Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
gehofft hatte? Ha! Ein schöner Spaß wäre das gewesen, wenn sie ihm gegenübergetreten wäre! Immerhin musste sie jetzt nicht mehr Christoph von irgendetwas überzeugen. Niemand auf der Welt war so starrköpfig wie er!
Sie erdolchte ihn mit ihren Blicken. »Mir wird gerade klar, dass du die ganze Zeit gewusst hast, dass ich nicht die Prinzessin sein kann. Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?«
»Das habe ich. Ich habe dich eine Hochstaplerin genannt, wenn ich mich richtig erinnere.«
»Du weißt, was ich meine. Du wusstest , dass die Babys vertauscht wurden.«
Er zuckte mit den Achseln. »Es gab immer noch die Möglichkeit, dass du Helgas Tochter bist. Ich konnte nur nicht darüber reden, weil es all die Jahre ein Geheimnis war, dass das falsche Kind entführt wurde. Aber dein rabenschwarzes Haar war der Hauptgrund, warum ich auch an diese Möglichkeit nicht geglaubt habe. Helga sagte, ihre Tochter sei genauso blond gewesen wie die Prinzessin, weshalb es auch ein Leichtes war, die Babys zu vertauschen, bis der König wieder zurück war.«
Alana runzelte nachdenklich die Stirn. »Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich schon immer schwarzes Haar. Poppie hat mir jedenfalls nie gesagt, dass ich früher blond war.«
Christoph lächelte. »Hoffst du etwa immer noch, dass du zur Königsfamilie gehörst?«
Sie lachte. »Ich habe das nie gehofft, und das weißt du auch. Es überrascht mich nur, dass Poppie mir nicht erzählt hat, dass ich früher hellere Haare hatte.«
»Vielleicht erwähnte er es ja, aber du hast es vergessen, weil du noch zu klein warst«, erwiderte er achselzuckend. »Oder vielleicht schien es ihm auch nicht der Rede wert, so wie meinem Vater auch nicht.«
»Deine Haarfarbe war auch einmal anders?«
»Ich war fast schon ein erwachsener Mann, als ich einmal zufällig hörte, wie meine Mutter und meine Tante über ihre Kinder als Babys gesprochen haben. Meine Mutter nannte mich früher ihren weißhaarigen Engel. Dann wurde ich drei, und meine Haare wurden goldbraun.«
Alana sah ihn verdrossen an. »Und trotzdem behauptest du, dass du mir wegen meiner Haarfarbe – ach, was soll’s! Jedenfalls ist es sehr erstaunlich, dass der König seine Tochter gar nicht verloren hat. Natürlich konnte ich dann nicht diese Tochter sein. Hielt er sie denn all die Jahre versteckt? Und ließ seine Untertanen in dem Glauben, sie wäre tot? Und er holt sie nicht einmal jetzt, trotz dieser Rebellen? Wann hat er denn endlich vor, sie nach Hause zu holen?«
»Er hat sie nach Hause geholt«, erklärte Christoph feierlich. »Sie liegt neben ihrer Mutter begraben, im Schlossgarten.«
Alana hielt den Atem an. Sie erinnerte sich daran, dass Poppie ihr von einem Scheinbegräbnis erzählt hatte – und dass der König zu jener Zeit völlig außer sich war. Kein Wunder, wenn es sich doch nicht um eine symbolische Zeremonie gehandelt hatte, wie jeder vermutete, sondern um eine echte Beerdigung.
»Sie ist gestorben, als sie sieben war, stimmt’s?«
»Ja. Es muss ein Unfall gewesen sein. Frederick sieht das anders und macht sich dafür verantwortlich, weil er sie so oft besucht hat. Er kann nirgendwo allein hingehen. Er muss immer von Palastwachen begleitet werden. Und so zieht er natürlich Aufmerksamkeit auf sich.«
»Ist ihm jemand gefolgt?«
»Ja – und sah ihn mit einem Kind im Alter seiner Tochter. Seine Feinde waren sich zwar nicht sicher, ob sie es war, aber sie wollten sie loswerden, nur für den Fall.«
»Das ist …!«, rief Alana entsetzt aus.
»Auch nicht anders, als einen Mörder zu beauftragen, ein Baby umzubringen. Aber damals stand alles unter absoluter Geheimhaltung. Die Prinzessin wurde versteckt, und man hielt die Behauptung aufrecht, sie wäre entführt worden, damit ihr niemand mehr nach dem Leben trachten konnte. Deshalb hat der König niemandem von der Botschaft erzählt, durch die er erfuhr, dass du noch am Leben bist – nicht einmal deiner Mutter. Nach ungefähr fünf Jahren jedoch dachten die meisten, die Prinzessin wäre tot. Aber wer auch immer Rastibon angeheuert hatte, war sich da überhaupt nicht sicher. Deshalb tauchten diese Hochstaplerinnen auf.«
»Nein, nicht deshalb, sondern weil Rastibon den Ruf hatte, dass er niemals einen Auftrag nicht zu Ende bringt. Poppie sagt, derjenige, der ihn beauftragte, musste davon ausgehen, dass er die Sache erfolgreich erledigt hatte. Das Verschwinden der Prinzessin war die Bestätigung.«
»Aber jetzt denken sie etwas anderes, wegen
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