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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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bedeuten? Die Leute änderten sich schließlich die ganze Zeit. Anders wäre es gewesen, wenn er den Genotyp des Dicken gehabt hätte.
    Ein paarmal blinzeln, und Regis verschwand mit dem Neuronet.
    Vielleicht bin ich bloß ein wenig aufgeregt.
    Diese neue Schablone mag ja Kraft haben, aber vielleicht ist sie zu nervös. Das könnte es sein.
    Eine gleichmäßige Folge von Gongschlägen war zu hören … der Freizonenknoten war erreicht.
    Tristan folgte der menschlichen Flut, die nach unten strömte. Rohrbahnen aller umliegenden Gloms kreuzten sich hier, schimmernde Arme eines Oktopus, der Leute in die riesige, erhöhte Station strömen ließ. Läden aus konkurrierenden Gloms füllten sämtliche Etagen der Station und boten die neuesten SynFood-Delikatessen, neue Biochip-Technik oder Wetz-Cafés, wo man eine Stunde seiner Zeit oder auch den ganzen Tag im Ocean totschlagen konnte.
    Hier gab es immer fremdartige Gerüche und Laute, eine Kakophonie, die sich wie das tiefe Dröhnen einer riesigen Maschine oder das Summen eines menschlichen Bienenstocks anhörte.
    Nur dass Tristan wusste, dass einige von den Leuten hier, so wie er selbst, nicht menschlich waren. Aber ein Mimik konnte sich hier nur aufhalten, wenn sein Roaming Grid für Reisen freigeschaltet war … oder, wenn er oder sie frei war.
    Und wenn sie frei waren?
    Dann waren sie integriert … der Traum eines jeden Mimik, in die Welt integriert zu sein. Kein Fluxen mehr, keine Garderobe von Masquen … ein letzter Flux, und dann wurde einem das Interface versiegelt. Ein Gesicht, ein Körper, ein Genotyp – für immer.
    Er hatte integrierte Mimiks kennen gelernt – niemanden, den er zuvor gekannt hatte, aber gelegentlich ließen die Gehegeverwalter einen herein, um über die Selbstheit zu sprechen und wie wunderbar es war, frei zu sein und wie ein Mensch behandelt zu werden … von einem Menschen nicht zu unterscheiden.
    Tristan fragte sie immer nach ihren Reisen. Wo waren sie gewesen? Welche Wunder hatten sie gesehen? Aber diese freien Mimiks teilten Tristans Sehnsucht nach der Welt jenseits der Gloms nicht.
    Nach den ersten paar Malen hatte Tristan aufgehört, zu solchen Treffen zu kommen. Sie langweilten ihn. Schlimmer noch, sie ärgerten ihn, weil sie ihn an etwas erinnerten, was er nicht hatte. Und wer wollte schon hören, wie herrlich die Selbstheit war? Wie konnte sie auch etwas anderes sein?
    Als er ins Freie trat, atmete Tristan tief durch … und hustete. Er war schon oft in dieser Freizone gewesen, und der Himmel war stets bedeckt gewesen, und die Luft um ihn herum war von einem Gestank erfüllt, der in seinen Lungen brannte.
    Die Freizone … hier endete der Zugriff der Gloms.
    Und jetzt begann sein Einsatz.
    Tristan schob sich an den Werbekugeln vorbei, die rings um den Ausgang herumschwebten. In tausend Fuß Höhe hingen gigantische Holoblasen am Himmel. Jeder konnte auf ihnen Zeit und Raum mieten.
    Jeder.
    Diese aufdringlichen Visuals waren überall. Er versuchte, die Werbebotschaft unmittelbar über ihm zu ignorieren … ein Mann mit einem weißen Klerikerkragen, der redete … seine Stimme hallte über die ameisenhafte Menge.
    »- und die Unverletzbarkeit der menschlichen Gestalt ist verloren! Wir von der Kirche der Wahren Form wissen das. Sie wissen das! Sie können sich uns anschließen. Jene von Ihnen, die zum Wechsel verführt worden sind, können zur Wahren Form zurückkehren und uns helfen, die wahre menschliche Form wieder zu dem ihr gebührenden Platz auf dem Gipfel der Schöpfung zurückzuführen!«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Aber jene, die sich uns nicht anschließen können, sind jene, die nicht völlig menschlich sind.«
    Die Blase füllte sich mit dem Bild einer Kolonie – es hätte der Mond sein können oder ein Asteroid. Winzige, spinnenähnliche Mimiks – eine bequeme Zielscheibe für menschlichen Ekel – wimmelten am Boden herum.
    »Mimiks sind nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, sondern in den krankhaftesten Albträumen des Menschen! Glauben Sie, dass Gott will, dass sein Ebenbild so verunglimpft wird? Natürlich nicht! Schluss mit dem Frevel! Tilgt diese Scheußlichkeiten jetzt vom Angesicht der Erde!«
    Tristan schluckte. Der Imagistenprediger redete von ihm. Wie oft hatte er schon mit angesehen, wie eine aufgeputschte Menge von Imagisten über einen Mimik hergefallen war? Wie oft war seine Tarnung schon aufgedeckt worden, und er hatte um sein Leben rennen müssen? Wie oft war er schon an einem Mimik

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