Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
reagiert so, wie jeder Vater reagieren würde.«
Sie musste jemanden für ihren Schmerz verantwortlich machen, sonst erstickte sie noch daran. »Aber er hätte gar nichts davon erfahren, wenn du es ihm nicht verraten hättest. Warum hast du das getan?!«
»Es spielt keine Rolle, wie er davon erfahren hat«, entgegnete Christoph nur.
Alana seufzte und murmelte: »Ich will Karsten nicht heiraten.«
Er drehte ihren Kopf, so dass er ihr in die Augen sehen konnte, und auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Was auch immer er in ihren Augen gesehen hatte – es ließ ihn lächeln, und er sagte: »Gut, dann muss ich ihn vielleicht doch nicht umbringen.«
Sie seufzte verzweifelt. Als würde das noch etwas bringen! Aber natürlich meinte er es nicht so.
»Du hast ihm nicht gesagt, wie du darüber denkst, oder?«, erkundigte er sich.
»Natürlich nicht! Er ist so verdammt glücklich über diese Vorstellung, ich konnte es nicht.«
»Sein Glück ist dir also wichtiger als dein eigenes?«
»Das verstehst du nicht. Ich bin gerade erst wieder mit ihm vereint. Ich kann kaum glauben, was da passiert ist. Die Liebe war einfach so da, sofort, als wären wir niemals getrennt worden. Ich möchte ihn nicht verletzen!«
»Wenn du Karsten das Leben retten willst, solltest du noch einmal darüber nachdenken.«
»Ach, hör auf! Du wirst ihn nicht umbringen.« Sie blickte ihn an, und er wirkte, als schien er diese Vorstellung auszukosten. Sie verdrehte die Augen. »Ich glaube auch nicht, dass das die Idee meines Vaters war. Ich meine, ihm gefällt der Gedanke, aber ich glaube, es war Nikola, die ihm den Vorschlag gemacht hat.«
»Das überrascht mich nicht. Sie will mehr als jeder andere hier, dass die Feindseligkeiten ein Ende haben. Es gibt sogar Gerüchte, dass ihre Angst zu mehreren Fehlgeburten geführt hat.«
Alana seufzte erneut. »Ich wünschte, ich könnte mit Poppie reden! Henrys Botschaft muss einen Grund haben. Ich habe nur nicht alles verstanden.«
»Vielleicht kannst du das ja heute.«
Sie sah ihn scharf an. »Jetzt sag mir nicht, dass dieser Ausflug eine Falle ist!«
Sie hoffte, er würde es verneinen, jedoch vergebens. »Auf Vorschlag deines Vaters. Aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich werde ihm nichts tun. Frederick hat dir sein Wort gegeben.«
»Das ist ja alles gut und schön, aber Poppie hat mir nicht sein Wort gegeben, dass er dir nichts tut!«
Christoph lachte. »Du sorgst dich um mich?«
»Nicht ein bisschen!«, rief sie aus. »Aber wie wird das aussehen, wenn er dich umbringt? Ich glaube nicht, dass es meinen Vater besonders milde stimmen würde.«
Er lächelte. »Das wird nicht passieren, solange du bei mir bist. Oder hast du ein bisschen übertrieben, als du ihn so gelobt hast, von wegen, er sei ein neuer und besserer Mensch geworden? Glaubst du wirklich, er würde vor deinen Augen Blut vergießen? Jetzt wäre der richtige Moment, um es zuzugeben.«
»Warum? Er kann den Schlitten allein sowieso nicht zum Stehen bringen, oder hast du vor, anzuhalten und ihn zu fragen, ob er sich zu uns setzt? Ja, natürlich, du würdest ihn ganz höflich einladen – und ihn dann direkt ins Gefängnis fahren! Du wusstest, dass Henry vor dem Palast auf mich gewartet hat, nicht wahr? Deshalb bist du auch so eilig mit mir hinausgegangen!«
»Sehr hartnäckig, dein kleiner Freund.«
Sie warf ihm einen zornigen Blick zu. »Und wieder hast du nicht mit mir gesprochen? Mein Vater hat heute Morgen gar nichts abgesagt, habe ich Recht? Du hast ihm erzählt, dass Henry mit einer neuen Botschaft für mich gekommen ist. Eine hervorragende Gelegenheit!«
Auf einmal war sie so wütend, dass sie am liebsten geschrien hätte.
Christoph gab es nicht zu, stritt es aber auch nicht ab. Er sagte kein Wort mehr, als sähe er nichts Falsches daran, was er getan hatte. Wieder so ein offensichtliches Beispiel für seine selbstherrliche Art! Er traf Entscheidungen für sie und setzte sie durch, ohne Rücksicht auf ihre Gefühle. Aber es gelang Alana, ihre Wut unter Kontrolle zu bringen. Sein Schweigen half ihr dabei.
Umso überraschter war sie, als sie hörte, dass seine Gedanken noch um Henry kreisten. Sobald der Schlitten die Hügel hinauffuhr, gestand er: »Ich fange an, diesen Jungen zu mögen. Er ist sehr aggressiv in seiner Sorge um dich. Sehr mutig, mit meinen Männern zu diskutieren. Er erinnert mich daran, wie ich in seinem Alter war.«
»Das bezweifle ich!«, schnaubte sie. »Du bist wahrscheinlich draußen
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