Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
nicht mehr aufhören, zu lachen. Sie lachte, bis ihr die Tränen kamen. Als sie Christophs verärgerten Gesichtsausdruck wahrnahm, lachte sie nur noch lauter.
Er wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte, und sagte: »Du glaubst mir nicht?«
»Im Gegenteil, du hast mir nur gerade eine unerträgliche Last von den Schultern genommen! Ich kann jetzt endlich wieder nach Hause fahren. Ich werde ganz sicher keinen Krieg verhindern können, wenn ich gar nicht die Thronerbin bin. Aber willst du jetzt immer noch behaupten, dass dem Land kein Krieg bevorsteht? Obwohl du jetzt weißt, dass deine Theorie nicht zutrifft, nach der die Feinde des Königs mich für ihr Komplott benutzen wollten?
»Krieg? Nein, wir haben nie geglaubt, dass es so weit kommt. Der Plan der Rebellen besteht darin, bei den Lubiniern die Angst zu schüren, dass sie ihren geliebten König durch Krankheit verlieren. Dann würde das Volk entweder einen neuen König fordern oder sich darüber freuen, wenn wieder eine große Königsfamilie mit vielen Erben an der Macht ist.«
»Das klingt, als würden die Bruslans alles für die Ermordung meines – äh, des Königs vorbereiten.«
Er lächelte über ihren Versprecher, und Alana bemerkte plötzlich, dass es wohl noch länger dauern würde, bis sie den König von Lubinia nicht mehr als ihren Vater betrachtete. Aber sie hatte noch einen Elternteil, der am Leben war, eine Mutter, die nicht zur königlichen Familie gehörte, dem Himmel sei Dank! Und in diesem Fall machte sie der Gedanke, sie kennenzulernen, nicht nervös – sie war im Moment auch viel zu erleichtert, um nervös zu sein.
»In der Tat«, antwortete Christoph. »Ich konnte letztes Jahr drei Attentate auf den König verhindern. Jetzt versuchen sie natürlich auch, mich aus dem Weg zu räumen.«
Sie erschrak, bis ihr auffiel, dass sie gar nicht überrascht sein sollte. »Wäre es ihnen denn lieber, dass ein weniger kompetenter Mann auf deinem Posten sitzt?«
Er grinste. »Vielleicht sind sie auch einfach wütend auf mich, weil ich ihre Pläne an allen Fronten durchkreuze.«
Sie bemerkte, dass es ihm überhaupt nichts auszumachen schien, so in der Schusslinie zu stehen. Deshalb vermutete sie, dass er maßlos übertrieben hatte, vielleicht, um ihr Mitgefühl zu wecken. Aber das würde nicht passieren! Frederick Stindals Probleme waren nicht mehr ihre Sorge – und ebenso wenig die von Christoph Becker.
»Warum lag ich in der königlichen Wiege? Wie konnte dieser schreckliche Fehler passieren?«, wollte sie wissen.
»Deine Mutter hat die beiden Kinder vertauscht, damit die Prinzessin in ihrem eigenen Zimmer in Sicherheit ist.«
»Ahnte man denn, dass es den Plan gab, die Thronerbin zu töten?«
»Nein, überhaupt nicht, sonst wäre der Palast besser bewacht gewesen. Helga Engel behauptet, sie hätte aus Angst gehandelt. Ich weiß sonst nichts darüber. Du kannst sie fragen, wenn du sie siehst.«
»Aber das klingt so, als hätte sie ihr eigenes Kind geopfert, um ein anderes zu schützen. Ein bisschen unnatürlich, oder?«
»Vielleicht dachte sie, dass sie damit ihr eigenes Leben rettet. Sie hatte die alleinige Verantwortung für die Thronerbin. Wenn der Prinzessin etwas passiert wäre …«
»Ich verstehe. Todesstrafe und so weiter. Wie konnte ich vergessen, wie barbarisch dieses Land ist!«
Christoph runzelte die Stirn ob ihres sarkastischen Tons. »So barbarisch auch wieder nicht. Aber vielleicht dachte Helga genauso wie du.«
Alana fragte: »Und was ist mit meinem Vater? Ist er noch am Leben?«
Christoph seufzte. »Du solltest dir deine Fragen für deine Mutter aufheben. Aber diese eine kann ich beantworten. Helga kam in den Palast, nachdem sie frisch verwitwet war. Ich weiß nicht, ob von ihrer Familie heute noch jemand am Leben ist. Ich will damit nur sagen, dass sie eine Heldin war. Sie hat die Prinzessin beschützt, obwohl sie ihre eigene Tochter dabei hätte verlieren können – was schließlich ja geschehen ist. Sie glaubt, du seist tot. Sie wird außer sich vor Freude sein, wenn sie erfährt, dass du noch am Leben bist.«
Alana schluckte. »Man hat sie nach Poppies Botschaft an den König nicht informiert, dass ich noch lebe?«
»Niemand hat davon erfahren.«
Alana seufzte. Sie war in dem Glauben nach Lubinia gekommen, dass sie ihren Vater davon überzeugen musste, wer sie war. Würde es jetzt bei ihrer Mutter genauso sein? Oder würde ihre Mutter sie mit einem Blick erkennen – so wie sie es eigentlich auch beim König
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