Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
seine Stiefel mit ans Bett, setzte sich hin und zog sie an. »Auch wenn es mir sehr recht ist, dass du nackt in meinem Bett liegen bleibst: Deine Koffer sind nebenan. Ich kann sie sofort herbringen lassen.«
»Wie hast du …«
»Ich habe gestern ein paar Männer ausgesandt, um die Gasthäuser in der Stadt zu überprüfen, während wir auf dem Volksfest waren. Ich bin davon ausgegangen, dass sie deine Koffer irgendwo finden.«
Ihr Blick verengte sich. »Du hast meine Koffer suchen lassen, damit du sie durchwühlen kannst, oder?«
»Natürlich! Ich hatte erwartet, noch zwei bis drei weitere Waffenarsenale zu finden.«
Christophs Humor nahm ihr den Wind aus den Segeln. Er war tatsächlich zu Scherzen aufgelegt?
Er fügte sogar hinzu: »Ich weiß, zu aufmerksam von mir, daran zu denken, dass du vielleicht Kleidung zum Wechseln brauchst – vor allem, wo es mir doch so gefällt, wenn du meine Sachen trägst.«
Es gelang ihr tatsächlich, nicht zu erröten, sie wusste allerdings nicht, wie. »Du hast keine Waffen gefunden«, murmelte sie.
»Nein – und auch deinen Vormund, Poppie, habe ich nicht gefunden.«
Sie hob eine Augenbraue. »Hast du denn wirklich gedacht, du würdest ihn finden?«
»Ich hatte es gehofft.«
»Ich habe dir gesagt, dass er nicht weiß, wer ihn beauftragte, mich zu töten – noch nicht. Warum lässt du ihn nicht einfach das machen, was er am besten kann, nämlich mich beschützen?«
»Weil er die Antworten kennt, die du nicht hast.«
Was hatte das zu bedeuten? Doch Christoph eilte schon zur Tür. Alana spürte Panik in sich aufsteigen. Wollte er sie schon wieder schutzlos allein zurücklassen?
»Warte! Ich brauche eine Waff-«
Sie konnte nicht einmal den Satz beenden, schon hatte er sich umgedreht. Sie hörte keine Verärgerung in seiner Stimme, als er sagte: »Ich bin deine Waffe. Du wirst nicht mehr allein bleiben, ohne dass ich in Sicht- oder in Hörweite bin.« Er grinste und blickte auf sein Bett. »So angenehm waren meine Dienstpflichten noch nie.«
Kapitel 28
A lana stieg aus dem Bett und fand zum Glück den Morgenrock, den Christoph letzte Nacht wohl aus dem Bett geworfen hatte. Sie konnte ihn gerade noch zubinden, bevor er zusammen mit Boris zurückkam, jeder mit einem ihrer schweren Koffer beladen. Dann gingen sie zurück, um die letzten beiden Koffer zu holen. Alana bewegte sich nicht. Dass man ihre Kleider in Christophs Schlafzimmer brachte, war ein deutliches Zeichen dafür, dass sie von jetzt an hier schlafen würde – und erklärte, warum Christoph seine Dienstpflichten plötzlich so angenehm fand.
Doch das, was letzte Nacht geschehen war, würde sich nicht wiederholen. Er hatte behauptet, dass er sie nur beruhigen wollte, hatte es sogar ein natürliches Bedürfnis genannt, angesichts dessen, was ihr widerfahren war. Sie musste zugeben, dass er womöglich Recht hatte. Aber das Trauma war vorbei, und sie war tapfer genug, um nicht noch einmal dieser unreinen Versuchung zu erliegen. Ein Zimmer zu teilen, könnte – nun ja, schwierig werden, aber es bedeutete nicht, dass sie auch ein Bett teilen mussten. Es genügte, wenn er ein Feldbett aufstellte, oder einer von beiden könnte auf dem kleinen Sofa in der Ecke schlafen.
Als der letzte Koffer an der Wand lehnte, winkte Christoph Boris aus dem Zimmer und begann, die Koffer zu öffnen. Die Schlösser waren aufgebrochen, was Alana daran erinnerte, dass er ihre Sachen bereits durchsucht hatte.
»Zieh dich an«, sagte er. »Du bekommst Besuch.«
Ihre Augen leuchteten auf. »Mein Va-«
»Nein, ein Kind. Es kam heute früh her und fragte nach dir. Meine Männer haben ihm gesagt, es solle später wiederkommen. Sie wollten mich wegen so einer unbedeutenden Angelegenheiten nicht stören.«
»Ich wünschte, deine Männer würden nicht immer solche falschen Schlussfolgerungen ziehen, wenn ich betroffen bin. Man hätte mich wecken müssen!«
»Du warst in meinem Zimmer. Ihre Einschätzung der Lage war korrekt und betraf mich, nicht dich. Jeder muss an mir vorbei, wenn er zu dir will.«
Sie errötete. Wusste jetzt schon jeder, wo sie ihre Nächte verbrachte?
»Aber ich hätte dich sowieso nicht geweckt«, fügte er hinzu. »Du musstest dich einmal richtig ausschlafen.«
»Ist Henry zurückgekommen?«
Christoph hob eine Augenbraue. »Der Junge, mit dem du gereist bist? Du hast gesagt, er sei ein Waisenkind. Aber dieser Junge behauptet, seine Mutter würde ihn verprügeln, wenn er nicht mit dem Gold nach Hause kommt, das
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