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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Männer, mit denen er redet, sollen festgenommen werden.«
    Das war ja noch schlimmer, als sie erwartet hatte! Sie versuchte, sich an Christoph vorbeizuschieben, um Henry zu warnen, aber ein Arm legte sich um ihre Taille, ihre Füße hoben vom Boden ab, und die Tür fiel zu.
    »Er wird merken, dass sie ihm folgen, und sie abschütteln«, sagte sie, mehr um sich selbst zu überzeugen.
    »Ich kann das Tor schließen lassen, bevor er es erreicht. Wäre es dir lieber, wenn er eingesperrt wird?«
    Sie brach in Tränen aus. Christoph packte mit seinem freien Arm ihre Beine und trug sie ins Wohnzimmer zurück. Er durchquerte mit ihr den Raum und setzte sich auf das Sofa. Schluchzend schlug sie auf ihn ein, bis ihre Hand schmerzte.
    Eine lange Weile verstrich, bis irgendwann ihre Tränen versiegt waren und sie wieder normal atmen konnte. Ihr Faust tat weh. Ihr Herz tat weh. Wenn er den goldigen Jungen in eine seiner kalten Zellen sperrte, dann … dann …
    Christoph fing an, beruhigend auf sie einzureden. »Ich war damals noch ein Kind, als die Königstochter aus der Kinderstube verschwand. Aber ich wusste, wer die Verdächtigen waren. Die Bruslans natürlich, die Familie von König Ernst, obwohl der Bürgerkrieg, in dem sie den Thron verloren hatten, noch gar nicht so lange zurücklag. Es war eigentlich viel zu früh, um wieder zu versuchen, an die Macht zu gelangen. Aber sie hatten am meisten zu gewinnen, wenn die Stindal-Linie keine Erben mehr hatte.«
    Alana wusste nicht, warum er auf einmal freiwillig Informationen lieferte, die sie schon viel früher gebraucht hätte. »Konnte man denn ihre Unschuld nicht beweisen?«
    »Nein. Sie waren und sind immer noch die schlimmsten Feinde des Königs. Lass dich von Karstens Charme nicht täuschen! Er würde über Leichen gehen, um endlich König zu werden.«
    »Aber er war damals doch selbst noch ein Kind«, wandte sie ein.
    »Ja, aber seine Familie ging davon aus, dass er nach dem Tod seines Großvaters der nächste König wird. Und dann waren da noch die in Ungnade gefallenen Adligen. Viele haben nach dem Bürgerkrieg ihre Titel und ihre Ländereien verloren. Man hätte sie des Landes verweisen müssen, aber Fredericks Vater, der neu gekrönte König, hatte die Hoffnung, dass sie sich rehabilitieren könnten. Manchen ist es auch gelungen, aber einige hegen bis heute einen Groll und behaupten weiterhin, dass sie nur ihre Pflicht gegenüber dem alten König Ernst getan hätten.«
    »Und sie würden die Bruslan-Linie gern wieder an der Macht sehen, weil ein Bruslan-König ihnen ihre Titel und ihre Ländereien zurückgeben würde?«, folgerte Alana.
    »Ja, das könnte man ihnen dann nicht abschlagen. Damals blieb jedoch kein Stein mehr auf dem anderen. Man suchte fieberhaft nach allen Auftragsmördern, auch nach denen, auf die schon ein Kopfgeld ausgesetzt war. Ein paar wurden gefunden und befragt, aber keiner von ihnen schien in den Fall verwickelt zu sein. Es gab allerdings einen Mann, der hier in der Stadt lebte und sich genau in jener Nacht aus dem Staub gemacht hat. Deshalb dachten einige Berater des Königs, dass das Verschwinden der Prinzessin nichts mit einer hinterlistigen politischen Verschwörung zu tun hatte, sondern nur das Werk eines dreisten Entführers war, der es ausgenutzt hatte, dass der König sich mit vielen seiner Wachen gerade nicht im Palast aufhielt.«
    Sie hatte das Gefühl, dass er über Poppies wahre Identität sprach. Leonard Kastner war schließlich in jener Nacht verschwunden. Und wenn sie damals nach einem »Entführer« gesucht hatten, war es nur logisch, dass der Verdacht auf ihn fiel.
    »Weiß deswegen niemand, wer versucht hat, mich umzubringen – weil es viel zu viele Verdächtige gab?«
    »Es wurden Spione in die Festung der Bruslans entsandt, aber die meisten wurden enttarnt und umgebracht, und die anderen sind ohne Beweise zurückgekehrt. Die Bruslans weideten sich an Fredericks Schmerz, aber sie waren zu vorsichtig, um es öffentlich zuzugeben. Man hat nicht einmal herausgefunden, wer in der Familie nach dem Tod von König Ernst das Sagen hatte. Die Bruslan-Familie ist einfach zu groß. Ernst hatte zwei Töchter, drei Brüder, zwei Onkel, und alle hatten Kinder, die wiederum Kinder bekommen haben. Sogar seine Witwe Auberta ist noch am Leben.«
    Alana wollte jetzt wissen, ob Christoph noch mehr über Leonard Kastner wusste. Sie wappnete sich, gleich Poppies richtigen Namen zu hören, und fragte: »Und dieser Mann, der in jener Nacht

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