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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gelernt hatte. Man brachte zusätzliche Stühle und die Herren setzten sich und schwatzten angeregt über die Aufführung und die Schauspieler oder besser gesagt die Schauspielerinnen, denn die weiblichen Mitglieder der Truppe hatten offensichtlich ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen.
    »Ich habe eigentlich erwartet, dass uns hier niemand aufstöbern würde«, sagte Lisette, als die Unterhaltung nach einer Weile ins Stocken geriet. »Wie haben Sie uns gefunden?«
    »Celina hat mir erzählt, dass Sie hier sind«, antwortete
    Denys. »Sie weiß es, glaube ich, von Rio, der es von Pasquale erfahren hat. Und der wiederum hat es mit ziemlicher Sicherheit von Monsieur O’Neill gehört. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus.«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte sie und wechselte einen schnellen Blick mit Agatha, erfreut darüber, wie richtig sie Caid eingeschätzt hatte. »Wir sind froh über Ihre Gesellschaft.«
    »Und wir können unser Glück noch gar nicht fassen, dass wir auf eine so charmante Runde gestoßen sind.« Denys bedachte alle drei Damen mit einem strahlenden Lächeln, bevor er sich wieder Lisette zuwandte. »Erlauben Sie mir die Bemerkung, dass ich schon den Moment fürchte, wenn Sie Ihre Trauer ablegen, denn dann wird jeder Ihre strahlende Schönheit bemerken und ich werde nur einer unter zahllosen Bewunderern sein.«
    Auf die etwas übertriebene Art und Weise, die derzeit Mode war, hatte er das sehr schön gesagt. Dieser junge Mann, der wohl noch nicht einmal zwanzig war, würde eines Tages ein gefährlicher Herzensbrecher sein. Sein gewelltes Haar, die ernsten Augen und das markante Kinn machten schon jetzt einen viel versprechenden Eindruck und Lisette war überzeugt, dass bereits eine ganze Reihe junger Mädchen ihr Herz an ihn verloren hatte.
    »Jetzt müssen Sie aber Platz machen, mon vieux«, ertönte da eine tiefere Stimme und ein weiterer Herr betrat die Loge. »Hier bin ich und habe Verstärkung mitgebracht.«
    »Monsieur Pasquale, endlich! Ich habe mich schon gefragt, was Sie aufgehalten hat. Aber jetzt werde ich mir die ewige Zuneigung der Damen sichern, indem ich ihnen eine Erfrischung holen gehe. Sorgen Sie dafür, dass diese drei Tölpel, Francis, Hippolyte und Armand, mir nicht meinen Platz wegschnappen, während ich weg bin.«
    Kaum war Celinas Bruder aufgestanden, als zwischen Denys' Freunden schon ein spielerischer Wettkampf um seinen Stuhl entbrannte. Nicholas schlichtete den Streit ganz einfach, indem er den Stuhl griff und sich selbst darauf niederließ. Sobald er saß, nahmen zwei andere Männer seinen Platz im Eingang ein. Es waren ein Mulatte mit rostrotem Umhang und einem Rüschenhemd mit Kameen als Knöpfen und ein Herr von schlanker Gestalt und gutmütigem Aussehen, den Lisette als Gilbert Rosiere erkannte, einen Fechtmeister, der von allen freundschaftlich Titi genannt wurde.
    Caid O’Neill war nicht unter ihnen. Trotzdem kam Lisette zu dem Schluss, dass es sich gelohnt hatte, so viel Zeit auf ihre Abendtoilette zu verwenden. Es hatte etwas Berauschendes, von zwei der berühmtesten Fechtmeister der Stadt besucht und dazu noch von drei jungen Männern geradezu angebetet zu werden. Armand, Francis und Hippolyte waren sich der Ehre des Besuchs offenbar ebenso bewusst wie sie selbst. Als sie merkten, in wessen Gesellschaft sie sich befanden, brachen sie ihre Balgerei auf der Stelle ab und stellten sich in respektvollem Abstand zu den Besuchern und Lisettes Sitz auf. Dieser Zustand hielt jedoch noch nicht einmal fünf Minuten an, sondern nur so lange, bis sich Titi und Bastile mit den besten Empfehlungen verabschiedet hatten und davongeschlendert waren, um in der nächsten Loge ihre Aufwartung zu machen, wodurch das Gedränge in Maurelles Loge ein wenig nachließ.
    »Darf ich fragen, La Roche, ich meine, Monsieur Pasquale«, sagte Hippolyte Ducolet, »was es für Neuigkeiten über dieses Turnier der Fechtmeister gibt? Man hört die merkwürdigsten Sachen, wissen Sie. Manche behaupten, während der Vorbereitungen käme es zu mehr Zusammenstößen als später auf den Fechtbahnen. Ist es wahr, dass Bernard gestern Llulla beleidigt und der ihn dafür heute im Morgengrauen durchlöchert hat?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Nicholas und konzen-trierte sich darauf, einen Fussel von seinem Umhang zu entfernen. »Aber Bernard wird überleben. Knapp.«
    Armand Lollain beugte sich eifrig vor. »Zwischen Dauphin und Käpt’n Thimecourt soll es ein Wortgefecht gegeben haben

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