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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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unter seinem Schutz stand. Deshalb hoffte sie, dass er ihr keine Angst mehr machen würde. Solange er einen höflichen Ton anschlug, konnte sie mit ihm umgehen.
    Auch den Verführer mochte sie nicht. Er brachte sie auf andere Weise durcheinander. Sie konnte nicht klar denken, wenn er vor ihr stand.
    Den charmanten Mann, den sie im Wartesaal des Palastes kennengelernt hatte, hatte sie gemocht. Vielleicht etwas zu sehr gemocht. Aber er war verschwunden – und würde wahrscheinlich niemals zurückkehren.
    Diesen Mann jedoch, diesen ungehobelten Bergrüpel, mochte sie am allerwenigsten. Er beleidigte sie, schockierte sie, behandelte sie wie ein leichtes Mädchen und nicht wie die Dame, die sie war. Wie er so dasaß mit den Füßen auf dem Tisch und sie aufforderte, sich auf seinen Schoß zu setzen, gütiger Gott!
    Sie konnte ihre Verachtung kaum verbergen, als sie entgegnete: »Ich habe verstanden, dass die lubinischen Aristokraten nicht die Gentlemen sind, die ich aus England gewöhnt bin, aber musst du gleich so vulgär sein?«
    »Wenn du versuchst, mich zu beleidigen, Mädchen, musst du dir schon etwas mehr einfallen lassen.«
    »Du bist ein Barbar und ein Flegel, und ich glaube, du besitzt genug Verstand, um das zu wissen. Es macht dir Spaß, dich so unmöglich aufzuführen! Du versuchst nicht mal, dich anständig zu benehmen!«
    Er lachte nur und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. Ganz entspannt und ungezwungen, und dabei sah er auch noch so verdammt gut aus. Sie schloss die Augen und zählte bis zehn.
    »Denkst du über mein Bett nach?«
    »Nein!«, rief sie und öffnete die Augen.
    »Ich bin enttäuscht.«
    Er klang aber nicht so. Er hörte sich genauso amüsiert an, wie er aussah.
    Steif sagte sie: »Ich glaube, ich habe dich für einen Tag schon genug unterhalten. Würdest du mir jetzt mein Zimmer zeigen?«
    Er nahm die Beine vom Tisch und richtete sich auf. Plötzlich war sein Ton wieder ganz geschäftlich. »Du weißt bereits, wo dein Zimmer ist.«
    Wie bitte? Sie sollte wieder in die Zelle zurück? Sie war wirklich eine Gefangene …
    Doch dann überraschte er sie, indem er hinzufügte: »Boris hat dir den Raum etwas gemütlicher eingerichtet und die Tür verhängt, damit du etwas mehr Privatsphäre hast. Hoffentlich hat er Gardinen gefunden und nicht nur Betttücher.«
    Gemütlich eingerichtet, aber wieder allein, dachte Alana. Sie bekam Panik. Jeder konnte den Stoff von der Tür reißen und durch die Gitterstäbe einen Dolch auf sie werfen. Und der Hauptmann würde es erst am nächsten Morgen erfahren, wenn sie tot in der Zelle lag!
    »Kann ich kein normales Zimmer haben?«
    »Ich kann mich überzeugen lassen, mein Schlafzimmer mit dir zu teilen … Nein? Dann wünsche ich dir eine gute Nacht.«
    »Und im Palast? Es muss doch …«
    »Du musst wirklich müde sein, wenn du schon solche Vorschläge machst.« Er runzelte die Stirn. »Versuch dich zu erinnern, welch schwere Anschuldigungen gegen dich erhoben werden.«
    Sie sog den Atem ein. »Du hast mich angeklagt? Als Mörderin?«
    Er schnaubte und stellte klar: »Als Betrügerin.«
    Wie konnte er das immer noch sagen, nach alldem, was sie ihm heute erzählt hatte? »Warum erschießt du mich nicht einfach, damit die Sache erledigt ist?«, fauchte sie.
    »Ich habe noch kein Geständnis von dir.«
    Sie lachte heiser. Die Enttäuschung zermürbte sie. Er zermürbte sie. Warum zum Teufel hatte er sie überhaupt aus dieser Zelle gelassen, wenn er immer noch so über sie dachte?
    »Worauf wartest du noch, so müde, wie du bist?«, fragte er. »Nicht dass du behauptest, ich würde von deiner Erschöpfung profitieren.«
    »Ich bin in den Palast zurückgekehrt, in dem man mich töten wollte. Du kannst mich hier nicht schutzlos zurücklassen. Gib mir wenigstens einen meiner Dolche für die Nacht. Ich gebe ihn dir morgen früh zurück.«
    »Ich glaube, du sagst jetzt besser nichts mehr. Du kannst nicht mehr klar denken, sonst wüsstest du, dass nichts dergleichen passieren wird.«
    »Aber …«
    »Du verschaffst mir gerade einen sehr guten Anlass, dich heute Nacht hier bei mir zu behalten. Du brauchst dich nicht herauszureden. Die Aufforderung war deutlich.«
    Das verdiente wohl kaum eine Antwort. »Und wie wäre es damit: Du verschließt die Außentüren …«
    »Sie werden verschlossen sein.«
    »… und gibst mir den Schlüssel für die Zelle.«
    Er lachte. »Du willst dich selbst einsperren?«
    »Nein, ich will dich aussperren«, gab sie schnippisch

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