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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die­ses Schif­fes hat­ten wir nur mit der Not­steu­er­schal­tung durch­ge­führt. Es war uns recht und schlecht ge­glückt, die BA­PU­RA in den Raum zu brin­gen und sie auch wie­der zu lan­den, oh­ne da­bei den hal­b­en Mars zu zer­stö­ren. Wenn ein Schiff die­ser Grö­ßen­ord­nung ab­stürz­te, muß­te es frag­los zu ato­ma­ren Re­ak­tio­nen kom­men.
    Mich über­fiel ein Frös­teln. Der Schweiß auf mei­ner Stirn fühl­te sich kalt an.
    Je­mand zerr­te mir die Prun­k­uni­form vom Kör­per. Man brach­te mir die Ein­satz­klei­dung und half mir beim An­zie­hen. Aus dem Ope­ret­ten­herr­scher wur­de der Flot­teno­ber­be­fehls­ha­ber Tu­madschin Khan.
    Der Funk­helm ver­voll­stän­dig­te mei­ne Aus­rüs­tung. Jetzt konn te ich mit je­der Kom­man­do­stel­le di­rekt Ver­bin­dung auf­neh­men.
    Hin­ter mir hielt ein Wa­gen. Zwei Män­ner mit ge­schlos­se­nen Raum­an­zü­gen ris­sen die Tü­ren auf. Ich stieg ein.
    »Ihr Helm!« rief mir ein Tech­ni­ker zu. Je­mand schlug mit der fla­chen Hand da­ge­gen.
    Der Druck­helm klapp­te nach vorn und ras­te­te in die Ma­gnet­hal­te­run­gen der Hals­man­schet­te ein. Kli­ma­an­la­ge und Luft­ver­sor­gung be­gan­nen au­to­ma­tisch zu ar­bei­ten.
    Der Fah­rer ras­te mit höchs­ten Be­schleu­ni­gungs­wer­ten los.
    Wir be­nutz­ten ei­ne Ser­pen­ti­nen­stra­ße. Die Kur­ven wa­ren eng. Die Spi­ral­bahn jag­ten wir mit ei­nem Tem­po hin­auf, daß ich glaub­te, mein letz­tes Stünd­lein wä­re an­ge­bro­chen.
    Die To­re der In­nen­schleu­se wa­ren be­reits ge­öff­net. Ich er­blick­te nur noch zwei Tech­ni­ker. Die Alarm­po­si­tio­nen wa­ren al­so schon ein­ge­nom­men wor­den. Die Män­ner wink­ten uns zu, als wir in den großen Raum hin­ein­roll­ten. Die Schot­te schlos­sen sich.
    Der Druck­aus­gleich er­folg­te in­ner­halb von zwei Mi­nu­ten. Wäh­rend die­ser Zeit rief mir der ne­ben mir sit­zen­de Of­fi­zier zu:
    »In sämt­li­chen Mars­schif­fen sind die Ma­schi­nen an­ge­lau­fen, Sir. Wir ver­mu­ten, daß die An­la­gen vom Zen­tral­ge­hirn ge­steu­ert wer­den, das auch für Top­thar ver­ant­wort­lich ist. Cap­tain Lis­ter­man hat ei­ne Theo­rie.«
    »Wie lau­tet sie?«
    »Ver­rückt, Sir. Er glaubt, die Au­to­ma­tik wür­de meh­re­re Schif­fe star­ten, wenn wir nicht recht­zei­tig los­flie­gen und ihr so­mit be­wei­sen, daß wir per­sön­lich die In­itia­ti­ve er­grif­fen ha­ben. Lis­ter­man meint, der Groß­ro­bot wä­re be­stimmt so pro­gram­miert. Dann ist da noch et­was, Sir.«
    »Was denn, um al­les in der Welt?« stöhn­te ich.
    »Die ky­ber­ne­ti­sche Ab­tei­lung hat uns eben an­ge­ru­fen. Je­mand ist auf die Idee ge­kom­men, wir soll­ten die wild ge­wor­de­nen Schiffs­ro­bo­ter nach frei­em Er­mes­sen han­deln las­sen. Man nimmt an, die Or­tungs­po­sitro­nik wä­re ›fein­sin­nig‹ ge­nug, um den Un­ter­schied zwi­schen den Raum­schif­fen der De­ne­ber und den zur Zeit ein­flie­gen­den Ein­hei­ten zu er­ken­nen. Was hal­ten Sie da­von?«
    »Der Ge­dan­ke ist nicht schlecht. Was meint Ma­jor Ke­no­ne­we?«
    »Er möch­te es pro­bie­ren. Den Waf­fen­ro­bo­tern soll aber trotz­dem auf die Fin­ger ge­se­hen wer­den. Wer weiß, was die sonst an­rich­ten, wenn die Hyp­nos nicht prompt auf einen Fun­k­ruf ant­wor­ten.«
    Der Wa­gen ruck­te wie­der an. Er glitt die Au­ßen­ram­pe hin­auf, sprang über die Kon­takt­schwel­le und roll­te auf den spie­gel­glat­ten Be­lag des Raum­ha­fens von Top­thar hin­aus.
    Weit vor uns rag­ten die Por­cu­pa-Gi­gan­ten in den blaß­grau­en Win­ter­him­mel. Die Son­ne war vor ei­ner Stun­de auf­ge­gan­gen. Es war kalt. Ein ei­si­ger Wind wir­bel­te den Sand der end­lo­sen Wüs­te auf.
    Ich blick­te mich um – und er­schrak.
    »Was ist das?« er­kun­dig­te ich mich.
    Ich sah einen rie­si­gen bläu­lich glit­zern­den Me­tall­turm. Zahl­rei­che An­ten­nen kreis­ten dar­auf, an­de­re stan­den still.
    »Ach, das mei­nen Sie, Sir. Die Tür­me ka­men plötz­lich aus dem Sand her­aus, als es un­ter dem Ha­fen zu don­nern be­gann. Wir ha­ben drei­zehn Stück ent­deckt. Die An­ten­nen der Hy­per­or­tung kön­nen wohl kaum un­ter der Ober­flä­che

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