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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Kopf.
    Korporal Eastin – blond, blauäugig – wirbelte herum, und Tristan schmetterte ihm die Faust in sein verblüfftes Gesicht. Dohan Lees Faust erzeugte ein dumpfes, klatschendes Geräusch. Der Korporal taumelte zurück, Blut schoss aus seiner Nase, und Tristan setzte nach, schlug dem Mann die Faust in den Leib und dann erneut ins Gesicht. Als die Knie des Korporals nachgaben, krachte Tristans Faust noch einmal gegen seine Schläfe. Korporal Eastin von der Flagge Polizei glitt zu Boden. Heute würde er keine Sicherheitskontrollen mehr durchführen.
    Tristan sah sich um und entdeckte mindestens ein halbes Dutzend Leute in unterschiedlicher Entfernung, die ihn entsetzt anstarrten.
    Ja, ihr guten Flagger, ich habe gerade einen von euren gefürchteten Polizisten angegriffen.
    Kommt mir bloß nicht in die Quere.
    Aber ohne Zweifel würde ihn einer der Zeugen melden, sobald der Schock nachgelassen hatte.
    Tristan sprang in den Schweber. Er spürte, wie das Fahrzeug unter seinem Gewicht einen Augenblick lang seitlich wegkippte, dann setzte die Wirkung der Stabilisatoren ein. Er stöhnte, als er auf die Kontrollinstrumente blickte: Die Konsole war ihm nicht vertraut. Aber der Joystick und der Beschleunigungshebel befanden sich an der üblichen Stelle.
    Kein Problem, dachte er, griff nach den Kontrollinstrumenten und zog den Schweber steil in die Höhe.
     
    »Lieutenant? Lieutenant Garmaz!«
    Streig zuckte zusammen und nahm unwillkürlich Haltung an.
    Das bin ich, dachte er. Seit Mittag hatte er die Rolle von Lieutenant Garmaz von der Flagge-Polizei angenommen.
    »Ja, Sergeant«, sagte er.
    »Einer der Bewohner des Apartment-Komplexes hat gerade den in der Lobby stationierten Polizisten attackiert.«
    Attackiert? Er hatte damit gerechnet, dass der Mimik sich hinausschleichen würde. Eigenartig.
    »Sie meinen, dieser weibliche Datameister -?«
    »Nein, Sir. Das war ein Mann – ein gewisser Dohan Lee.«
    Streig sah auf das HUD in seinem Polizeihelm. Die Dinger waren praktisch, obwohl seine Zugangsbefugnis wesentlich weiter reichte als die eines gewöhnlichen Lieutenants. Er rief diesen Lee auf und -
    Verdammt! Ein Mimik. Ein Gladiator.
    »Ich rufe ein paar Patrouillenschweber, damit -«
    »Nein, ich erledige das. Ich habe eine speziell für solche Fälle ausgebildete Truppe. Halten Sie Ihre Leute in Reserve, damit sie auf Befehl Position einnehmen können.«
    »Ja, Sir.«
    Streig lächelte, als er die Verfolger in den Einsatz schickte. Du steckst voller Überraschungen, Mimik, wie?
     
    Tristan ging in hundert Meter Höhe in Waagerechtflug über und warf einen schnellen Blick auf den Kompass. Er verriet ihm, dass er nach Westen flog. Falsch. Er musste nach Süden – zur Freizone.
    Er war fast auf halbe Höhe der Hochbauten aufgestiegen, die diesen Teil von Flagge Quarter dominierten. Bauten wie gewaltige Baumstämme, mit einer Vielzahl von Reflektorfenstern, zogen beiderseits an ihm vorbei. Er kam sich vor wie ein Vogel, der durch die Redwood-Wälder der Vergangenheit flatterte.
    Er stieg noch etwas höher, erreichte die Expressebene und beschleunigte dann. An der nächsten Kreuzung drehte er nach links ab.
    So, das war besser. Jetzt stimmte die Richtung. Wenn er Glück hatte – würde er Flagge Quarter verlassen haben, ehe die Polizei die Verfolgung aufnehmen konnte. Aber damit es dazu kam, brauchte er freie Bahn.
    Er spielte mit dem Schalter der Konsole, bis die Warnlichter und die Sirene des Patrouillenschwebers in Funktion traten, und gab dann Gas. Er saß am Steuer eines Flagge-Polizeischwebers – warum also nicht das Beste daraus machen?
    Die übrigen Schweber machten ihm Platz. Er lächelte. So musste man reisen.
    Aber wo war er, und wie weit musste er fliegen? Er aktivierte sein Neuronet.
    »Regis.«
    Ein Indianer mit ledernem Stirnband und Hirschlederhemd befand sich plötzlich neben ihm in der Kabine.
    »Ah. Regis nicht hier, Kemosabe. Kann Tonto helfen?«
    »Was?«
    Wo kam dieser alte Avatar plötzlich her? Er hatte Tonto nicht mehr benutzt seit -
    Und dann erinnerte sich Tristan. Er hatte seinen PDA nicht zu Ende umprogrammiert. Verdammt! Jetzt durchlief das Ding all seine alten Avatare.
    Aber damit würde er sich später befassen. Im Augenblick -
    »Geschätzte Ankunftszeit in der Freizone?«
    Eine transparente Landkarte tauchte vor ihm auf. Er sah einen winzigen roten Leuchtpunkt, der sich durch das Gitter von Flagge Quarter auf die riesig wirkende Freizone zubewegte.
    »Fünf Minuten – vorausgesetzt,

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