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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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verloren geht, werde ich den Rest meines Lebens im Evaskostüm verbringen müssen!«
    »Dann wird Simon während der Flitterwochen ein sehr glücklicher Mann sein«, bemerkte Cara trocken. Insgeheim jedoch dachte sie, dass der Langweiler von zukünftigem Schwager vermutlich auch dann noch an der Mattscheibe bei einer Cricketsendung klebte, wenn Evie splitternackt vor ihm stehen und sich wie eine Stripperin winden würde.
    Evie begann sich in dem gewaltigen Urlaubsdurcheinander Sorgen um ihre Tochter zu machen. »Wenn du sie nicht finden kannst, komm in zehn Minuten zu mir in die Schlange zurück, dann lassen wir sie ausrufen...«
    »Immer mit der Ruhe«, meinte Cara vorsichtig, denn sie wollte keinen Streit anfangen. Sich Sorgen zu machen gehörte nun einmal zu Evies Charakter. »Ich werde sie finden. Einen Vorteil hat es, so groß zu sein - man kann über alle hinwegschauen.«
    Sie trennten sich. Evie verlor sich mit ihrem riesigen Rollkoffer in der Menge, während sich Cara schnurstracks den Läden zuwandte, um ihre Nichte aufzuspüren.
    Evies Rollkoffer war sehr eigensinnig und rollte in jede Richtung, nur eben nicht in die, in der sie ihn haben wollte.
    »Entschuldigung, Entschuldigung«, flötete sie, nachdem sie um ein Haar mit einer Gruppe Golfer zusammengestoßen wäre, die ihre Wägelchen blind in Richtung der Abfertigungsschalter lenkten.
    »Wenn du so auch Auto fährst, werde ich nicht mit dir zusammen in einen Mietwagen steigen«, sagte eine tiefe, belustigte Stimme.
    Evie drehte sich um und kollidierte mit einer Absperrung.
    »Ich übernehme«, meinte Max, der neben ihr aufgetaucht war.
    Wütend riss sie den Koffer herum, wie Michael Schumacher eine Kurve in Monza nehmen würde. »Es ist mein Koffer«, kreischte sie, weil ausgerechnet dieser Herr sie vollkommen entnervte. Er wirkte in seinen legeren Jeans und einem bequemen Shirt höchst gelassen - so als sei er gerade aus einem Werbeposter von Ralph Lauren getreten.
    »Was machst du denn hier?«, verlangte sie zu wissen. Da er kein Gepäck bei sich hatte, wollte er sich wohl von seiner Mutter verabschieden. Das war zwar nett, gleichzeitig aber auch ein wenig merkwürdig, wo sie sich doch alle in fünf Tagen in Spanien wiedersehen würden.
    »Ich bin hergekommen und habe plötzlich das Bedürfnis, auch mit ins Flugzeug zu steigen«, beantwortete er todernst ihre Frage.
    Evie blinzelte ungläubig.
    »Ich fliege mit euch nach Malaga«, präzisierte er.
    »Du sagtest doch, du würdest lediglich für das Wochenende runterfliegen«, klagte sie ihn an und wünschte sich plötzlich, sie hätte sich besser zurechtgemacht. Erst kurz vor der Landung hatte sie sich mit der Lidschattenpalette von Olivia anmalen wollen.
    Max zuckte die Schultern. »Ich habe mich umentschieden.«
    »Du hast versprochen, nur ein paar Tage zu kommen und nicht die ganze Woche«, empörte sie sich.
    »Habe ich das?«
    Er konnte irritierend entrückt wirken, wenn er das wollte, dachte Evie. Das tat er auch jetzt: er kam ihr sehr fern und vollkommen in Gedanken versunken vor. Doch spürte sie auch, dass er ausgesprochen zufrieden mit sich war.
    »Allerdings«, zischte sie.
    Max betrachtete ihr kleines Gesicht, das dunkle Haar straff zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, tiefe Schatten unter den Augen und kein bisschen Make-up außer etwas korallenfarbenem Lippenstift auf ihrer vollen Unterlippe. Nun inszenierte er einen Schwenk.
    »Ich brauche auch etwas Urlaub«, meinte er beiläufig. »Und es tut mir Leid, dass es dir so viel ausmacht, Evie. Schließlich werde ich wegen der Drehpläne erst nach Weihnachten wieder verreisen können. Wir sind bei einer neuen Produktion mit dabei. Das bedeutet, dass entweder ich oder aber mein Geschäftspartner ins Ausland... Verzeihung, ich langweile dich.« Er warf ihr ein funkelndes Lächeln zu.
    Du könntest mich niemals langweilen, widersprach sie im Stillen, von sich selbst überrascht.
    »Ich hielt eine Woche am Pool einfach für ideal«, fuhr er fort. »Wenn du hier wartest, suche ich meine Mutter und Andrew. Sie wollten noch zur Wechselstube gehen.«
    »Na schön«, brummte sie, als er sie abrupt stehen ließ. Etwas anderes zu sagen, war ihr nicht eingefallen. Die Flut ihrer Gefühle verebbte angesichts seiner vernünftigen Erklärung. Paradoxerweise jedoch nagte es an ihr, dass er seine Pläne nicht ihretwegen geändert hatte, dass er nicht ihretwegen am Flughafen aufgetaucht war, weil er unbedingt mit ihr in die Ferien fahren wollte. Aus diesem

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