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Gefuehlsecht

Gefuehlsecht

Titel: Gefuehlsecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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das Display.
    »Das soll Babsi euch lieber selbst erzählen«, sagt Maja. Gespannt hören Lena, Marie und Uschi zu. Mann, so viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr. Und was noch schöner ist: So viel haben wir schon lange nicht mehr zusammen gelacht. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, jemals so viel Spaß mit meinen Schwestern gehabt zu haben.
    »Du hast aber auch ein Pech mit den Männern. Kannst du dir nicht mal einen vernünftigen Kerl aussuchen?«, fragt Lena und guckt mich mitleidig an.
    »Habe ich ja, und beinahe hatte ich ihn auch. Immerhin habe ich ihn geküsst. Ich bekomme jetzt noch weiche Knie, wenn ich an ihn denke.«
    Natürlich muss ich jetzt in allen Einzelheiten von Bruno erzählen. Wie ich ihn kennengelernt habe, wie er aussieht, was er macht, was er erzählt hat und vor allem, wie dieser Kuss geschmeckt hat.
    »Nach Pfefferminze? Und du hast die Nummer verschlampt? Selten doof das Ganze!«
    Lena hat Recht. Ich könnte mir dafür immer noch in den Hintern beißen. Aber die Hoffnung stirbt schließlich immer zuletzt. Also sage ich kleinlaut: »Wenn es das Schicksal will, dann kommen wir wieder zusammen.«
    »Schicksal?« Marie hebt die Augenbrauen und schüttelt den Kopf. »Schon mal auf die Idee gekommen, dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge zu helfen?«
    »Klar, wir haben gleich nach dem ersten Treffen einen Zettel im La Luna aufgehängt.«
    »Super! Sonst nix?«
    »Doch, wir haben ihn im Pettycoat gesucht. Aber da seid ihr uns ja über den Weg gelaufen. Und ich habe bei sämtlichen Tischlereien in Bottrop und Oberhausen angerufen. Ich weiß ja nicht, in welcher Stadt er arbeitet. Vielleicht in Essen. Oder in Duisburg? Hier liegt doch alles so nah beieinander.«
    »Mann, eure Schwester hat es ganz schön erwischt«, sagt Maja. »Sie weiß es nur noch nicht. Weil sie dem Blödmann noch hinterhertrauert, der sie so verarscht hat. Aber wenn man die ganze Zeit After Eight futtert, obwohl man das Zeug eigentlich gar nicht mag, dann sollte man sich irgendwann Gedanken machen, nicht wahr, Liebelein?« Stimmt, da muss ich ihr Recht geben. Wie so oft. Ich mag eigentlich gar kein After Eight. Aber jetzt liebe ich es, wie der Geschmack von Schokolade, gepaart mit Pfefferminze auf meiner Zunge zergeht.
    Da übernimmt Marie das Kommando. »Lena, du schaltest morgen eine Anzeige in der Zeitung. Uschi, wir klappern die ganzen Schreinereien persönlich ab, und zwar alle! Und du, Maja, passt auf Barbara auf, damit sie nicht wieder irgendeinen Blödsinn macht und ihr der Typ nicht erneut durch die Lappen geht, wenn wir ihn gefunden haben. Okay?«
    Wow! Ich bin von ihrem Aktionismus begeistert. Zwar glaube ich nicht, dass meine Schwestern Bruno finden werden, aber es ist doch schön, wenn man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Ich liebe meine Schwestern. Und Maja natürlich auch. Und Uschi ist auch in Ordnung.
    Meine Wohnung sieht toll aus. Wir sitzen in der sonnengelben Küche zu fünft um den Tisch herum und stoßen mit einem Gläschen Prosecco an. »Auf die Liebe! Und auf die Freundschaft! Und natürlich auf Lotte!«
    Da klingelt es plötzlich, dreimal kurz, einmal lang. Marie, Lena und ich schauen uns entgeistert an. Das ist doch jetzt nicht wahr! Doch, draußen steht Mutti. Und sie hat Oma Grete im Schlepptau. Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht damit.
    »Ich habe euch einen Kuchen gebacken.« Mutti bleibt etwas unsicher in der Tür stehen. Sie sieht eigentlich ganz versöhnlich aus.
    Da schiebt sich unsere Großmutter an ihr vorbei. »Und ich bin Oma Grete. Du musst Uschi sein. Dann haben wir also jetzt eine neue Friseurin in der Familie. Lass dich mal angucken, Kind.«
    Wie schön, Oma Grete hat ein neues Opfer gefunden. Uschi bekommt bestimmt gleich einen blauen Fleck ins Gesicht gekniffen.
    »Natürlich passe ich auf die Kinder auf, wenn du studieren gehst«, sagt Mutti zu Lena. »Das wollte ich dir noch sagen.« Meine große Schwester strahlt.
    »Und jetzt lasst uns Kuchen essen, wie in alten Zeiten!« Oma Grete stiefelt in die Küche, stellt den Gugelhupf auf den Tisch und verschwindet im Wohnzimmer.
    Brumm … Sie hat offensichtlich Angelo gefunden. Mist, den hat Maja vorhin dort liegen lassen.
    »Was ist das denn?« Oma Grete ist zurück von ihrer Erkundungstour und schaut mich fragend an. Irgendwie ruhen auf einmal alle Blicke erwartungsvoll auf mir.
    »Das ist dein Weihnachtsgeschenk, Oma Grete. Es ist das Modell Angelo . Ich muss es aber noch einpacken.«
    Damit gehen Barbie

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