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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die­ser Grö­ßen­ord­nung. Über­all piepst, summt und klin­gelt es. Ei­ne Au­to­ma­ten­stim­me teilt et­was mit, was wir nicht ver­ste­hen kön­nen.«
    »Jetzt wis­sen Sie, wo­für die Ener­gie der Mei­ler ge­braucht wird«, warf Han­ni­bal ein und be­dach­te Scheu­ning mit ei­nem an­züg­li chen Blick.
    »Wir kom­men, Do­gen­dal. Se­hen Sie et­was auf den Schir­men, was Ih­nen merk­wür­dig vor­kommt?«
    Do­gen­dals Stim­me über­schlug sich plötz­lich. Die letz­ten Schau­spie­ler rann­ten aus dem Saal. Sie hat­ten ver­stan­den, was die kur­ze Un­ter­hal­tung zwi­schen mir und dem Chef der Funk­sta­ti­on be­deu­te­te. Von nun an wur­den sämt­li­che Durch­sa­gen und Be­feh­le in je­den noch so klei­nen Raum über­tra­gen. Die Frau­en und Män­ner der Mars­di­vi­si­on muß­ten stän­dig über die letz­ten Er­eig­nis­se in­for­miert sein.
    »… drei – drei Raum­fahr­zeu­ge sind es«, brüll­te Do­gen­dal. Nun konn­te man sei­ne Wor­te we­nigs­tens ver­ste­hen. »Hier, se­hen Sie doch, wir ha­ben sie auf den Schir­men. Es sind Raum­schif­fe. Sie flie­gen mit ei­ner un­wahr­schein­li­chen Ge­schwin­dig­keit. Ge­ra­de wird auf ei­nem an­de­ren Schirm das Son­nen­sys­tem ein­ge­blen­det.
    Phan­tas­tisch – da­ge­gen sind wir Stüm­per. Die ein­zel­nen Pla­ne­ten er­schei­nen. Ih­re Um­lauf­bah­nen sind far­big mar­kiert. Die Son­ne steht als gel­ber Ball im Zen­trum. Die drei Raum­schif­fe sind vio­let­te Punk­te. Ihr Kurs wird von ei­nem Licht­bal­ken dar­ge stellt. Sie flie­gen ins Sys­tem. Eben kreu­zen sie die Plu­to­bahn. Oh – das ist ei­ne Sa­che! Sie wer­den her­an­ge­holt – die Schif­fe, mei­ne ich. Wahr­schein­lich ei­ne Ver­grö­ße­rungs­op­tik oder sonst et­was, das nen­ne ich Or­tungs­tech­nik! Sir …!«
    Ich hör­te längst nicht mehr zu. Jim Do­gen­dal hat­te vor­über­ge­hend die Be­herr­schung ver­lo­ren.
    Ich rann­te los. Der wis­sen­schaft­li­che Stab und die kom­man­die­ren­den Sek­to­r­of­fi­zie­re folg­ten mir. Zur Zeit rann­te über­haupt je­der.
    Zy­klo­pen stürm­ten an mir vor­bei. In den Quar­tie­ren der Schiffs­be­sat­zung heul­ten die Alarm­si­re­nen.
    Ehe ich die Funk­zen­tra­le er­reicht hat­te und den so plötz­lich ent­stan­de­nen Raum be­wun­dern konn­te, wur­de ich von Ma­jor Na­ru Ke­no­ne­we an­ge­ru­fen, dem zur be­son­de­ren Ver­wen­dung ab­ge­stell­ten Kom­man­deur des afri­ka­ni­schen Raum­jagd­kom­man­dos.
    Ich blieb ste­hen und blick­te auf den Bild­schirm mei­nes Mi kro­ge­rä­tes.
    »Sind Sie jetzt für einen Mo­ment zu spre­chen, Sir?«
    »Re­den Sie, Na­ru. Ha­ben Sie mir auch ei­ne Hi­obs­bot­schaft mit­zu­tei­len?«
    »Das ist frag­lich, Sir. In der Funk- und Or­tungs­zen­tra­le mei­nes Schif­fes ist der Teu­fel los. Tau­send Ge­rä­te fin­gen auf ein­mal an zu ar­bei­ten. Ro­bo­ter, die wir noch nie ge­se­hen ha­ben, tau­chen aus ir­gend­wel­chen Luks auf und ver­rich­ten Din­ge, von de­nen wir nicht wis­sen, was sie be­deu­ten sol­len. Der Ener­gie­haupt­schal­ter, mein ewi­ges Sor­gen­kind, hat sich auf sei­ner Ober­flä­che in einen Bild­schirm ver­wan­delt – mit Gradein­tei­lung. Die Kom­man­do­zen­tra­le hat au­to­ma­tisch ver­dun­kelt. Da­für leuch­ten jetzt ei­ni­ge hun­dert Bild­schir­me. Auch wir se­hen die drei ein­flie­gen­den Raum­schif­fe.
    Cap­tain Lis­ter­man, un­ser Waf­fen­ex­per­te, be­haup­tet, die BA­PU­RA wür­de klar zum Ge­fecht ge­macht. Sir, wenn wir Glück ha­ben, über­neh­men die Ro­bo­ter die Waf­fen­leit­stel­le.«
    »Nur nicht«, rief ich ent­setzt. »Na­ru, wenn die Mars­rau­mer zu feu­ern be­gin­nen wie in al­ten Ta­gen, dann blei­ben von den Hyp­nos nur noch ver­glü­hen­de Asche­wol­ken üb­rig. Schie­ßen Sie die Ro­bo­ter be­we­gungs­un­fä­hig, oder schla­gen Sie mit Knüp­peln auf die Len­kor­ga­ne. Die Hyp­nos müs­sen lan­den, ver­ste­hen Sie! We­nigs­tens eins der Schif­fe muß nach Hau­se flie­gen kön­nen, um dort zu be­rich­ten, wie ge­fähr­lich wir sind. Das ist der Zweck des Ge­gen­schlags­pro­gramms Ko­per­ni­kus. Un­ter­neh­men Sie et­was.«
    »Es steht doch noch gar nicht fest, ob die

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