Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
mexikanischen Marinefallschirmjägerbataillon der 19 90 er-Jahre. Ihre Hauptaufgabe war natürlich die Durchführung amphibi scher Spezialoperationen. Gleichzeitig waren sie jedoch auch für unabhängig durchgeführte »nichtkonventio nelle Kampfeinsätze« zu Wasser, zu Land und in der Luft ausgebildet, bei der sie alle verfügbaren Mittel nutzten. Sie waren erfahrene Taucher und Fallschirmspringer und waren auch bei Abseiloperationen und im städtischen Straßenkampf kaum zu schlagen. Außerdem besaßen sie die besten Scharfschützen der mexikanischen Streitkräfte. Wie jede gute Marinekommandoeinheit interessierte sie alles, was laut bumm macht. Die Truppe war in eine Pazifik- und eine Atlantik-Einheit aufge teilt. Mitglied konnte man erst nach einem 53 -wöchigen Ausbildungsprogramm werden, das nur die Stärksten und Härtesten überstanden. Im Übrigen hatten sie in letzter Zeit auch im Krieg der mexikanischen Regierung gegen den Drogenhandel beachtliche Erfolge erzielt.
    Die bekannteste Operation der FES auf diesem Gebiet fand am 16 . Juli 2008 südwestlich der Küste des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca statt. Dort seilten sich FES -Männer von einem Hubschrauber auf das Deck eines 10 Meter langen Drogen-U-Boots ab. Sie verhafteten vier Männer und konfiszierten 5 , 8 Tonnen kolumbianisches Kokain.
    In einer inzwischen berühmt-berüchtigten Depesche eines US -Diplomaten, die WikiLeaks veröffentlicht hatte, wurde die mexikanische Armee als engstirnig und risikoscheu beschrieben. Außerdem arbeitete sie bei der Drogenbekämpfung angeblich nur ungern mit US -amerikanischen Diensten wie der DEA und der CIA zusammen. Im Gegensatz dazu würden die mexikanischen Marineoffiziere bereits seit Jahren mit ihren US -Kollegen kooperieren und hätten längst deren Vertrauen erworben. Die Kooperation zwischen der Marine und den amerikanischen Organisationen sei tatsächlich ohne Beispiel. Verständlicherweise war die DEA bei allen gemeinsamen Aktionen mit mexikanischen Kräften ausgesprochen vorsichtig, seit einer ihrer erfolgreichsten Agenten, Enrique Camarena, im Jahr 1985 von korrupten Polizisten entführt, gefoltert und dann brutal ermordet worden war.
    Moores Kontaktmann bei den FES war Hauptmann Omar Luis Soto. Das war kein Zufall, da sich beide aus Coronado kannten. Soto war inzwischen Ende dreißig , breitschultrig und mit einer Nase, die er selbst als »Maya-Architektur« bezeichnete. Er zeigte immer ein klei nes Grinsen. Obwohl seine Statur nicht besonders furcht einflößend war, machte ihn seine Schießkunst zum vielleicht eindrucksvollsten Mitglied dieser Spezialtruppe. Als er einmal gefragt wurde, wie er so viele tödliche Schüsse mit so vielen unterschiedlichen Waffen geschafft hatte, lächelte er nur und sagte: »Ich möchte überleben.« Moore hatte jedoch später erfahren, dass Zielschießen Sotos absolute Leidenschaft war und dass er seine Treffsicherheit seit seiner Kindheit geübt hatte.
    Moore freute sich darauf, diesen Mann wiederzusehen, obwohl er sich gewünscht hätte, dass dies unter anderen Umständen geschehen wäre. Slater hatte ihm auch noch einmal eingebläut, dass die Vereinigten Staaten mit dem Angriff auf Jorge Rojas’ Villa nichts zu tun hatten. Die FES wurden ihrerseits so gut bezahlt, dass sie ihre Beteiligung an dieser Operation geheim halten würden und die mexikanische Regierung die näheren Umstände wohl nie erfahren würde.
    Wie Slater erfahren und Moore erwartet hatte, brannte Sotos Team darauf, einen Drogenbaron hoppszunehmen und mit zwei Amerikanern zusammenzuarbeiten, die ihre Hausaufgaben bei der Informationsgewinnung gemacht hatten.
    Campo Militar 1
Mexico City
    M oore und Towers landeten am späten Nachmittag in Mexico City, mieteten ein Auto und fuhren zu einem Militärstützpunkt hinaus, der zwischen der Avenida Conscripto, der Avenida Zapadores und der Ringautobahn lag. Es war der einzige Militärstützpunkt mit rosafarbenen Mauern und einem schwarzen Schmiedeeisenzaun, den Moore je gesehen hatte. Sie zeigten der Wache am Haupttor ihre Ausweise. Diese zog telefonisch Erkundigungen ein, schaute ihre Namen auf ei ner Liste nach und winkte sie durch. Sie erreichten ein einstöckiges Verwaltungsgebäude, wo sie sich mit Soto und seinem Team treffen sollten. Die Verwalter des Camps hatten den Konferenzraum an die Marine ver mietet, und Soto hatte sich im Voraus für den Verkehr bei der Anfahrt und die nicht besonders komfortable Unterbringung entschuldigt.
    Ein paar

Weitere Kostenlose Bücher