Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ließ sich von ihnen die jüngsten Neuigkeiten aus London berichten.
    Die beiden erwiesen sich als ausgezeichnete Informationsquelle, besaßen sie doch wie Charles sowohl eine überdurchschnittliche Beobachtungs- als auch eine rasche Auffassungsgabe. Ihnen gefiel, dass Penny wenig Interesse für gesellschaftliche Konventionen und den üblichen Klatsch zeigte, denn das war eindeutig nichts für Männer von ihrem Schlag, die sich in einer ganz anderen Welt bewegten. Einer gefährlicheren, aber auch authentischeren. Durch ihre Erlebnisse waren sie vermutlich für alle Zeit für das oberflächliche Denken und Tun der sogenannten guten Gesellschaft verdorben.

    Penny hörte ihnen aufmerksam zu, ermutigte sie, mehr zu erzählen, während Charles sich zurücklehnte und sich lächelnd auf die Rolle des Beobachters beschränkte, nur ab und zu eine spöttische Bemerkung oder eine geschickte Frage beisteuerte. Nicholas hielt sich ganz zurück, wirkte jedoch still belustigt und schien sich sichtlich wohler zu fühlen.
    Sobald der Tisch abgedeckt war, zogen sich alle mit ihren Weingläsern in den Salon zurück, wo sie gemütlich beisammensaßen und redeten. Natürlich unter anderem und nicht zuletzt über den Mann, den sie den »französischen Agenten« nannten.
    »Ich gebe zu, es ist unklug, gleich etwas zu unternehmen, um seine Identität aufzudecken, wenn wir demnächst von Dalziel Hinweise zu erwarten haben, die uns die Arbeit ungemein erleichtern.« Jack leerte sein Glas, schaute zu Gervase, dann wieder zu Charles. »Aber können wir ihm nicht irgendeine Falle stellen? Eine, die funktioniert, egal, welcher von den Verdächtigen es ist?«
    Charles beugte sich vor, sein Glas in den Händen. »Jetzt, da ihr beide hier seid, wäre mir das am liebsten. Er weiß nichts von euch, er kennt euch nicht. Es gibt keinen Grund, weshalb er von eurer Anwesenheit hier erfahren sollte. Abgesehen von den Beteiligten und den Familienangehörigen scheint er vor allem an den Pillendosen interessiert, weiß aber nicht, wie er herankommen kann.«
    Er nahm einen Schluck, bevor er fortfuhr. »Morgen werde ich euch das Priesterversteck zeigen – es ist perfekt, und wenn man nicht davon weiß, tut man sich schwer, es zu entdecken. Als Erstes müssen wir ihm Informationen über das Versteck zuspielen, die er nicht anzweifelt.«
    »Es gibt Mittel und Wege.« Gervase grinste. »Einem Priester wird er glauben, oder? Ich kann mich gut als ein solcher ausgeben. Wie wäre es, wenn ich als Kirchenmann daherkomme,
der die Verstecke aus der Zeit der Katholikenverfolgung erforschen will? Ich könnte ja zu einem geselligen Ereignis eingeladen werden, zu dem sich auch alle anderen aus der Gegend einfinden, und mich dort über meine faszinierenden Studien auslassen.«
    Charles starrte ihn an, lächelte und prostete ihm mit seinem Glas zu. »Das würde gehen.«
    Die Uhr schlug elf. Penny sah zu Nicholas hin, der wieder erschöpfter wirkte, und warf Charles einen bedeutsamen Blick zu.
    Er nickte kaum merklich, stand auf und reckte sich. »Wir sollten uns morgen weiter damit befassen, nachdem ihr euch das Priesterversteck angesehen habt.«
    Alle erhoben sich. Penny ging voraus, verabschiedete sich oben am Treppenabsatz von allen und begab sich dann zu ihrem Schlafzimmer.
    Charles folgte ihr etwa zehn Minuten später, unmittelbar nachdem Ellie gegangen war. Sie saß an ihrer Frisierkommode und bürstete sich das Haar, schaute ihn im Spiegel an, eine Warnung bereits auf den Lippen, erkannte gleichzeitig, wie albern das war. So wie ihr Bett jeden Morgen aussah, musste Ellie längst wissen, dass sie ihre Nächte nicht alleine verbrachte.
    Der Gedanke löste einen wohligen kleinen Schauer aus. Sie betrachtete Charles’ Gesicht, während er näher kam, sich seinen Rock auszog und sein Halstuch aufknotete – seine Miene verriet jedoch, dass er in Gedanken ganz woanders war, sich mit einem Plan beschäftigte, verschiedene Möglichkeiten abwog und wieder verwarf.
    Sie wandte sich erneut ihrem eigenen Spiegelbild zu und bürstete ihre Haare energischer, während sie darüber nachdachte, wie erleichtert sie sich angesichts der unverhofften Verstärkung fühlte. Auch wenn sie nie daran gezweifelt hatte, dass
Charles sich wie ein menschlicher Schutzschild vor sie, Nicholas oder irgendjemanden vom Personal stellen würde, war sie dankbar, dass er jetzt dem Mörder nicht mehr alleine gegenüberstehen würde.
    Und damit weniger gefährdet war.
    Sie erhob sich und löschte die

Weitere Kostenlose Bücher