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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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größer und furchterregender aus.
    Er blieb neben der Kohlenpfanne stehen und fluchte, warf den Schirm um, der aufgeklappt zu Boden fiel, und schob die Kohlenpfanne mit dem Fuß von der Tür weg. Dann blickte er in ihre Zelle – und sog scharf die Luft ein.
    Die nun folgende lange Reihe von Flüchen war so unflätig, dass Alana sie nicht einmal verstand. Zumindest brachten sie sie nicht zum Erröten, da ihr Gesicht sowieso schon von der Hitze glühte. Sie wusste, dass sie Haltung annehmen sollte. Christoph öffnete bereits die Tür. Aber sie war viel zu schwach.
    Er hob sie hoch und trug sie aus der Zelle. Das erschreckte sie derart, dass sie ihre Stimme wiederfand, wobei es nur zu einem Flüstern reichte: »Lass mich runter!«
    »Ich verschaffe dir nur eine Abkühlung.«
    »Du wolltest mich also nicht zum Schmelzen bringen?«
    »Jedenfalls nicht so.«
    Sie erinnerte sich an seine Bemerkung, dass sie wie Butter in der Sonne dahingeschmolzen war. Die kühle Luft im Abstellraum, durch den er sie schnellen Schrittes trug, half nicht gegen ihre Benommenheit. Aber der Schnee half. Sie öffnete die Augen. Er hatte sie in den Burghof hinausgebracht, direkt vor sein Wohnhaus. Die Dunkelheit war schon hereingebrochen, und es schneite heftig. Die Schneeflocken schmolzen sofort auf ihren warmen Kleidern, im Gegensatz dazu blieben sie auf seinem Mantel liegen. Aber das würde sich bald ändern, so kalt, wie es hier draußen war.
    »Willst du, dass ich mir den Tod hole?«, keuchte sie.
    Er schnaubte. »Wenn wir nicht erst Winteranfang hätten, wäre hier ein Schneehaufen, in den ich dich hineinwerfen würde. Das ist eine gesunde Methode, um sich abzukühlen.«
    »Ganz sicher nicht. Und jetzt lass mich runter!«
    »Barfuß?«
    Erst jetzt fiel Alana auf, dass sie keine Stiefel trug, wobei sie zumindest insgesamt noch angezogener war als bei ihrer letzten Begegnung. Doch als der Schnee so auf Christophs Gesicht fiel, erinnerte sie sich an eine weitere Begegnung im Schnee. Gütiger Gott, er war der Flegel vom Bergpass! Mit ihm hatte sie es zu tun gehabt? Einem Kerl, der sie unsittlich berührt hatte, nur um seine Männer zu belustigen? Natürlich! Sie hätte es schon längst bemerken müssen – an der Art, wie er sie den ganzen Tag über behandelt hatte! Und er erkannte sie auch. Aber warum hatte er nichts gesagt, als sie ihm die Begegnung auf dem Bergpass geschildert und ihm von dem Diebstahl des Armbands berichtet hatte?
    Er wartete nicht auf ihre Antwort oder erwartete auch keine, sondern trug sie wieder hinein, bevor sie sich wirklich noch verkühlte. Er durchquerte mit ihr sein Wohnzimmer und den Flur. Sie versteifte sich, aber er brachte sie nicht in die Zelle zurück. Er hielt zwischen zwei Türen im Flur, von denen eine offen stand. Sie erhaschte einen kurzen Blick in die Küche. Der Koch sah sie und hob eine Augenbraue. Auch Boris stand dort, gegen den Küchentisch gelehnt. Doch sie hatte nicht einmal Zeit, ihm einen wutentbrannten Blick für das zuzuwerfen, was er ihr angetan hatte, bevor Christoph schon die Tür zum anderen Zimmer geöffnet und sie dort abgesetzt hatte.
    Es war ein Schlafzimmer, sein Schlafzimmer. Aber nichts daran war spartanisch oder militärisch. Es war so reich ausgestattet, es hätte sich auch um das Schlafzimmer eines herrschaftlichen Hauses handeln können, wenngleich es vielleicht etwas kleiner war. Das erinnerte sie wieder daran, dass er ja tatsächlich dem Adel angehörte und anscheinend so viel Geld besaß, dass er sich eine großzügige Wohnung innerhalb der Palastmauern bauen konnte, während er dem König diente. Schade nur, dass sein Benehmen seinem Titel keine Ehre machte!
    Auch wenn er Alana vorher schon in ihrer Unterwäsche gesehen hatte, rief sie aus: »Das ist höchst unangemessen!«
    »Was denn? Dass ich dir ein Zimmer zur Verfügung stelle, in dem du dich ausruhen kannst? Oder glaubst du, dass ich hierbleibe und dir dabei zusehe?«
    Abrupt wandte sie ihm den Rücken zu. Er schnaubte und fügte hinzu: »Am Waschtisch ist eine Schüssel mit Wasser. Komm zum Abendessen ins Wohnzimmer, wenn du fertig bist!«
    Ins Wohnzimmer, zum Abendessen? Nicht zurück in die Zelle? Nun ja, das war ermutigend. Trotzdem wandte sie ein: »Ich brauche etwas zum Anziehen. Mein Kleid ist ganz durchnässt, es muss gewaschen werden. Ich brauche ein Bad. Und meine Stiefel …«
    »Genug jetzt! Such dir etwas aus meinem Kleiderschrank aus.«
    Sie drehte sich zu ihm um, um ihm klarzumachen, dass sie nicht

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