Gefühlscocktail (German Edition)
fasse ich meine Gefühle zusammen und merke nebenbei selber, wie lächerlich meine Bedenken und Ängste eigentlich sind. Dann ist er eben ein Junge, na und?
„Du hast dich ernsthaft verknallt in den Typen“, grinst Torben mich zusammenfassend an und boxt mir freundschaftlich gegen die Schulter.
„Und jetzt?“, seufze ich verzweifelt, was Torben ein Schmunzeln entlockt.
„Gehst du zu ihm hin und sagst ihm das“, fordert mein Freund nachdrücklich. „Es ist doch ganz egal ob er ein Junge ist, Rick. Hauptsache er macht dich glücklich und auch wenn es dir selber nicht aufgefallen ist, das tut er. Ich habe dich in den letzten Tagen so viel Lachen gesehen, wie schon ewig nicht mehr“, erklärt er mir weiter und ich muss mir eingestehen, dass er recht damit hat.
„Ihr beiden wart irgendwie von der ersten Minute an sehr vertraut miteinander. Es kam einem fast so vor, als würdet ihr euch schon ewig kennen und ich sehe doch wie gut er dir tut. Oder wie gerade jetzt eben nicht, weil diese Begebenheit zwischen euch steht. Klär das mit ihm, denn ich wette, er leidet genauso darunter wie du. Dem Kleinen hast du vom ersten Augenblick an sein süßes Köpfchen verdreht und der frisst dir aus der Hand, wenn du es nur zulässt, Rick. Willst du euch nicht wenigstens eine Chance geben?“, versucht mich mein Freund zu überzeugen und plötzlich habe ich nur noch das Verlangen Fabio wäre genau jetzt hier bei mir und ich könnte ihm all das sagen, was mir auf der Seele brennt. Denn, auch wenn ich bereit bin meine Gefühle vor ihm zu gestehen, traue ich meiner eigenen Courage nicht über den Weg und befürchte, bis ich bei ihm bin, genügend Zeit zu haben, um meine Gedanken wieder völlig zu verwirren und meine Entscheidung in Frage zu stellen.
„Du zweifelst noch an deinen Gefühlen“, ist es mehr eine Feststellung, als eine Frage die mein Freund äußert und mich beschämt meinen Kopf senken lässt. Was soll ich auch dazu sagen? Er hat gut reden, weil nicht er hier sitzt und sich eingestehen muss in einen Kerl verknallt zu sein, das bleibt an mir hängen. Diese ganze Gefühlsschiene ist doch eine hinterhältige verfickte Scheiße. Vor einer Woche bin ich doch auch noch ganz gut ohne Fabio ausgekommen.
„Was hältst du davon, wenn du einfach mit ihm redest. Lass das nicht so zwischen euch stehen. Das wirst du früher oder später bereuen, Rick. Ich kenne dich. Wenn es dir hilft komme ich auch mit und warte im Auto“, bietet Torben mir fast schon bettelnd an, damit ich mir endlich einen Ruck gebe und das kläre.
„Okay“, antworte ich tonlos und bilde mir ein das Richtige zu tun, sonst würde mein Kumpel ganz sicher nicht so hartnäckig an mir arbeiten und eine glanzvolle Überzeugungsarbeit leisten. Allein sein zufriedenes Lächeln müsste mir eigentlich Beweis genug sein und so erhebe ich mich schwerfällig vom Sofa und schlüpfe automatisch im Flur in meine Schuhe. Auf eine Jacke verzichte ich getrost, weil mein Körper im Moment mehr Hitze produziert, als gesund für ihn ist. Nehme alles nur irgendwie beiläufig wahr, während Torben mich zu Fabios Elternhaus fährt und registriere erst am Zielort meine Nervosität.
Zeit ist für mich seit letzter Nacht nur noch relativ und so kann ich kaum einschätzen, wie lange wir schon hier ein Stück entfernt von dem Haus parken, ohne das meine innere Unruhe auch nur ein wenig abflaut.
„Hey. Das wird schon. Ich warte hier, okay?“, streicht Torben mir beruhigend mit seiner Hand über den Rücken, da ich meinen Oberkörper nach vorne gebeugt habe um mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben und mich selber etwas zur Ruhe zu zwingen. Doch auch als ich mittlerweile vor der Haustür stehe, ist von ein wenig Gelassenheit bei mir weit und breit keine Spur.
Unsicher werfe ich einen letzten prüfenden Blick über meine Schulter und betätige schließlich, auf ein Nicken von Torben, die Klingel. Die für meinen Geschmack viel zu laut durch das Haus schellt und meinem Empfinden nach sogar noch drei Straßen weiter eindeutig zu hören sein muss.
„Ja bitte?“, öffnet eine Frau mittleren Alters die Tür, mit einem skeptischen Blick. Aber dennoch in freundlichem Ton und lässt mich sofort die Ähnlichkeit zu Fabio erkennen. Seine Augen hat er eindeutig dieser Person vor mir zu verdanken, gleichsam mit den weichen Gesichtszügen die sich inzwischen zu einem netten Lächeln verwandeln.
„Ich… ich… Entschuldigen sie die Störung… ich… ist Fabio da?“, bringe ich
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