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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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beobachteten, wie sich die wenigen verbliebenen Tänzer noch vergnügten.
    Olivia hätte nicht sagen können, ob es der Weinbrand, das gedämpfte Licht oder aber Max war, der ihr so aufmerksam zuhörte - doch sie war mittendrin im Bericht über ihren Streit mit Stephen. Und über die Krise ihres Selbstbewusstseins.
    »Ich mag Kochen und anderen beibringen, wie man es macht, aber...« Frustriert brach sie ab. »Es ist so schwierig, zu unterrichten, wenn man ein paar ungezogene Kinder in der Klasse hat und nicht über genügend Autorität verfügt, sie unter Kontrolle zu bringen. Ich fühle mich so überflüssig, wenn sie sich danebenbenehmen und ich nicht fertig werde mit ihnen. Dann denke ich immer, all die anderen Lehrer stehen vor der Tür und hören diesen ganzen Zirkus.«
    »Das tun sie natürlich nicht«, versicherte Max ihr. »Vermutlich gibt es heutzutage nicht mehr viele Pädagogen, die keine Probleme mit ihren Schülern haben. Lehrer zu sein ist eine schwierige Sache. Ich jedenfalls beneide die Leute nicht. Kinder sind so ausgefuchst, sie merken sofort, wo man eine Schwäche hat.«
    »Das können Sie laut sagen.« Olivia seufzte. »Wenn mein Mann das doch nur auch verstehen würde«, fügte sie hinzu. »Er sieht sich lediglich in seiner Meinung bestätigt, dass ich ohnehin nicht an einer Schule tätig sein sollte. Seiner Meinung nach sollte ich zu Hause am Herd stehen, ihm das Abendessen kochen und das Silberbesteck polieren, und nicht Kinder unterrichten, die er als jugendliche Straftäter‹ bezeichnet.«
    »Ihr Mann versteht Sie nicht«, sagte Max leise und zwinkerte ihr zu.
    Olivia lachte. Es war ein tiefes Lachen, das sie selbst überraschte. Sie hatte seit langer Zeit nicht mehr gelacht, nicht richtig jedenfalls. »Das tut er tatsächlich nicht«, bestätigte sie geradeheraus. »Vor Ewigkeiten hat er mich wohl einmal verstanden und glaubt sicher, dass er es immer noch tut. Stephen hat mich fein säuberlich in eine kleine Kiste mit der Aufschrift ›Olivia‹ gesteckt. Das bin ich. Ich darf mich nicht verändern, weder innerlich noch äußerlich. Er darf es, ich nicht.« Sie hielt inne und blickte Max an. Seine leuchtenden Augen musterten sie freundlich. Vorhin hatte er wie ein Wolf in einem Anzug von Armani ausgesehen, wie ein gefährlicher Frauenheld. Jetzt aber wirkte er so mitfühlend, wie es ihr bisher noch bei keinem Mann begegnet war. »Ich weiß auch nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Normalerweise unterhalte ich mich nie mit Unbekannten, und mit fremden Männern schon gar nicht.« Sie kicherte etwas verkrampft. »Es passt meinem Gatten nicht. Er meint, ich würde mich anderen an den Hals werfen.«
    »Heute scheint ein Tag zu sein, an dem Sie lauter Dinge tun, die Ihr Mann nicht leiden kann«, bemerkte Max.
    Ihr Gesicht erhellte sich. »Bitte bestellen Sie mir noch einen Weinbrand«, verkündete sie. »Danach steht mir jetzt der Sinn. Und da ich nicht Auto fahren muss, gönne ich ihn mir.«
    Als sie ihren zweiten Drink halb ausgetrunken hatte, machte Max einen Vorschlag, bei dem sie fast ihr Getränk auf ihrer Jacke verschüttet hätte.
    »Wie ich Ihnen schon erzählte, arbeite ich für eine Fernsehproduktion«, sagte er. »Hauptsächlich geht es dabei um zweistündige Mini-Serien, doch früher habe ich direkt für das Fernsehen gearbeitet. Ein Freund von mir ist verantwortlich für eine Frühstückssendung. Sie haben Schwierigkeiten mit ihrem Kochprogramm. Die zuständige Redakteurin hat einen Posten in Paris angeboten bekommen und wird gehen. Sie sind am Durchdrehen, weil sie ganz dringend Ersatz suchen. Meiner Ansicht nach würden Sie sich ausgezeichnet dafür eignen.«
    Olivia starrte ihn an. Hatte er vielleicht einen sitzen? »Ich?«
    »Ja, Sie. Sie sind schön, eine erfahrene Köchin und meiner Meinung nach werden Sie auf dem Bildschirm gut rüberkommen.«
    »Ich?«, wiederholte sie und hüstelte nervös. »Ich würde in Panik ausbrechen, wäre vollkommen ungeeignet, sähe schrecklich aus, und...«
    Max zuckte mit den Schultern. »Seit zwanzig Jahren arbeite ich hinter der Kamera. Und für eines habe ich ein wirklich gutes Gespür entwickelt, nämlich dafür, ob jemand auf dem Bildschirm wirkt. Mit absoluter Sicherheit kann ich es nicht sagen, doch bin ich überzeugt davon, dass Sie hinreißend wären.«
    Olivia starrte ihn immer noch ungläubig an, doch er fuhr eifrig fort.
    »Es ist ja nur vor einer kleinen Fernsehcrew, kleiner als eine gewöhnliche Schulklasse. Und sie werden

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