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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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möchte deren Lammkoteletts einmal ausprobieren«, meinte er lebhaft und schob die Brille die schmale Nase hoch, wie er es mindestens fünfzig Mal am Tag tat.
    Normalerweise schwor Evie sich, ihm eine neue Brille zu besorgen. Heute Abend aber irritierte sie diese Geste lediglich über alle Maßen. Sie ließ die Bratpfanne auf die Herdplatte niedersausen, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
    Vollkommen unbeeindruckt tätschelte Simon ihr den Arm.
    »Das kann doch Rosie essen, oder?«
    »Wir machen uns jetzt mal auf die Socken«, meinte Olivia, die einen Streit aufkommen fühlte. Schnell sammelte sie Sashas Spielzeug ein und nahm ihren Mantel. »Dieses süße Häschen muss jetzt ins Bett«, sagte sie an Sasha gewandt und kitzelte das sich windende Mädchen.
    Erst unterwegs fiel Olivia ein, dass sie Evie gar nicht erzählt hatte, wie oft Max ihren Namen erwähnt und über sie gesprochen hatte. Olivia war sich sicher, dass er sie lediglich deshalb eingeladen hatte, um mehr über Evie herauszufinden. Es war entzückend, wie er die Unterhaltung wieder und wieder auf sie gelenkt hatte und schließlich seine Zurückhaltung vergessen und sich nach Simon und der Länge ihrer Beziehung erkundigt hatte. Ganz ohne Zweifel war er verrückt nach Evie!
    Sie würde es ihr ein anderes Mal erzählen müssen. Allein schon aus Fairness sollte ihre Freundin über Max‘ Gefühle ihr gegenüber Bescheid wissen.
    »Schön, nicht wahr?«
    Unter dem Tischtuch drückte Simon heimlich Evies Hand. Er gehörte nicht zu den Männern, die ihre Hand auf dem Tisch gehalten hätten. Der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit war nicht seine Sache. Viel zu viel Berührung, zu viel Gefühl, was Simon so gar nicht entsprach. In der Öffentlichkeit entschied er sich immer für ein heimliches Manöver.
    Evie ahnte, dass ihre Hand sich ungefähr so lebendig wie ein Stück Fischfilet anfühlen musste, und sie versuchte, ihrem Verlobten zuzulächeln. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Es war so, als ob man den Zahnarzt tapfer anlächelte, wenn er sagte, »Das hat doch aber nicht wehgetan, oder?«, während einem der Kiefer wehtat, als ob ihn eine Bombe getroffen hätte.
    »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Evie?«, fragte Simon, plötzlich irritiert. Ja, wollte sie zurückschreien. Ja, das ist es. Wir sollten nicht hier sitzen und unser Hochzeitsessen besprechen. Wir sollten überhaupt nicht heiraten. Es ist absolut falsch.
    Doch sie schwieg und riss all ihre Reserven zusammen, um so auszusehen, als ob sie lediglich in freudigen Gedanken verloren dasitzen und sich vorstellen würde, wie sie sich als Braut mit Lamm und Butterzucchini voll stopfte und Acht gab, dabei nicht ihr Märchenkleid zu bekleckern.
    »Die Hochzeit... weißt du«, sagte sie, falls Simon sie nicht verstanden haben sollte. »Hoffentlich findet hier nicht noch eine zweite am selben Tag statt«, fügte sie schlau hinzu. Sie wusste, dass Simon nichts mehr zum Leben erweckte als die Vorstellung, irgendwie übers Ohr gehauen zu werden.
    »Himmel, das wird doch wohl hoffentlich nicht der Fall sein!«, erwiderte er besorgt. »Diesbezüglich habe ich mich noch gar nicht erkundigt, das muss ich nachholen.«
    Evie nickte ermutigend. »Ja, das solltest du tun.«
    Während Simon sich schnellen Schrittes auf die Suche nach dem Zuständigen begab, der um diese Stunde vermutlich zu Hause vor dem Fernseher saß und die EastEnders sah, genoss Evie es, mit sich und ihren Gedanken alleine zu sein.
    Eine junge Serviererin brachte die Aperitifs, und Evie nippte dankbar an ihrem Campari Soda. Sie betrachtete die anderen Paare, die in diesem ruhigen Restaurant speisten. In der Mehrzahl waren es Leute, die ihre gegenseitige Gesellschaft zu genießen schienen. Keine der Damen machte den Eindruck, als ob sie sich seit Jahren nach einem Mann sehnte und dann kurz vor der Hochzeit wünschte, er würde sich in Luft auflösen. Nein, das konnte sie nicht im Ernst meinen. Evie wollte nicht, dass Simon sich in Luft auflöste. Sie mochte ihn, sein Wohl lag ihr sehr am Herzen. Doch sie wusste nicht mehr, ob sie immer noch verliebt in ihn war. Wie konnte man so etwas mit Bestimmtheit sagen?
    Bis vor zehn Tagen existierte da für sie kein Unterschied. Zu lieben und verliebt zu sein, bedeutete mehr oder weniger dasselbe. Doch dann hatte sich binnen weniger Sekunden alles geändert.
    Simon ließ sich ihr gegenüber auf den Stuhl fallen.
    »Gütiger Himmel, ich hatte schon das Schlimmste befürchtet«, begann

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