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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aufgenommen worden. Hätte er die Kameras abgestellt, hätte das sofort Castillo alarmiert. In der Casa de Rojas gab es keine Privatsphäre, weil der Preis für diesen bescheidenen Luxus zu hoch gewesen wäre.
    D en Rest des Tages verbrachten sie am Strand. Sie gin gen schwimmen, gönnten sich feine Drinks und machten Fotos. Obwohl Sonia einen blauen Bikini trug, erinnerten ihn einige dieser Aufnahmen sehr an seine Mutter, da die Fotos in der Bibliothek am selben Strand aufgenommen worden waren. Selbst ihre Namen ähnelten sich – Sofía und Sonia. Allmählich fühlte er sich wie in einer antiken griechischen Tragödie.
    Obwohl sie sich so diskret wie möglich benahmen, war doch klar, dass zwei Sicherheitsmänner etwa 10 Me ter von ihnen entfernt auf Strandstühlen saßen und über sie wachten. Castillo selbst beobachtete sie immer wieder von der Pool-Terrasse aus mit dem Fernglas.
    »Diese Leute arbeiten sicher auch für deinen Vater«, sagte Sonia und schaute über den Rand ihrer Sonnenbrille zu ihnen hinüber.
    »Wie kommst du bloß auf diese Idee?«, fragte er sarkastisch.
    »Ich nehme an, du bist das gewöhnt, oder?«
    »Das war das Schöne drüben in Spanien. Ich glaube, mein Vater hat uns auch dort von ein paar Leuten bewachen lassen, aber da ich sie nicht kannte, habe ich sie auch nie richtig bemerkt.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wenn du Geld hast, hassen dich manche Leute eben.«
    »Natürlich. Außerdem muss mein Vater immer mit Ent führungen rechnen. Er hat Freunde, die entsetzliche Martyrien erleiden mussten, als ihre Lieben entführt wurden. Die Polizei ist dabei nutzlos. Die Lösegeldforderungen sind grotesk hoch. Entweder du zahlst, oder du siehst deine Angehörigen nie wieder.«
    »Die Gangs der Kartelle machen so etwas ständig.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie nichts lieber täten, als meinen Vater zu entführen und ein riesiges Lösegeld zu erpressen.«
    »Ich weiß nicht, er ist so gut bewacht. Ich bezweifle, dass dies je passieren wird. Außerdem ist er ständig auf Achse. Man weiß nie, wo genau er zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird. Tatsächlich hat er mir gestern erzählt, dass er schon wieder am Packen ist.«
    »Ja, er reist bald ab.«
    »Wohin? Zur Internationalen Raumstation?«
    Er lachte. »Wahrscheinlich Kolumbien. Er hat davon gesprochen, den Präsidenten und vielleicht ein paar andere Freunde dort unten zu besuchen. Wir besitzen ein paar Firmen in Bogotá. Außerdem kennt er dort jemand, der ihm Spezialanzüge schneidert.«
    »Mein Vater ist während der Tour de France einmal dem französischen Präsidenten begegnet, aber er ist nicht mit Präsidenten auf der ganzen Welt befreundet wie dein Vater.«
    »Weißt du was?«, sagte er plötzlich. Er strahlte, als ob er unverhofft eine gute Idee gehabt hätte. »Vielleicht sollten wir selbst eine kleine Reise unternehmen …«
    D as Abendessen wurde wie üblich pünktlich um 18 . 00 Uhr serviert. Miguel und Sonia hatten zuvor eine Dusche genommen und sich angemessen gekleidet. Miguel hatte Sonia darauf hingewiesen, dass sein Vater großen Wert auf diese Familienessen legte, weil sie so selten waren. Gemeinsame Abendessen waren deshalb wertvolle Erfahrungen, die mit dem größten Respekt gestaltet werden mussten.
    Da sie nur zu viert waren, aßen sie an einem kleineren Tisch direkt vor der Hauptküche. J. C. hatte ein köstliches 4-Gänge-Menü mit Rindfleisch und Hühnchen vorbereitet, dessen Rezept in allen Sofía-Restaurants auf der ganzen Welt nachgekocht wurde. Die Familie hatte insgesamt sechzehn dieser exquisiten Fresstempel eröffnet, die für ihre traditionelle und moderne mexikanische Küche bekannt waren. Auf ihren Speisekarten standen Gerichte aus allen sechs Regionen des Landes. Sie wurden in einer Atmosphäre ser viert, die nach Jorges Willen an die großen alten mexikanischen Kulturen von den Olmeken bis zu den Azteken erinnern sollte. Kolossale Kopfskulpturen, Schilfboote und antike Masken hingen neben anderen Kunstwerken an den Wänden. Ein Dinner für zwei Personen im Sofía’s in Dallas, Texas, kostete die meisten Gäste fast 200 Dollar – und da war der Wein nicht einmal mit eingerechnet.
    »Sonia, wie gefällt Ihnen denn Ihr Aufenthalt bei uns?«, fragte Jorge nach einem tiefen Schluck aus seinem Glas mit Mineralwasser.
    »Also ich finde hier alles ganz schrecklich. Ich werde in diesem Haus so schlecht behandelt, dass ich nur noch heimfahren möchte. Ihr Leute seid unausstehliche, fürchterliche Gastgeber und das

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