Gegenschlag Kopernikus
völlig hilflose Erde ansteuerten.
Vor zwei Minuten hatte sich Kiny Edwards telepathisch gemeldet. Der Chef teilte mit, die großen Radiosatelliten hätten den von uns und der »1418« angekündigten Gegner noch immer nicht orten können. Ob wir absolut sicher wären, nicht von einem defekten Mechanismus getäuscht zu werden?
Wieder standen wir vor einer schwer zu beantwortenden Frage. Wir waren jedoch zu dem einstimmigen Urteil gekommen, diese grandiose Schau müsse der Wahrheit entsprechen.
Unser Raumüberwachungssystem stand auf tönernen Füßen, sobald wir es mit einem Gegner zu tun bekamen, der technisch in der Lage war, im Normalflug fast so schnell wie der Lichtstrahl oder die Funkwelle zu sein.
Ich hatte durch Hannibal an Kiny durchgeben lassen, die Peilungen wären einwandfrei. Seitdem hatte ich von dem Terra-Hauptquartier nichts mehr gehört.
Wir warteten weiter.
Die meterstarken Panzerschotten der Zentrale standen offen. In dem Schiff dröhnte, hämmerte und zischte es in allen Abteilungen. Die Wartungsroboter waren noch immer damit beschäftigt, offenbar beschädigte Maschinenteile auszuwechseln.
Die Elektroinstallationen wurden besonders genau überprüft. Wir gingen den emsigen »Spezialisten« aus dem Wege. Sie machten ihre Arbeit so gut, wie wir es niemals vermocht hätten. Sie wußten wenigstens, was die Schaltungen bedeuten sollten.
Unsere Techniker beobachteten die Hantierungen. Die Kabel bestanden aus einer marsianischen Legierung, die wir mit keinem bekannten Werkzeug hatten angreifen können. Auch nicht mit Schneidbrennern! Trotzdem waren die Litzen, Drähte und Stromschienen erstklassige Leiter – und dazu noch überaus elastisch.
Professor Teichburg erschien in Begleitung von zwei marsianischen Kampfrobotern. Der Mathematiker klappte seinen Druckhelm zurück und sagte: »Ich komme als Sprecher der Wissenschaftler.«
»Professor, Sie und Ihre Kollegen sollten sich wirklich um etwas mehr Verständnis bemühen. Warum wollen Sie meine Begründung nicht akzeptieren? Die Hypnos sind noch über vier Milliarden Kilometer entfernt. Da sie nicht ganz lichtschnell sind, brauchen sie mindestens noch vier Stunden, bis sie die Marsbahn erreicht haben. Warten wir doch ab, was das Zentralgehirn von Topthar bei noch größerer Annäherung unternimmt!«
»Es wird etwas unternehmen«, behauptete Teichburg. »Sir, wir wollen gewiß nicht über Ihre Argumente hinwegsehen. Wir bestätigen Ihnen sogar, daß es für uns unendlich wichtig ist, zu erfahren, ob die positronische Zentrale die Macht oder auch das Können besitzt, die Raumschiffe selbständig zu starten.«
»Sehen Sie! Das Wissen darüber entscheidet über unsere Maßnahmen.«
Unser mathematisch-kybernetisches Genie winkte resignierend ab. Seine Gedanken sagte aus, daß er es für zwecklos hielt, mit diesen »militärischen Sturköpfen« vernünftig zu verhandeln.
»Die Fremden sind in etwa vier Stunden hier, Sir«, meinte Teichburg. »Diese Zeit benötigen wir, um die beiden Schiffe in den Raum zu bringen. MILLY, das ferngesteuerte Bombenschiff, umkreist nach wie vor den Mars. Wir können Ihnen jetzt schon den Punkt angeben, wo die Ladung gezündet werden muß.«
»Vorausgesetzt, die Hypnos halten ihren bisherigen Kurs ein.«
»Es ist anzunehmen. Bisher sind sie noch kein Zehntelgrad davon abgewichen. Sie interessieren sich nicht für die äußeren Planeten. Wir nehmen an …!«
»Schon wieder!«
»Leider haben wir keine andere Wahl, als die Dinge eben anzunehmen«, erklärte Teichburg verstimmt. Dann lächelte er.
»Sir, Sie sollten sofort starten.
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