    La Roche seufzte, während er seinen Degen verstaute. »Ihr beide habt nicht den geringsten Sinn für Romantik.«
    »Stimmt«, bestätigte Caid. »Du weißt, das Ganze ist kein Spiel.«
    »Ja, ich weiß schon. Ihr seid alle beide immer so todernst.« La Roche zuckte die Achseln. »Womit fangen wir also an? Ich habe da vor zwei Tagen was erlebt ...«
    Er verstummte

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