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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sin­ne of­fen, Klei­ner. Ich kann mich um den Ge­dan­ken­in­halt der Hyp­nos nicht küm­mern. Wenn sich die Si­tua­ti­on in den Kreu­zern noch mehr zu­spit­zen soll­te, dann ru­fe den Ex­pe­di­ti­ons­chef an. Hal­te ihn hin. Den­ke dir et­was Groß­ar­ti­ges aus; et­was, das plau­si­bel klingt und trotz­dem dar­auf hin­weist, wie mäch­tig Tu­madschin Khan ist. Al­les ver­stan­den?«
    »Seit wann hältst du mich für be­griffs­stut­zig? Ver­schwin­de schon.«
    Ich fühl­te die Angst, die der Klei­ne um mich hat­te. Aich rüs­te­te sich mit ei­ni­gen trag­ba­ren Meß­ge­rä­ten aus. Dann gin­gen wir.
     
    In vier­tau­send Me­ter Tie­fe wirk­te To­phtar noch un­heim­li­cher als na­he der Ober­flä­che.
    Es war still. Nir­gends wa­ren Re­pa­ra­tur­ro­bo­ter zu se­hen. Das Dröh­nen der Kraft­ma­schi­nen war auch nicht mehr zu hö­ren. Der Staub der Jahr­tau­sen­de war nicht ent­fernt wor­den.
    Vor uns rag­te ei­ne me­tal­li­sche Wand aus dem nack­ten Fels­bo­den. Man konn­te an die­ser Wand ent­lang­ge­hen – ki­lo­me­ter­weit! Hin­ter ihr la­gen die wich­tigs­ten Schalt­an­la­gen des Ro­bot­ge­hirns.
    Wir stan­den im Vor­saal. Hin­ter uns lag der An­ti­grav­lift, der zur Ober­flä­che führ­te.
    Die Be­leuch­tung brann­te. Luft­ver­sor­gung und Kli­ma­an­la­ge ar­bei­te­ten.
    Als wir zum ers­ten­mal in die­se Tie­fen vor­ge­sto­ßen wa­ren, hat te hier das Halb­va­ku­um der na­tür­li­chen Mar­sat­mo­sphä­re ge­herrscht. Jetzt konn­te man wie­der oh­ne Ver­dich­ter at­men.
    Ei­ni­ge der Of­fi­zie­re und Wis­sen­schaft­ler des Sta­bes hat­ten uns be­glei­tet. Wir wink­ten ih­nen noch ein­mal zu und gin­gen zu den run­den Pan­zer­pfor­ten hin­über, die et­wa zwei Me­ter durch­ma­ßen. Das war der ein­zi­ge uns be­kann­te Zu­gang zum Pro­gram­mie­rungs­raum.
    Pro­fes­sor Aich blieb vor den Pan­zer­to­ren ste­hen. Ehe er auf die Öff­nungs­knöp­fe drück­te, wand­te er den Kopf und sah mich ernst an.
    »Ich ha­be Angst«, sag­te er lei­se. »Sie auch?«
    »Ja, Pro­fes­sor«, ge­stand ich.
    Er drück­te auf den Knopf. Die Pan­zer­tür öff­ne­te sich. Au­ßer ei­nem lei­sen Zi­schen war nichts zu hö­ren.
    Vor uns lag ei­ne er­leuch­te­te Schleu­se. Sie wur­de im Hin­ter­grund von ei­nem wei­te­ren Tor ab­ge­schlos­sen. Die Me­tall­wän­de rechts und links des Gan­ges ent­hiel­ten töd­lich wir­ken­de Atom­waf­fen. Die bei­den Wachro­bo­ter wa­ren noch nicht zu se­hen. Sie stan­den jen­seits der zwei­ten Tür.
    Ich trat zu­erst ein. Über mei­nem Kopf be­gann ein Ge­rät zu ar­bei­ten. Es han­del­te sich um ein ver­schie­den­far­bi­ges Lin­sen­sys­tem, von dem wir mit ei­ner Licht­flut über­schüt­tet wur­den.
    »Iden­ti­fi­ka­ti­on«, flüs­ter­te Aich. »Ge­ben Sie der Ma­schi­ne Zeit, Ih­re Hirn­schwin­gun­gen an­zu­mes­sen. Wer weiß, wo­für das gut ist.«
    Wir war­te­ten, bis sich der Lin­sen­block ab­schal­te­te. Als das Leuch­ten ver­gan­gen war, schrit­ten wir wei­ter. Die In­nen­pfor­te öff­ne­te sich erst, als das hin­ter uns lie­gen­de Pan­zer­tor zu­ge­glit­ten war.
    Vor uns er­streck­te sich ein Vor­raum, von dem aus man in den ei­gent­li­chen Pro­gram­mie­rungs­saal ge­lan­gen konn­te.
    Die bei­den vier­ar­mi­gen Kampfro­bo­ter stan­den rechts und links des Durch­gan­ges. Ich be­ach­te­te sie nicht. Es fiel mir schwer, aber ich hielt es für rat­sam, nicht zu­viel Ner­vo­si­tät und Vor­sicht zu zei­gen.
    Die Ma­schi­nen reg­ten sich nicht. Sie lie­ßen uns eben­so un­an­ge­tas­tet wei­ter­ge­hen wie vor ei­ni­gen Stun­den die drei Tech­ni­ker.
    Ab­spra­che­ge­mäß stell­te ich mich auf Aichs Be­wußt­seins­in­halt ein. Ich setz­te nicht mei­ne vol­len Psi-Kräf­te ein, um vom We­sent­li­chen nicht ab­ge­lenkt zu wer­den. Wenn Aich je­doch in­ten­siv an et­was dach­te, das für un­ser Vor­ha­ben wich­tig war, ver­nahm ich es au­gen­blick­lich.
    »Wie wol­len Sie den Ro­bot an­spre­chen?« er­kun­dig­te sich der Pro­fes­sor. »Oder ha­ben Sie sich doch da­zu ent­schlos­sen, auf ei­ne akus­ti­sche Be­fehl­ser­tei­lung zu ver­zich­ten? Es gibt ge­nug Knöp­fe, mit de­nen Sie es

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