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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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reihten sich hinter ihm ein.
    »Ich muss erst einmal pullern«, sagte Rueben und lief zur Toilette. Er schloss die Tür und wartete. Im ganzen Haus wurde es allmählich still. Er drehte den Wasserhahn auf und rief Ansara an, der inzwischen erfahren hatte, dass hier etwas Seltsames vor sich ging.
    »Was soll ich jetzt machen?«
    »Geh zurück in den Tunnel. Schau, ob du herausfinden kannst, was da gerade passiert.«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Erzähle ihnen, du hättest dein Handy verloren. Geh einfach wieder dort hinunter! Es muss einen Grund geben, warum sie euch alle evakuieren. Die große Lieferung ist nur noch eine halbe Stunde entfernt. Tu, was ich dir sage. Denk daran, was wir vereinbart haben.«
    Rueben verließ die Toilette. Draußen wartete El Jefe auf ihn.
    »Mit wem hast du gerade gesprochen?«
    »Dem Typ, der mich heimfahren soll.«
    »Raus jetzt!«
    Rueben zuckte die Schultern und ging nach draußen, versteckte sich jedoch hinter einem Busch direkt vor dem Haus. Dort blieb er ein paar Minuten, dann schlich er zu einem der Fenster. Verdammt, die Rollläden sind geschlossen. Er huschte zum Vordereingang zurück und hielt sein Ohr daran. Nichts. Er drückte die Tür auf und lief hinüber zum rückwärtigen Schlafzimmer, in dessen begehbarem Wandschrank der Tunneleingang lag. El Jefe und seine Begleiter waren bereits hinuntergestiegen und auf dem Weg zum Lagerhaus auf der anderen Seite der Grenze. Rueben rang die Hände und lief eine ganze Zeit vor dem dunklen Loch hin und her, durch das man die Leiter zum Tunnelboden erreichte. Eigentlich hätte er mit dem Argument, es sei zu gefährlich, einfach gehen sollen. Aber würden sie ihm wirklich etwas antun, wenn er zurückging, um ein verlorenes Handy zu suchen?
    Aber da gab es ein Problem. Er konnte das doch nicht als Ausrede benutzen! El Jefe hatte ihn doch telefonieren gehört. Scheiße. Er musste sich eine andere Geschichte ausdenken. Er könnte behaupten, die Bullen stünden bereits vor dem Haus, deshalb sei er voller Angst in den Tunnel zurückgerannt. Das war es. Damit käme er bestimmt durch. Er kletterte die Leiter hinunter und begann, durch den Tunnel zurückzulaufen. Jetzt hätte er wirklich eine Toilette gebraucht.
    A uf dem Weg zum Tunnel hatte Romero Samad erklärt, dass die drei Sicarios in dem Bauwagen das Lagerhaus und den Tunnel mit batteriebetriebenen Sicherheitskameras überwachten. Sie hatten zuvor auch Funkkameras ausprobiert, aber deren Signale kamen zu schwach an der Oberfläche an. Sie müssten also zwei Sachen gleichzeitig tun: Sie müssten die Stromzufuhr zu den Monitoren dieser Kameras kappen, und die Sicarios müssten »von ihren Telefonen getrennt werden«, wie es Romero ausgedrückt hatte.
    Romero besaß die Schlüssel für die Sicherungskästen. Er konnte also den Strom abdrehen. Samads Männer mussten sich dann den Sicarios widmen. Sie parkten ihre Autos auf der Südseite des Geländes hinter schweren Baggern und Bulldozern und schwärmten aus. Samad befahl sechs seiner Männer, das Überwachungspersonal auszuschalten, während er und seine beiden Unterführer Romero zu einem elektrischen Schaltkasten hinter dem Lagerhaus begleiteten. Obwohl Romero eigentlich Bauingenieur war, hatte er bei den Grabungsarbeiten eng mit Elektroingenieuren zusammengearbeitet und wusste also, wie man im Notfall die Stromversorgung kappen konnte.
    Als sie sich dem Anschlusskasten näherten, mussten sie sich kurz hinter einigen Entwässerungsrohren verstecken, als drei junge Sicarios aus dem Haupteingang des Lagerhauses herauskamen und in einen Geländewa gen stiegen. Romero erkannte unter ihnen El Jefe. Braver Junge. Er wusste es noch nicht, aber er hatte gerade sein eigenes Leben gerettet, weil er einem Befehl gefolgt war.
    Als beide Gruppen in Position waren, öffnete Romero den Schaltkasten mit seinem Schlüssel und legte den Hauptschalter um. Sofort gingen einige Parkplatzlampen aus. Gleichzeitig befahl Samad, die Männer in den Bauwagen aus dem Verkehr zu ziehen. Dann schaute er Romero an: »Gehen wir.«
    Romero führte den Araber in das Lager. Dabei beleuchteten sie ihren Weg mit ihren Handylichtern. Der Mexikaner machte vor dem Wartungsraum halt und schaute auf die Gruppe zurück. »Warten Sie hier einen Moment.«
    »Warum?«, fragte Samad.
    »Weil ich die Fernsteuerung holen muss.«
    »Wofür?«
    »Um die Batterien für die Kameras und Aufnahmegeräte abzuschalten. Sonst können sie sich später genau anschauen, wie wir durch den Tunnel

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