Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
albern.
»Vielleicht sind einige meiner Überzeugungen falsch«, räumte sie ein.
Er lächelte. »Nein, nicht falsch, nur überflüssig. Seit wir den Segen deines Vaters haben, gibt es doch keinen Grund mehr, das nicht zuzulassen, was zwischen uns ist. Warum sollten wir auch?«
Meinte er das, wonach es klang? Sicher nicht. Aber sie traute sich auch nicht, nachzufragen, weil allein schon bei dem Gedanken ihr Blut in Wallung geriet! Er schien auch keine Antwort zu erwarten, sondern beugte sich näher an sie heran, was ihr ein leises Seufzen entlockte. Doch er griff nur nach einer der Platten auf dem Tisch und zog sie heran.
Er steckte ihr zärtlich etwas Süßes in den Mund. Das Dessert zuerst? Sie musste beinahe lachen, grinste aber nur.
»Das ist sehr gut, was auch immer es sein mag. Probier mal!«, forderte sie ihn auf.
»Willst du mich nicht auch füttern?«
Sie seufzte erneut. Der Ausdruck in seinen Augen faszinierte sie. Doch, eigentlich wollte sie ihn füttern. Sie ließ ihren Blick über die Platten schweifen und überlegte, was er ihr wohl gerade für eine Süßigkeit gegeben hatte.
Er flüsterte dicht an ihrem Hals: »Gib mir irgendetwas. Wir essen sowieso noch alles – oder auch nichts davon.«
Sie erschauderte unter seinem warmen Atem. Nichts davon? »Habe ich eine zu frühe Uhrzeit vorgeschlagen? Bist du noch nicht hungrig?«
»Ich bin hungrig, sehr hungrig sogar.«
Allein schon der Klang seiner Stimme verursachte ihr ein aufregendes Kribbeln im Magen! »Ja, dann«, sagte sie und steckte den Finger gedankenverloren in etwas Cremiges. Zu spät erinnerte sie sich an den Moment an jenem Abend, an dem sie zum ersten Mal zusammen gegessen hatten und sie sich ihren Finger abgeleckt hatte. Sie hoffte nur, dass Christoph sich nicht mehr daran erinnerte, aber sie sah ihm an, dass er genau daran dachte. Die Intensität seines Blicks verwirrte sie. Er nahm ihre Hand und führte ihren Finger langsam an seinen Mund. Sie hielt den Atem an, während er ihren Finger ableckte. Tief in ihr drin wurde es heiß und kribbelig, so erotisch war das Gefühl, wie er an ihrem Finger saugte. Auch danach starrte sie weiter auf seinen Mund, und das seltsame Gefühl in ihrem Bauch hielt nach wie vor an.
»Ich weiß nicht, ob ich stark genug bin, dich weiter zu füttern.«
Diesmal verstand sie genau, was er meinte. Er sprach von Willensstärke, denn im Moment stand ihm nicht mehr der Sinn nach Essen. Aber das, wonach ihm der Sinn stand, brachte sie zu sehr durcheinander. Deshalb wandte sie sich wieder ab und schob die Platte mit den Desserts zur Seite. Sie musste sich ziemlich strecken, um stattdessen die Platte mit verschiedenen Fleischgerichten herzuziehen. Sie hob die Platte hoch und vor seinen Mund. »Vielleicht, wenn wir uns beeilen?«
Er lachte, nahm ein Stück Fleisch mit würziger Sauce und hielt es vor ihre Lippen. »Willst du mir beweisen, dass du stärker bist als ich?«
Sie nahm sein Angebot an und revanchierte sich mit demselben Gericht. »Nein, ich …«
»In dieser Hinsicht bist du es ganz bestimmt.«
»Vielleicht. Kann sein.« Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte, aber sie starrte zu lange auf seine Lippen. »Nein … eigentlich …«
Sie beugte sich vor und leckte etwas Sauce von seiner Unterlippe. Sie hätte die Sauce auch mit dem Finger wegwischen können, aber sie sehnte sich so sehr danach, ihn zu schmecken, es überwältigte sie einfach. An seinem angehaltenen Atem merkte sie, dass es ihn nicht störte, und plötzlich küsste sie ihn! Es schmeckte süß, würzig und nach ihm, eine unwiderstehliche Kombination.
Doch als ihr auf einmal bewusst wurde, was sie da tat, zog sie sich sofort zurück. Er bemerkte ihren erschrockenen, schüchtern gesenkten Blick und hob ihr Kinn an, bis sie ihn wieder anschauen musste.
»Du hast lubinisches Blut, meine Alana. Hab keine Angst vor deiner eigenen Leidenschaftlichkeit!«
»Meinst du, dass es das ist?«, fragte sie nachdenklich, aber dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Nein, ich glaube, es liegt an dir.«
Er stöhnte, und es hörte sich wirklich schmerzvoll an, als er erwiderte: »Ich gebe mir Mühe.«
Sie wusste, was er meinte. Er gab sich Mühe, sich nicht von seiner eigenen Leidenschaft überwältigen zu lassen und ihr die Entscheidung zu überlassen, wann sie mit dem Essen fertig waren. Nicht sehr barbarisch von ihm, dachte sie mit einem Lächeln.
Aber sie forderte ihn nur auf: »Hör auf, dir Mühe zu geben!«
Er stand so schnell auf,
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