Gefühlscocktail (German Edition)
Da muss man seinen besten Freund ja nicht einweihen, ganz im Gegenteil. Nein, der doofe Torben muss nicht alles wissen“, tobt er ziemlich angepisst durch mein Wohnzimmer.
„Jetzt komm mal wieder runter. Ich dachte, ich hätte es dir erzählt, okay. Tut mir leid, wenn ich es vergessen habe“, versuche ich mich bei ihm ein wenig zu entschuldigen und ihn zu besänftigen.
„Jungs, hört auf zu streiten. Eigentlich ist es doch alles meine Schuld“, mischt sich Fabio plötzlich in unsere kleine Auseinandersetzung ein und erntet dafür von Torben und mir ein einstimmiges entsetztes „Was???“
Wie 'ne Kuh vorm neuen Tor, gucke ich ihn ungläubig an, und Torben und ich fangen gleichzeitig an auf Fabio einzureden.
„Erzähl doch kein Scheiß“.
„Du kannst doch nichts für den bekloppten Typen“.
„Nur weil dieser gehirnamputierte Aushilfssupertyp nicht alle Latten am Zaun hat, kannst du doch nichts dafür“.
„Red dir bloß nicht noch so einen Stuss ein“.
„Wenn einer Schuld hat, dann ja wohl dieser Vogel“.
„Was soll der Müll, von wegen du bist Schuld? Geht’s dir eigentlich noch ganz gut?“.
„Ich glaube ja kaum, dass du Rick so zugerichtet hast, also ist ja wohl ganz eindeutig klar, wer schuld hat“, wechseln wir uns immer wieder ab, während Fabio mit erstaunt offen stehendem Mund immer von Torben zu mir sieht und wieder zurück.
„Ich… das Essen“, hebt er mit der Situation völlig überfordert schüchtern das Tablett in seinen Händen hoch, um uns zu zeigen, dass er das Essen auf drei Teller verteilt hat, was mir sofort ein warmes weiches Lächeln auf die Lippen zaubert.
„Torben nimm das“, drücke ich meinem besten Freund das Tablett in die Hand, nachdem ich es Fabio abgenommen habe und ziehe ihn an seiner Hand hinter mir her, ins Schlafzimmer. Ohne Vorwarnung dränge ich ihn dort angekommen rückwärts auf mein Bett, bevor ich mich breitbeinig über ihm platziere. Meine Hände rechts und links neben seinem Kopf abgestützt trennen unsere Gesichter nur wenige Millimeter, die vollkommen ausreichen, um mir den Verstand zu rauben.
Zügellos und unbeherrscht dränge ich meine Zunge in Fabios Mundhöhle und entfache einen ungleichen Kampf, den keiner von uns gewinnen kann. Wie besessen reibe ich kontinuierlich mein Becken gegen seine Mitte und entlocke uns beiden damit, durch unseren Kuss gedämpfte Seufzer. Unsere Atmung geht abgehackt und stockend. Doch wir lösen unsere Lippen nicht voneinander, um wenigstens etwas nötigen Sauerstoff in unsere Lungen zu pumpen. Meine rechte Hand stiehlt sich zwischen unsere vor Verlangen bebenden Körper und zerrt ungeduldig an der Gürtelschnalle von Fabios Jeans herum, während Fabios Finger sich unter meinem Shirt in meinen Rücken krallen. Sehnsüchtig reckt er mir sein Becken entgegen und bringt mich fast um meine Beherrschung, allein, weil er sich mir so willig anbietet.
„Das Essen ist köstlich“, dringt plötzlich Torbens Stimme provozierend lautstark aus dem Wohnzimmer durch den Flur und lässt uns abrupt in unseren Bewegungen innehalten.
„Scheiße“, fluche ich ungehalten drauflos, während Fabio seine Unterlippe zwischen seine Zähne zieht, und so versucht, sich wieder etwas zu fangen. An seinem angespannten Gesichtsausdruck kann ich deutlich erkennen, wie er sich bemüht wieder runterzukommen.
„Dieser komische Typ aus dem `Andere Ufer` gestern wollte mir in den Po pieken“, gebe ich trocken von mir, woraufhin Fabio sofort seine Augen entsetzt aufreißt und ein alles aussagendes „Wähh“ von sich gibt. Was mich schmunzeln lässt.
„Danke Rick, das war grad der ultimative Sexkiller. Allein schon, wenn ich mir den nur nackt vorstelle“, schüttelt er sich.
„Das war auch meine Absicht. Oder wolltest du dich Torben mit einer Beule in der Hose präsentieren?“, grinse ich ihn breit an und hauche ihm einen sanften, flüchtigen Kuss auf seinen Mund, um seinen geplanten Protest sofort zu stoppen.
„Na komm, bevor der noch hier reinplatzt und mitmachen will“, erhebe ich mich feixend vom Bett und halte Fabio meine rechte Hand entgegen, mit der ich ihn schwungvoll in meine Arme ziehe. Quietschend versucht er sich aus meinen Armen zu befreien, weil ich ihn neckend in die Seiten greife, und schafft es lediglich sich umzudrehen. So dass ich ihn mit seinem Rücken an meine Brust presse und lauter zarte Küsse in seinen Nacken hauche, während wir zurück ins Wohnzimmer stolpern.
„Na, habt ihr zusammen Betten gemacht?“,
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