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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ihre Begleiterin fragend an. »Mademoiselle Celina wird betrübt sein, wenn Sie nicht wenigstens eine Kleinigkeit essen, bevor Sie gehen.«
    Lisette schüttelte kurz den Kopf. »Monsieur da Silva erlaubte niemandem von den Dragees zu essen, sondern ließ sie zusammenkehren und im Küchenherd verbrennen. Das hat mir gänzlich den Appetit verdorben.«
    »Mir auch«, pflichtete Mademoiselle Agatha ihr schaudernd bei.
    Zumindest hatten sie die Gefahr erkannt. »Wir gehen sofort.« Caid schaute sich nach Rio oder Celina um, konnte jedoch keinen von ihnen entdecken.
    »Ich werde mich in Ihrem Namen verabschieden«, erklang Nicholas' ruhige Stimme aus dem Hintergrund.
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    Caid ergriff Lisettes Umhang und hüllte sie gerade darin ein, als aus einer Gruppe von Männern, die nahebei in einer Ecke zusammenstanden, schallendes Gelächter ertönte. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie einer von ihnen mit einer Kopfbewegung auf Lisette deutete und dabei verächtlich die Lippen kräuselte. »Vergiftete Dragees? Was für ein Blödsinn! Wissen Sie, Eugene Moisant war ein Freund von mir und er hat immer gesagt, seine Frau wäre ebenso schwach im Kopf wie im Bett.«
    Caids unterdrückter Ärger flammte zu hellem Zorn auf. Mit tödlicher Ruhe sagte er: »Verzeihen Sie, Madame, ich bin sofort zurück.«
    »Monsieur O’Neill, bitte!« Lisette legte ihm die behandschuhte Hand auf den Arm.
    Er gab keine Antwort, sondern ging zu den drei Männern hinüber. Sie wandten sich um, als er auf sie zukam, und derjenige, der gesprochen hatte, erbleichte. Caid ließ sich davon nicht beirren. Er hatte den Gentleman schon in den s alles d'armes der Passage gesehen und kannte ihn als einen der berüchtigtsten Frauenhelden der Stadt, einen verdorbenen Flegel, der gleichermaßen mit seinen Erfolgen im Schlafzimmer und auf dem Duellplatz prahlte und auch sonst zu allem seinen Kommentar abgeben musste.
    »Monsieur Vigneaud«, sprach er ihn gleichmütig an und machte dazu eine beleidigend knappe Verbeugung. Gleichzeitig zog er eine Visitenkarte aus der Rocktasche und überreichte sie dem Angesprochenen. »Meine Sekundanten werden Sie morgen früh abholen.«
    Vigneaud antwortete nicht, sondern glotzte ihn nur mit offenem Mund an. Anstandshalber wartete Caid eine Sekunde, dann nickte er den beiden anderen Männern zu, ging davon und geleitete die beiden Damen nach draußen.
    »Sie wollen sich mit diesem Mann wegen ein paar Bonbons duellieren?«, fragte Lisette kaum hörbar.
    »Er kann sich ja öffentlich in aller Form entschuldigen, wenn er will.«
    »Dann steht er als Feigling da. Oh, Monsieur ...«
    »Es ging nicht anders. Sie haben gehört, was er gesagt hat. Man darf nicht zulassen, dass er das nach Belieben wiederholt, oder vielleicht nach Moisants Belieben.«
    »Ist das Ihre Vorstellung von Schutz? Soll man sich erzählen, dass Sie jeden Mann fordern, der schlecht über mich spricht?«
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Wollten Sie das nicht so?«
    »Nein, ganz und gar nicht! Sie sollten nur einen Mann, nämlich meinen Schwiegervater, in die Schranken weisen. Dass Sie so viel riskieren, habe ich nie gewollt.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind nicht verant-wortlich für Vigneauds Dummheit und schlechte Manieren. Für beides hat er schon lange einen Denkzettel verdient.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Worum geht es denn dann?«, fragte er mit scharfer Logik. »Hätte ich ihm gestatten sollen, Sie in aller Öffentlichkeit zu beleidigen? Macht es Ihnen nichts aus, wenn man Sie als verrückt und sonst noch was bezeichnet? Haben Sie wirklich geglaubt, es würde ohne Folgen bleiben, dass Sie sich Moisant widersetzt haben? Das Gerede geht schon los und Idioten wie Vigneaud greifen es begierig auf, wenn sie es sich ungestraft leisten können. Ich weiß nicht, wie man sie sonst zum Schweigen bringen könnte.«
    »Wenn Sie getötet werden ...«, begann Lisette und verhielt zögernd ihre Schritte.
    Caid blieb so unvermittelt stehen, dass ihm der Umhang gegen die Beine schlug. »Ja?«
    »Nichts.«
    Sie wandte die Augen von ihm ab und tauschte einen kurzen Blick mit ihrer schweigenden Gefährtin. In die Stille drang fernes Lachen und irgendwo sang jemand mit einer ganz annehmbaren Tenorstimme eine Arie aus M anon Lescaut.
    »Ich werde nicht getötet«, sagte er in freundlicherem Ton. »Vigneaud ist schwerlich ein Gegner für einen maitre d'armes.«
    »Werden Sie ihn auch nicht umbringen?«
    Sie sorgte sich

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