Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
verschwunden ist? Ich nehme an, er wurde auch nie gefunden?«
»Nein. Es gibt auch keinen Beweis, dass die Prinzessin wirklich getötet wurde. Nach einiger Zeit sah es so aus, als hätte Kastner die Prinzessin entführt, sich aber nicht getraut, Lösegeld zu fordern. Klingt der Name für dich vertraut?«
Gütiger Gott, das war ein verkapptes Verhör! Obwohl er mit ihr geschlafen hatte, verrichtete er noch immer seinen Dienst, nur dass er sich jetzt auf Raffinesse statt auf Einschüchterung verlegt hatte.
»Du glaubst, ich verstehe deine Taktik nicht?«, entgegnete sie steif und wand sich aus seiner Umarmung. »Ich habe dir schon gesagt, warum ich entführt wurde und von wem. Es ging dabei ganz sicher nicht um Lösegeld. Du bist auf dem Holzweg, wenn du annimmst, dass es nur ein einfacher Entführer war.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet. Ist Leonard Kastner dein Vormund?«
»Er hat mir seinen Namen genannt. Er hat mir auch von seinem früheren Beruf erzählt. Er wurde von einem namenlosen Lakaien im Auftrag eines Dritten angeheuert, um mich zu töten. Ich kenne die Details nicht, wie er mich aus dem Palast holte, ich weiß nur, dass es ganz einfach ging.«
»Dir seinen Namen genannt ? Kommen wir der Wahrheit langsam näher?«
»Ich hätte dir seinen Namen schon früher gesagt, aber du hast mir ja klargemacht, dass du ihn festnehmen willst. Also habe ich beschlossen, zu warten, damit er eine Chance hat, seine Arbeit zu erledigen und herauszufinden, wer es war, der ihn beauftragte.«
»Das ist meine Arbeit, Alana! Wer ist er?«
»Rastibon.«
»Interessant!«, sagte Christoph nach einer kurzen Pause. »Und sehr praktisch für dich. Dieser Name ist hier allgegenwärtig. Hast du ihn zu dem Zeitpunkt erfahren, als er dir diese Geschichte auftischte? Oder gestern, als er auf dem Volksfest mit dir geredet hat?«
»Was zum Teufel willst du damit schon wieder sagen?«
Er zuckte mit den Achseln. Trotz ihrer Versuche, sich zu befreien, hatte er sie nicht losgelassen. Er beobachtete sie ganz genau. Er hielt nach etwas Ausschau, aber was könnte das sein?
»Die Ermittlungen nach Kastners Verschwinden wurden nie abgeschlossen«, fuhr Christoph in ruhigem Tonfall fort. »Als ich für diesen Posten ernannt wurde, dachte ich, ich könnte die Sache unter einem neuen Blickwinkel betrachten und endlich des Rätsels Lösung finden. Ich habe alle früheren Nachbarn von Leonard Kastner befragt, selbst jene, die inzwischen weggezogen waren. Es handelte sich jedoch um eine reine Formsache.«
Sie hob eine Augenbraue. »Du hast diesen Mann also nie wirklich für den Verdächtigen gehalten? Warum hast du ihn dann überhaupt erwähnt?«
»Natürlich war er verdächtig, aber niemand hielt ihn für einen Mörder, höchstens für einen ungewöhnlichen Dieb oder Entführer. Aber ich habe herausgefunden, dass dem berüchtigten Rastibon seit Kastners Verschwinden keine weiteren Tode zugerechnet wurden. Er muss sich also genau zur selben Zeit zur Ruhe gesetzt haben. Sie sind ein und dieselbe Person, nicht wahr, Alana?«
Jetzt wusste sie, worauf er hinauswollte. Er war schon vor langer Zeit zu diesem Schluss gekommen, aber er wusste noch immer nicht, dass beide Namen zu Poppie gehörten. Praktisch? Ein Name, den sie erst gestern erfahren haben sollte? Er wollte herausfinden, ob sie die neuen Informationen dazu verwenden würde, ihre Geschichte zu untermauern, weil er ihr immer noch nicht glaubte !
Müde erwiderte sie: »Ich kann dir nichts mehr dazu sagen.«
»Oder du willst nicht.«
Diese Konversation wurde langsam zu frustrierend. Sie drückte seine Arme weg, die sie noch immer auf seinem Schoß hielten. »Lass mich los!«
»Ich mag dich in dieser Position.«
»Ich nicht.«
»Ich denke, ich werde diesen Kampf gewinnen.«
Wer von ihnen der Stärkere war? Ach Gott, da war er wieder, der Humor in seinen Augen! Er hätte genauso gut dasitzen und seine Muskeln anspannen können.
»Rohe Gewalt ist etwas für diejenigen, die nicht genug im Kopf haben«, verkündete sie.
Er brach in Lachen aus. »Heute wird es sehr schwierig für dich, mich zu verärgern, meine liebe Alana. Das habe ich dir doch schon gesagt, nicht wahr?«
»Oh, bitte!«, zischte sie angewidert. »Hör auf mit diesen Anzüglichkeiten, das gehört nun wirklich nicht hierher! Warum hast du mir das alles gerade erzählt?«
»Ich war neugierig, wie du auf das reagieren würdest, was ich über die Bruslans gesagt habe.«
»Du glaubst, ich hätte ihren Namen bis
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