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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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also um das Leben jedes Mannes und nicht um seines im Besonderen. Das hätte er sich denken können. »Es wird nicht nötig sein. Falls er sich nicht stur stellt, reicht es völlig, wenn Blut fließt.«
    »Ja«, hauchte sie, wandte sich brüsk ab und setzte ihren Weg fort.
    Caid begleitete sie und Agatha Stilton bis zum Pförtchen des Stadthauses, wo er sie der Obhut des Butlers übergab.
    Gleichzeitig mit dem überschäumenden Willkommensgebell des Hundes wünschte er höflich gute Nacht und ging rasch zurück auf die Straße.
    Gerade als er auf den Bürgersteig hinaustrat, begannen die Glocken der St. Louis-Kathedrale zu läuten. Mardi Gras war vorüber, die Fastenzeit hatte begonnen. Mehrere Sekunden lang verharrte Caid mit unbewegtem Gesicht.
    Er überlegte, worauf er in dieser Zeit der Buße verzichten sollte.
    Außer natürlich auf Dragees und Frauen mit grauen Augen.

Siebtes Kapitel
    Bereits eine Stunde, nachdem Lisette ihr eine Nachricht geschickt hatte, sprach die Schneiderin, Madame Fortin, im Stadthaus vor. Mit Freuden war sie einer Bekannten der gnädigen Mademoiselle Vallier zu Diensten, die bei ihr ganz entzückende Hochzeitskleider in Auftrag gegeben hatte. Es war zu gütig von der Dame, sie weiterzuempfehlen. Ihr kleines Schneideratelier mitsamt den drei Nähdamen — wahren Künstlerinnen ihres Faches — stand Madame Moisant voll und ganz zur Verfügung und sie würden alle dafür sorgen, dass Madame mit so schönen Kleidern ausgestattet wurde, wie es unter den gegebenen Umständen nur möglich war.
    Ach, Madame wünschte heute Abend das Theater zu besuchen? Da hatte sie großes Glück, denn gerade jetzt wartete im Atelier genau das Richtige, nämlich ein Abendkleid, auf sie. Zu Beginn der Saison hatte es eine Dame aus Paris bestellt, deren Vater kurz vor Weihnachten verstorben war. Doch sie hatte nicht gewusst, dass sie schwanger war und das Kleid in dieser Saison nicht mehr würde tragen können. Sie bat daher Madame Fortin, es anderweitig zu verkaufen, da es fraglich war, ob sie später noch hineinpassen würde. Die Dame hatte in der letzten Saison geheiratet und besaß damals ungefähr die gleichen Maße wie Madame. Falls Madame wünschte, könnte man es holen lassen.
    Lisette wünschte es heiß und innig und war sehr angetan, als das Kleid eintraf. Es war aus schwarzer Seide, dem letzten Schrei der Saison, und besaß einen Glockenrock, der, im Gegensatz zur herrschenden Mode, vorne nicht geteilt war. Schultern und Saum schmückten breite gestickte Bänder. Mit dem dazugehörigen Kopfputz — einer wippenden schwarzen Reiherfeder in einem filigranen Silberhalter - würde es ganz fantastisch aussehen. Lisette hätte sich zwar lieber noch ein Kleid aus dem Samtstoff machen lassen, den sie vor einigen Tagen gekauft hatte, doch das wäre natürlich nicht mehr am selben Tag fertig geworden. Zumindest brauchte sie aber nicht dasselbe Abendkleid wie auf der Soiree bei den Valliers zu tragen. Also nahm sie Maurelle Herriots freundliche, wenn auch unerwartete Einladung an, ihr am Abend in ihrer Loge im Theatre d’Orleans Gesellschaft zu leisten.
    Das Programm wurde von der Familie Ravel bestritten, die nur eine Woche lang in New Orleans gastierte. Erster Programmpunkt des Abends, der unter dem Motto >Eine Nacht der Überraschungen» stand, war eine Ballettpantomime. Sie sollte als eine Art Hochseilakt auf einem Balken in fast vier Metern Höhe über der Bühne dargeboten werden. Danach wollten die Schauspieler berühmte Skulpturen als >lebende Bilder« darstellen. Es folgten ein Ballett und ein Drama mit dem Titel Madame Siddons oder Une Actrice Anglaise, das vermutlich auf der Lebensgeschichte der berühmten Schauspielerin beruhte, die vor etwa zehn Jahren gestorben war. Das Programm schien angemessen, das heißt, es würde das Publikum unterhalten, ohne es allzu sehr vom eigentlichen Zweck des Theaterbesuchs — sehen und gesehen werden — abzulenken.
    Die Vorstellung begann wie erwartet. Gabriel Ravel, das Haupt der Familientruppe, hatte einen gut gebauten Körper, der in einem eng sitzenden Kostüm vorteilhaft zur Geltung kam. Dennoch waren die meisten Operngläser auf die Orchestersitze und die Logen gerichtet, die über der Bühne anstiegen. Das Parterre mit den preiswerteren
    Plätzen stieß auf geringeres Interesse, außer bei den wenigen jungen Herren, die auf ihren Sitzen blieben. Die Mehrzahl der forschen Jünglinge streifte dagegen wie die Kater durch das Bühnenhaus und hielt nach

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