Gefühlscocktail (German Edition)
die Uni machen musste“, wiegelt Fabio sofort ab und entlockt mir ein Lächeln.
„Wann hast du eigentlich noch mal genau Fahrprüfung?“, frage ich meinen Gesprächspartner, weil mir gerade eine Idee kommt, während Torben kopfschüttelnd sein Getränk mit einem Zug leert.
„Oh Gott, erinnere mich bloß nicht daran. Dienstag halb drei“, jammert Fabio und weckt den direkten Drang in mir, ihn jetzt tröstend in den Arm zu nehmen und von seiner Angst abzulenken.
„Okay Kleiner, dann werden wir Dienstag ins `Extreme` gehen. Entweder machen wir Frustsaufen oder Party, was hältst du davon?“, frage ich ihn mit rauchiger Stimme, weil es sich anfühlt, als hätte ich plötzlich einen Frosch im Hals.
„Dann wohl eher das Erste. Dann werd ich mich für Mittwoch lieber schon mal an der Uni abmelden“, seufzt er in den Hörer und lässt mich mit dem Kopf schütteln. „Ach komm, das wird schon. Ich freu mich jedenfalls… und… danke noch mal“, flüstere ich zurückhaltend und weiche nebenbei dem skeptischen Blick von Torben aus.
„Ich freu mich auch. Bye“, verabschiedet sich Fabio von mir und hinterlässt ein angenehmes Wohlgefühl in mir.
„Was bitte war das gerade?“, baut sich Torben förmlich vor mir auf. Noch völlig umnebelt von Fabios samtiger Stimme, grinse ich einfach nur vor mich hin und stachele damit den Unmut meines Kumpels unbewusst weiter an.
„Ey Alter. Hat der dir dein Gehirn weichgekocht oder was ist plötzlich mit dir los? Rede mit mir, man“, faucht er mich regelrecht an und holt mich aus meiner Träumerei. Selten ist Torben dermaßen aufgebracht, aber genau das zeigt mir, dass er sich unheimliche Sorgen um mich macht. Normalerweise ist mein Kumpel nämlich die Gelassenheit in Person und so beschließe ich ihm endlich alles genau zu erklären.
„Setz dich wieder hin, dann erzähl ich dir alles“, fordere ich ihn sanft auf und sofort verfrachtet er seinen Hintern wieder zurück auf die Couch, was mich erneut schmunzeln lässt.
„Also wirklich mitzunehmen scheint dich die Sache mit Leonie ja nicht, so wie du die ganze Zeit grinst“, stellt Torben trocken fest und zieht seine Stirn in Falten, als er mich herausfordernd ansieht. Mit einem frisch aufgefüllten Glas Wodka- Redbull setze ich mich neben ihn und proste ihm erst einmal zu, ohne auf seinen Kommentar zu reagieren.
„Auf die Freiheit“, nuschle ich mir in den Bart und genehmige mir einen weiteren ordentlichen Schluck von meinem Getränk. Die Tatsache, dass ich außer zum Mittag heute nichts gegessen habe, verdränge ich gekonnt und fühle mich einfach nur wohl dabei, wie der Alkohol langsam meine Blutbahn durchzieht.
„Okay, hör zu. Gestern im Club war Fabio wieder da und wir haben uns den ganzen Abend unterhalten. Er ist wirklich ein netter Kerl, Torben, und nach meiner Schicht habe ich ihn noch auf einen Kaffee eingeladen. Wir sind zusammen ins ’McCafé’ und dort habe ich ihm dann von unserem Plan erzählt“, beginne ich meinen Kumpel einzuweihen und bemerke, wie er vor Neugierde unruhig auf seinem Platz umherrutscht. Also rede ich einfach weiter, weil er sowieso nicht eher Ruhe gibt, bis er alles zu seiner Zufriedenheit weiß.
„Er war wie zu erwarten wenig begeistert und wollte direkt verschwinden. Ich konnte ihn aber nicht gehen lassen. Keine Ahnung, ich verstehe es selber nicht, aber ich mag den Kleinen“, werde ich immer leiser beim Sprechen und Torben wirft mir einen ungläubigen Blick zu.
„Den Kleinen?“, fragt er provozierend und ich winke nur ab. Beschließe lieber schnell weiter zu reden, weil mir diese Äußerung plötzlich peinlich ist. Da mir genau in diesem Moment bewusst wird, dass ich eben auch am Telefon zu Fabio schon Kleiner gesagt habe.
„Also habe ich ihm erzählt, wie die Sache mit Leonie läuft. Mir war ja eigentlich von Anfang an klar, dass er es nicht machen wird, aber ich wollte trotzdem, dass wir Freunde sind. Dann habe ich ihn nach Hause gebracht. Heute bin ich gleich nach dem Mittag bei meinen Eltern wieder abgehauen und habe sofort die fremden Schuhe im Flur bemerkt. Frag mich nicht wieso, aber ich hab mich bemerkbar gemacht. Wahrscheinlich weil ich nicht wirklich sehen wollte, wie ein anderer Kerl grade an meiner Freundin rummacht. Bin dann ins Wohnzimmer und es war so was von offensichtlich, dass ihr mein Auftauchen peinlich war und sie damit nicht gerechnet hat. Dann habe ich Fabio entdeckt und in seinen Augen konnte ich sehen, dass er wegen unserem Gespräch von
Weitere Kostenlose Bücher