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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Verlegenheit nicht ansah. Ja, in ihrer Wohnung herrschte Chaos. Das wusste sie. Aber sie war nicht schmutzig. Sie hatte die besten Moppets, die es zu kaufen gab, und sie sorgten dafür, dass die ganze Wohnung immer makellos sauber war. Das Problem war nur, dass sie viel mehr Dinge hatte als Orte, um sie aufzubewahren. Wenn sie nur aufhören könnte, sich Sachen zu kaufen.
    Aber wie es in ihrer Wohnung aussah, ging die Polizei nichts an.
    »Was erreichen Sie damit, wenn ich in meiner Bewegungsfreiheit behindert werde? Warum darf ich nicht -?«
    »Sie werden auch bewacht werden. Ihr Gebäude wird ständig beobachtet werden. Jemand, der hier nicht als Bewohner registriert ist, wäre gut beraten, nachvollziehbare Gründe dafür zu haben, wenn er sich hier herumtreibt.«
    »Oh, dann bin ich also nicht bloß eine Gefangene, sondern auch noch ein Köder? Das lasse ich mir nicht gefallen!«
    »Schluss jetzt!«, sagte Lieutenant Garmaz und hob die Hand und zugleich auch die Stimme. »Ich habe meine Befehle. Und die führe ich aus. Mehr brauchen wir beide nicht zu wissen. Guten Tag, Datameister Rouge.«
    »Und zum Teufel mit Ihnen«, murmelte sie, als er kehrtmachte und zu den beiden rotbehelmten Streifenbeamten zurückging, die im Flur warteten.
    Als die Tür sich schloss, hörte sie ein lautes Summen und dann einen Piepton von der anderen Seite. Neugierig berührte sie die Platte, aber die Tür bewegte sich nicht. Sie berührte sie erneut, schlug dann mit der flachen Hand darauf, aber die Tür blieb geschlossen. Die hatten ihre Türplatte ausgeschaltet.
    Unglaublich! Sie konnte nicht einmal mehr ihre Wohnung verlassen!
    Wütend fuhr sie herum und trat nach einem Tisch, verfehlte ihn zwar mit dem Fuß, stieß aber mit dem Schienbein gegen die Kante. Schmerz durchzuckte sie. Sie griff nach der schmerzenden Stelle und hüpfte, Verwünschungen ausstoßend, auf einem Fuß.
    Schließlich ließ der Schmerz nach, und sie ließ sich in ihren Smartsessel fallen, der sich sanft um sie schmiegte.
    Wie blöd bin ich eigentlich?, dachte sie. Warum habe ich denen das mit dem Mimik nicht gesagt? Das war nicht Trev … das Ding hat bloß seine Haut getragen.
    Aber sosehr sie sich auch das Gehirn zermarterte, sie konnte die Frage nicht beantworten. Die drei Schläger, die sie entführt hatten, hatte sie den Beamten exakt beschrieben, bis hin zu den Haaren in ihren Nasen. Und wenn – und das würde vermutlich nicht lange dauern – sie geschnappt wurden, würde sie gegen sie aussagen und auf maximale Bestrafung bestehen. Sie hatten sie gefesselt, nackt wie am Tag ihrer Geburt, und sie mit gierigen Blicken angestarrt.
    Aber nach einer Weile hatte ihnen das nicht mehr genügt. Nein, sie waren zu der Ansicht gelangt, dass das nicht ausreichte. Schließlich war sie ohnehin totes Fleisch. So hatten sie sie bezeichnet: totes Fleisch. Da konnten sie ebenso gut ihren Spaß mit ihr haben. Und dann hatte sie dagesessen, starr vor Angst und Schrecken, während die Männer Drogenpflaster getauscht und sich darüber gestritten hatten, wer sie zuerst bekommen würde … und welchen Spaß das machen würde. Sie hatten angefangen, sie loszubinden, aber dann war es zum Streit gekommen – sie wäre jede Wette eingegangen, dass sie mit Hhhelll vollgepumpt waren. Als sie sich nach einem lauten Wortwechsel und einigem Herumgeschubse nicht hatten einigen können, hatten sie beschlossen, die Entscheidung einem 30-40 Spiel zu überlassen.
    Während sie noch halb gefesselt dasaß, hatten sie zu spielen begonnen. Lani hatte den Kopf herunterhängen lassen, als schliefe sie, und die ganze Zeit geduldig an ihren Fesseln gearbeitet. Als wieder Streit ausbrach, diesmal heftiger als beim ersten Mal, hatte sie ihren einen Arm befreien und den Rest der Fesseln aufbinden können. Dann hatte sie den Hhhelll-Nebel, in dem die drei Männer schwebten, dazu genutzt, sich hinter ein paar Kisten zurückzuziehen, hatte dort die abgelegten Kleider des Mimik gefunden und war zur Tür gerannt.
    Ein Gutes hatte es, wenn man hier in Flagge lebte – man brauchte nicht weit zu gehen, um auf eine Polizeistreife zu stoßen. Nur heute nicht, natürlich. Aber bis sie dann doch eine gefunden und sie zu dem Lagerhaus gelotst hatte, waren ihre Entführer verschwunden gewesen.
    Die Streife hatte sie zuerst auf ihre Station gebracht, wo sie ihnen alles gesagt hatte – nur das mit dem Mimik nicht. Die Entführung eines Datameisters war keine Kleinigkeit, und deshalb hatte man sie in die

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