Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
bevor es noch zu einer Schlägerei kam. »Es tut mir leid, Karsten, aber er hat Recht. Ich will dich nicht heiraten. Ich bin sicher, du bist ein wundervoller Mann, und ich habe viel Gutes von dir gehört, aber – jemand aus deiner Familie hat versucht, mich umbringen zu lassen, als ich ein kleines Kind war. Und als ich jetzt wieder zurückkam, haben sie es wieder versucht. Mein Vormund hat viel Mühe und Sorgfalt darauf verwendet, herauszufinden, wer es war. Und er hat in der Tat neue Informationen bekommen, die deine Familie womöglich entlasten können, aber bevor wir es nicht sicher wissen …«
»Nein«, unterbrach Christoph sie.
Sie blickte ihn streng an. »Nein?«
»Leonard hat nur von einer Möglichkeit gesprochen«, erinnerte Christoph sie. »Es gibt noch keine Tatsachen, die diese Theorie untermauern – es ist nur eine Vermutung, Alana. Ich verstehe sogar, wie Leonard zu dieser Schlussfolgerung gelangt ist. Er war einfach zu lange von Lubinia fort. Er hat nicht bedacht, dass es in unserem Land zwei Königinnen gibt und nicht nur eine.«
Alana riss die Augen auf. Genau diese beiden Königinnen saßen im selben Raum und lächelten sie an: die amtierende Königin, Nikola, und die ehemalige, verwitwete Königin, die sich nach der Enthauptung ihres Ehemanns in die Bruslan-Festung zurückgezogen hatte. Auberta Bruslan.
Alana wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Die eine Königin war zu jung, die andere zu nett! Aber Christoph führte sie weiter durch den Salon, bis sie schließlich vor ihrem Vater standen.
»Ich habe mich schon gefragt, ob ihr drei wohl noch vorhabt, euch zu uns zu gesellen«, bemerkte Frederick.
Christoph erwiderte: »Ich habe Ihnen bei meinem heutigen Bericht Informationen vorenthalten, weil ich sie zuerst überprüfen wollte, was mir auch gelungen ist. Sie betreffen die Botschaft, die Alana heute früh von ihrem Vormund erhalten hat. Sie lautete: ›Hüte dich vor der Königin!‹«
Nikola schnappte nach Luft, als sie das hörte. Frederick sagte kalt: »Ich glaube, Sie sprechen jetzt besser nicht weiter!«
»Hör ihn an, Vater!«, beschwor Alana ihn rasch. »Es ist nicht so, wie du jetzt denkst.«
»Ich möchte es auch gern hören«, äußerte Karsten ruhig.
Es dauerte einen Moment, bis Frederick mit einem Nicken sein Einverständnis gab und Christoph endlich fortfahren konnte.
»Leonard hat uns heute erzählt, was er von zwei Lakaien der Bruslans gehört hat. Sie sprachen von einer Königin, die in eine alte Verschwörung verwickelt ist. Und das hier sollte ihr übergeben werden.« Christoph reichte dem König Alanas Armband. »Erkennen Sie es?«
»Ja, ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich es ihr gegeben habe.«
»Die Person, die dieses Armband besaß, bis es als Beweisstück konfisziert wurde, erteilte zwei Mal die Anweisung, Alana töten zu lassen«, sprach Christoph feierlich, bevor er sich Auberta zuwandte. »Können Sie uns erklären, was das Armband in Ihrem Stadthaus zu suchen hatte, Lady Auberta? Ich habe es heute Nachmittag dort gefunden.«
Nikola sprang auf und rief: »Hier muss ein Irrtum vorliegen! Auberta würde niemals so etwas Schreckliches tun!«
Doch Karsten, der sah, wie sich Aubertas Gesichtszüge veränderten, fragte sanft: »Hast du das wirklich getan, Großmama?«
Sie blickte ihn flehentlich an, als erwartete sie sein Verständnis. »Ich musste es tun. Sie haben mir meinen Mann genommen, Frederick und sein Vater. Sie brachten ihn um, obwohl er für mich alles bedeutete! Deshalb habe ich ihnen ebenfalls das genommen, was sie liebten. Ein Leben für ein Leben!«
Karsten stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. »Sie waren doch nicht dafür verantwortlich – sie haben diesen Aufstand nicht angeführt!«
»Natürlich haben sie!«, beharrte Auberta, aber dann schien sie plötzlich verwirrt. Ihr Blick fiel auf Alana, und sie lächelte. »Es tut mir leid, meine Liebe. Aber Karsten wird dir ein sehr guter Ehemann sein, meinst du nicht?«
Alana war sprachlos. Alle starrten Auberta an, als wäre sie verrückt, und vielleicht war sie das auch, wenn sie schon so lange diesen irregeleiteten Hass in sich trug.
Karsten half seiner Großmutter auf die Beine, um sie hinauszubringen. Alana schmerzte es, zu sehen, wie schockiert er war. Er blieb vor Frederick stehen und erklärte: »Ich weiß nicht, wie sie das vor allen verbergen konnte, aber sie wird nie wieder jemandem etwas zuleide tun. Ich verspreche, ich kümmere mich darum.« Dann
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