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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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mehr in dem Gewusel wohnen und endlich Ruhe haben.
    Direkt beim ersten Besuch des Hauses, hatte ich eine innerliche Ruhe verspürt, die mich den Mietvertrag schneller unterschreiben ließ, als mein Verstand reagieren konnte. Ich fühlte mich gut mit der Entscheidung und wusste, es war die richtige. Dieses Haus würde mir das bieten, was ich brauchte, Entspannung, Ruhe und Geborgenheit, wenn nur … ja wenn nur der Umstand nicht wäre, dass noch eine Wohnung zu vergeben war.
    Bastian in dieser zu sehen, war einem Traum gleich gekommen. Ich hatte keine Angst vor ihm, auch wenn ich auf seine Berührung recht grob reagiert hatte. Seine Augen glänzen zu sehen, als er durch die Wohnung ging, hatte mir ein warmes Gefühl beschert, doch wusste ich, dass es nie so kommen würde. Zwischen uns war einiges schiefgelaufen, oder?
    Eigentlich ja nicht, wir hatten einen One-Night-Stand und der hatte uns beiden gefallen. Konnte sein, dass ich etwas grob gewesen war, mit meiner Forderung, aber deshalb konnte man nicht gleich von „schiefgelaufen“ reden. Wieso wollte er also nicht mit mir in einem Haus wohnen?
    Auch diesen Gedanken verdrängte ich und begab mich daran, die mittlerweile gefüllten drei Kartons des Wohnzimmers in meinen Wagen zu bringen. Einen Anruf, und eine Stunde später fuhr Lars vor, mitsamt Chris und einem Kleinbus. Distanziert begrüßte mich mein bester Freund: „Hey Leo, wieso willst du das schon heute machen, ich dachte erst in einer Woche?“
    Chris sah irritiert zwischen uns umher, die Distanz kannte er nicht, doch hielt er sich wortlos dran und ging stattdessen mit nach oben.
    „Weiß auch nicht, hat mich auf einmal gepackt!“, erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. Innerlich hoffte ich, er würde es mir glauben, auch wenn seine Augen was anderes sagten. Lars kannte mich schon viel zu lange. Ich würde ihm irgendwann was sagen müssen, doch solange ich es hinauszögern konnte, machte ich das auch.
    Als mein Chef mich anrief und mir zu meiner gelungenen Vermittlung gratulierte, zuckte ich zusammen. Herr Bastian Becker hatte die Wohnung also genommen. Ein Stein fiel mir von meinem Herzen und mein Blick wanderte zu Chris, der gerade mit Lars im Kleinbus vor meinem neuen Zuhause vorfuhr. Dieser sah irritiert zum Haus. „Hier wohnt mein Bruder auch bald.“ Ob er mit uns sprach oder eher mit sich selbst, konnte ich nicht sagen.
    Interessierte mich auch recht wenig, denn ich war darauf bedacht meine Wohnung einzurichten. Die Maler, die ich beauftragt hatte, waren schon fertig, und das war auch mein Glück. So konnten wir innerhalb eines halben Tages alles herbringen. Mit einem Bier bedankte ich mich um Mitternacht bei meinen beiden Helfern, die so spontan geholfen hatten. Müde und fertig verabschiedeten sie sich auch bald und ich sah mich um. Gerade einmal der Wohnzimmer- und der Schlafzimmerschrank standen.
    Die Küche war schon drin gewesen und wie die von Bastian in Silber gehalten. So begab ich mich daran, mein Bett aufzubauen, und hoffte es noch zu schaffen, bevor mein Körper seinen Schlaf forderte.
    Ich hatte es nicht geschafft, doch zum Glück hieß mich die Couch willkommen und so war die Nacht nicht ganz so schlimm. Den nächsten Tag war ich voller Tatendrang und räumte eine Kiste nach der anderen aus, bis lediglich mein Bett noch unvollständig zusammengebaut da stand. Ich brauchte Hilfe, alleine würde ich es nicht schaffen, ohne dass es aus der Verankerung brach.
    Seufzend sah ich auf die Uhr, die mittlerweile Nachmittag zeigte, schnappte mir ein eiskaltes Bier und setzte mich auf meine Terrasse. Sie war genauso groß wie Bastians zukünftiger Balkon und ebenso von einem Geländer umrandet.
    Ich genoss die Sonnenstrahlen und schloss die Augen, als ich ein Auto heranfahren hörte. Ein Grinsen erschien auf meinem Gesicht, das war sicher Lars, der meinte nach mir schauen zu müssen und wusste, dass ich Hilfe brauchte.
    Hierin jeoch ich hatte mich getäuscht, denn nicht Lars’ Ford Kombi fuhr vor, sondern ein älteres Model eines dunkelblauen Golfs hielt vor dem Haus. In mir setzte sich ein freudiges, wenn auch beängstigendes Kribbeln frei. Ich sah, wie Bastian ausstieg, einige Eimer, vermutlich Farbe, aus dem Kofferraum hievte und dazu noch andere Mal-Utensilien.
    Sein Körper war in einen Blaumann gesteckt und seine Haare von einem Käppi an den Kopf gepresst, und doch sah er gut aus. Mein Blick wanderte über seinen Körper und sogleich sah ich ihn nackt vor mir. Welch ein Anblick, der

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