Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
ich beschütze dich unter Einsatz meines Lebens«, sagte er ernst. »Aber damit ich das tun kann, darfst du keine Geheimnisse mehr vor mir haben. Wiederhole, was er gesagt hat!«
Sie wiederholte die Botschaft und fügte hinzu: »Poppie muss auf dem Holzweg sein – oder gibt es etwas, was ich über Nikola noch wissen sollte?«
»Königin Nikola ist über jeden Vorwurf erhaben. Sie liebt Frederick, und sie ist nicht alt genug, um mit dieser Verschwörung etwas zu tun zu haben.«
Sie hörte den Ärger in seinem Tonfall und stimmte zu: »Genau das hätte ich auch gesagt, aber …«
»Es gibt mehr als eine Königin in diesem Land, Alana.«
Sie hätte beinahe gelacht. Er meinte die reizende alte Dame, die sie gestern Abend kennengelernt hatte. Das war ja noch absurder. Allerdings würde sie eher das glauben, als dass die liebende Ehefrau ihres Vaters gar nicht so liebevoll war, wie er glaubte.
Christoph ritt langsam durch das Palasttor. Ganz in Gedanken über Henrys merkwürdige Botschaft – hatte sie vielleicht einen Teil davon nicht gehört? –, hätte sie die Palastwachen beinahe nicht bemerkt. Alle ließen sich nacheinander auf ein Knie herab, legten sich eine Hand auf die Brust und verneigten sich vor ihr. Ihr kamen die Tränen.
»Es hat nicht lange gedauert, bis sie dich liebgewonnen haben«, sagte Christoph leise.
Dann fügte er noch leiser hinzu: »Genau wie ich.« Aber er hatte es geflüstert, also konnte Alana nicht sicher sein, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
Kapitel 48
E s dauerte eine Weile, bis Alanas Tränen getrocknet waren. Sie wartete, bis es so weit war, denn sie wollte nicht, dass Christoph sie weinen sah. Dann hob sie den Kopf. Als ihre Blicke sich trafen, merkte sie, dass er sie schon länger gemustert hatte. Er wirkte, als versuchte er, ihre Gedanken zu lesen.
Sie hatte keine Ahnung, wohin er mit ihr wollte. Schließlich trafen sie bei dem Schlittenhaus ein, vor dem eins der Gefährte auf sie wartete. Auf dem Kutschbock saß derselbe Fahrer wie beim letzten Mal.
Christoph hielt direkt neben dem Schlitten, so dass er sie vorsichtig vom Pferd auf den Schlitten heben konnte, bevor er abstieg und sich zu ihr setzte. »Meinst du nicht, es wird langsam Zeit, mir zu sagen, wohin die Reise geht?«, fragte sie.
»Dein Vater wollte, dass ich mit dir eine Vergnügungsfahrt unternehme. Ich dachte, vielleicht hast du Lust, die Wölfe noch einmal zu besuchen. Aber wenn du lieber etwas anderes machen willst …«
Viel lieber hätte sie sich einfach herumkutschieren lassen und wäre dabei in seinen Armen gelegen, aber natürlich konnte sie das nicht offen zugeben. »Es wäre sehr schön, die kleinen Wölfe wiederzusehen.«
Er nickte und gab dem Fahrer Anweisungen, dann wickelte er sie in Decken.
»War das wirklich die Idee meines Vaters, oder war es deine?«
»Seine. Er macht sich Sorgen, weil du etwas, das er dir gestern Abend sagte, nicht so gut aufgenommen hast.«
Das war eine Untertreibung. Sie erinnerte sich an ihren Schrecken über die Hochzeitspläne ihres Vaters und fragte: »Hat er dir denn erzählt, was er mir gestern gesagt hat?«
»Natürlich – und er hat mir versichert, dass ich bald nicht mehr auf dich aufpassen muss.«
Alana atmete scharf ein. »Er hat mir nichts davon gesagt, dass es schon bald stattfinden soll.«
Christoph legte plötzlich seine Hand auf ihren Bauch. »Er hat gute Gründe für diese Eile.« Sein Blick fiel auf ihre Körpermitte, damit sie ihn nicht missverstehen konnte.
Sie errötete, peinlich berührt von dem Gedanken, dass ihr Vater wusste, dass sie mit Christoph intim gewesen war. Aber es gab noch keinerlei Anzeichen, dass diese Nacht Konsequenzen gehabt hatte. Warum konnten sie nicht erst einmal abwarten, bis es sicher war? Erst jetzt begriff sie wirklich – ein Baby! Guter Gott, sie hatte noch nie zuvor darüber nachgedacht, und dieser Gedanke war überhaupt nicht peinlich, eigentlich sogar ganz wunderbar. Ein Baby. Von ihnen beiden …
Dieser merkwürdige Moment zwischen ihnen hielt nur kurz an. Sie sah weg, bevor Christoph merken konnte, wie schmerzhaft die Vorstellung für sie war, dass ihre Zeit mit ihm bald enden würde. Ihr Vater mochte Christophs Arbeit schätzen, aber er würde sicher nicht zulassen, dass sie ihn heiratete, auch wenn sie sein Kind in sich trug. Er war nur ein ehrenvoller Soldat, nicht gut genug für eine Prinzessin.
»Ich schätze, deshalb ist er auch wütend auf dich?«, fragte sie tonlos.
»Er ist dein Vater. Er
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