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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Straßensperre, dass sie Nek Wazir, den Vorsitzenden der Schura, des Stammesrats, von Nord-Waziristan besuchen würden, der als Gegner der hiesigen Taliban-Führer bekannt war. Ein Wachsoldat schaute auf der Liste der angekündigten Besucher des Dorfes nach und wollte dann ihre Ausweise sehen. Moore besaß natürlich fachmännisch gefälschte Papiere, die ihn als den Büchsenmacher Adam Khel aus der kleinen Stadt Darra auswiesen, die für ihre Produktion von kopierten Waffen bekannt war. Ausländern war das Betreten Darras nicht gestattet. Waffenhändler aus dieser Stadt lieferten jedoch in die gesamten Stammesgebiete ihre Erzeugnisse. Die Soldaten hatten an Moores Papieren nichts auszusetzen. Nach der Durchsuchung ihres Wagens fragte einer jedoch erstaunt: »Wo sind denn Ihre Waren?«
    Moore grinste. »Wir sind nicht geschäftlich unterwegs.«
    Der Soldat zuckte die Achseln und winkte sie durch.
    »Wann haben Sie Wazir kennengelernt?«, fragte Moore.
    »Mein Großvater hat mit ihm gegen die Sowjets ge kämpft. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben.«
    »Sie waren also beide Mudschaheddin.«
    »Ja, sie gehörten zu den großen Freiheitskämpfern.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Bereits als Sie mich angeheuert haben, habe ich Ihnen ja erzählt, dass ich über sehr gute Kontakte verfüge.« Rana zwinkerte ihm zu.
    »Das war eine lange Fahrt, und Sie wissen ja, dass meine Bosse mir nur zwei Tage Zeit gegeben haben.«
    »Wenn jemand weiß, wer diese Männer sind, ist das Wazir. Er hat die besten Beziehungen in der ganzen Gegend. Außerdem arbeiten Hunderte von Kundschaftern für ihn, selbst in Islamabad. Sein Netzwerk ist wirklich erstaunlich.«
    »Und dennoch lebt er in diesem Kaff?«
    »Nicht das ganze Jahr über. Allerdings bietet dieses Kaff, wie Sie es nennen, auch eine gute Tarnung. Man steht hier nicht unter der dauernden Überwachung der Regierung.«
    Die unbefestigte Straße bog leicht nach rechts ab. Auf den Vorbergen über der Stadt erreichten sie zwei nicht allzu große Ziegelgebäude, hinter denen mehrere Zelte standen. Auf dem Dach des größeren Hauses waren zwei Satellitenschüsseln montiert. Aus dem Inneren der Zelte drang das Summen von Generatoren. Hinter dem Anwesen weideten Ziegen und Kühe. Linker Hand lag ein Tal, in dem Bauern Weizen, Gerste und eine persische Kleesorte namens Schaftal anbauten.
    Plötzlich erschienen auf den Dächern zwei Wachen und richteten ihre AK- 47 auf die Neuankömmlinge. Netter Empfang. Wazir hat sich hier in den Bergen ein gut geschütztes Hauptquartier eingerichtet, dachte Moore.
    An der Eingangstür begrüßte sie ein alter Mann, dessen Bart ihm in großen weißen Wellen über die Brust fiel. Er trug hellbraune Gewänder und einen weißen Turban mit einer farblich dazu passenden Weste. In der rechten Hand hielt er eine Wasserflasche. Von seiner lin ken Hand war dagegen kaum noch etwas übrig. Sämtliche Finger fehlten, und tiefe, schartige Narben zogen sich über seinen Handrücken und den Arm hinauf bis zum kurzen Ärmel seines Hemdes. Bei genauerem Hinsehen bemerkte Moore, dass dem alten Mann auch ein Stück des linken Ohrs fehlte. Es musste ihm bei einer Explosion, wahrscheinlich von einer Mörsergranate, ab gerissen worden sein. Der Mann konnte von Glück sagen, dass er noch lebte.
    Die gegenseitige Vorstellung war nur kurz. Moores Deckname lautete Khattak, ein geläufiger paschtunischer Stammesname. Mit seinem von den spanischen und ita lienischen Vorfahren seiner Mutter ererbten schwarzen Haaren und seinem dunklen Teint konnte er fast für einen Pakistani durchgehen. Aber nur fast.
    Wazir kicherte, als er den Namen hörte. »Das ist natürlich nicht Ihr eigener«, sagte er in wohlgesetztem Englisch. »Sie sind Amerikaner, und das ist okay. Es gibt mir die Gelegenheit, mein Englisch zu üben.«
    »Das ist nicht notwendig«, entgegnete Moore auf Paschtu.
    »Lassen Sie mir doch das Vergnügen.«
    Moore spitzte die Lippen und nickte, dann lächelte er. Man musste diesen alten Mann einfach respektieren. Die blauen Augen in seinem wettergegerbten Gesicht hatten bestimmt schon die Tiefen der Hölle gesehen. Wazir bat sie ins Haus.
    Das islamische Mittagsgebet Duhr war gerade vor über. Es war also Zeit für den Tee. Der Hausherr führte seine Gäste in die schattige Kühle seines geräumigen Wohnbereichs, in dem drei bunte Kissen auf einem kostbaren Perserteppich auf sie warteten. Diese als Toschak bekannten Sitzkissen bildeten einen Kreis, in dessen Mitte eine dünne Matte,

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