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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ar­bei­ten.«
    »Na­tür­lich nicht«, be­stä­tig­te ich und faß­te mir an den Kopf.
    »Nimm dich zu­sam­men, Großer«, ver­nahm ich Han­ni­bals te­le­pa­thi­sche. Stim­me. »Ich füh­le mich auch nicht wohl in mei­ner Haut. Was denkst du wohl, was hier los ist, wenn die drei Hyp­no­rau­mer tat­säch­lich zur Lan­dung an­set­zen? Ich se­he schwarz für un­se­ren schö­nen Plan. Wahr­schein­lich wer­den sämt­li­che Vor­be­rei­tun­gen über den Hau­fen ge­wor­fen. Rich­te dich auf im­pro­vi­sier­te Vor­stel­lun­gen ein und laß dir recht­zei­tig ein paar lo­gisch klin­gen­de Aus­re­den ein­fal­len. Scheu­ning hat üb­ri­gens auch ei­ne neue Theo­rie.«
    »Schon wie­der!« stöhn­te ich auf Psi-Ebe­ne.
    »Je­der hat ei­ne Theo­rie«, lach­te der Klei­ne. »Ma­che dir nichts dar­aus. Scheu­ning glaubt, die Zen­tral­steue­rung des Mars hät­te uns als be­fehls­be­rech­tigt an­er­kannt, oder wir wä­ren von den Kampfro­bo­tern längst in Asche ver­wan­delt wor­den. Teich­burg sitzt mit ei­ni­gen Bio­lo­gen zu­sam­men. Sie ver­mu­ten, die Zen­tral­steue­rung hät­te ge­nau er­faßt, daß wir kei­ne Mar­sia­ner sind. Sie er­kennt uns aber an, weil wir hu­ma­noi­de Le­be­we­sen dar­stel­len. Auf nicht­hu­ma­noi­de In­tel­li­gen­zen, al­so auf Ech­sen- oder Rep­ti­li­enab­kömm­lin­ge, dürf­te die Zen­tra­le da­ge­gen ne­ga­tiv rea­gie­ren. Jetzt wirft sich für die ge­lehr­ten Köp­fe nur die Fra­ge auf, wie sich die Steu­er­an­la­ge ver­hält, wenn du mit drei Frem­draum­schif­fen an­kommst, die über Hy­pe­ran­trieb ver­fü­gen. Wird sich die Su­pe­r­elek­tro­nik dann nicht ent­schlie­ßen, die­se Le­be­we­sen als feind­lich ein­zu­stu­fen? Wird sie uns noch in Ru­he han­deln las­sen?«
    »Mach mich nicht wahn­sin­nig«, for­der­te ich schroff. »Wir wer­den es er­le­ben. Uns bleibt kei­ne an­de­re Wahl, als die Din­ge auf uns zu­kom­men zu las­sen. Wenn die Hyp­nos ge­ra­de­wegs auf die Er­de zu­flie­gen und den Mars un­be­ach­tet las­sen, sind wir oh­ne­hin al­ler Sor­gen le­dig. En­de der Sen­dung. Ich ha­be zu tun.«
    Han­ni­bal un­ter­brach die Ver­bin­dung. Es wur­de auch Zeit. Der Wa­gen fuhr so­eben an ei­nem Lan­de­bein der BA­PU­RA vor­bei. Über uns wölb­te sich die Rump­fun­ter­sei­te der gi­gan­ti­schen Ku­gel.
    Ge­nau über mei­nem Kopf er­blick­te ich die gäh­nen­den Öff­nun­gen der Schirm­feld­dü­sen. Sie wa­ren in dem Mit­tel­wulst un­ter­ge­bracht, der den Ku­gel­kör­per in Äqua­tor­hö­he wie ein Ret­tungs­ring um­lief.
    Als wir an­hiel­ten, er­blick­te ich den Licht­schein, der aus dem Schott ei­ner Mann­schleu­se her­aus­fiel. Ma­jor Ke­no­ne­we wink­te mir zu.
    Ich klet­ter­te aus dem Wa­gen und sprang in das An­ti­grav­feld. Die Öff­nung lag zwan­zig Me­ter über dem Bo­den. Ich wur­de von dem Saug­feld nach oben ge­tra­gen und sanft in der Schleu­se ab­ge­setzt.
    Nie­mand hat­te mich auf das Kom­men­de vor­be­rei­tet. Wahr­schein­lich wa­ren die Her­ren der Auf­fas­sung ge­we­sen, ich könn­te auch ein­mal ei­ne klei­ne Über­ra­schung ver­tra­gen.
    Zwei fast drei Me­ter große Me­tal­lun­ge­heu­er er­ho­ben ruck­ar­tig ih­re vier Waf­fen­ar­me und stampf­ten mit bei­den Fü­ßen den Bo­den­be­lag, daß es dröhn­te. Gleich­zei­tig schri­en sie mir et­was zu, was ich nicht ver­ste­hen konn­te.
    Ich zuck­te zu­rück.
    »Sie sa­lu­tie­ren, Sir«, er­klär­te Ke­no­ne­we grin­send. »Das Ge­brüll war ein Will­kom­mens­gruß. Ich ha­be ih­nen, als Sie plötz­lich auf­tauch­ten, ein­fach ge­sagt, Sie wä­ren der Ober­be­fehls­ha­ber – und sie­he da! – man hat mei­ne in bes­tem Eng­lisch ge­spro­che­nen Wor­te ver­stan­den!«
    »Sind Sie be­trun­ken, Na­ru?«
    »Kei­nes­wegs, Sir, aber all­mäh­lich ha­be ich das Ge­fühl, als wä­re ich ge­ra­de aus ei­ner Nar­ko­se er­wacht. Hier pas­siert al­le Au­gen­bli­cke et­was an­de­res. Das Schiff wim­melt von Ro­bo­tern al­ler Art. Vor zehn Mi­nu­ten kam ein rau­pen­ar­ti­ges Ding in die Zen­tra­le ge­ras­selt und öff­ne­te die Ver­klei­dungs­ble­che ei­nes Schalt­ge­rä­tes. Das War­tungs­ge­hirn der BA­PU­RA

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