Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
war zu hören.
    Sie schaute zur Tür und sah, wie diese sich langsam öffnete.
    Sie öffnete den Mund, aber kein Laut kam heraus. Erstarrt verfolgte sie, wie Charles in ihr Zimmer schlüpfte, die Tür leise hinter sich schloss und versperrte.
    Er drehte sich um, nickte ihr zu, ging zum Lehnstuhl vor dem Kamin und ließ sich darauf nieder. Als sei alles in bester Ordnung, streckte er seine langen Beine aus und legte sie übereinander. Erschreckt stellte sie fest, dass er sich umgezogen und seine Abendkleidung abgelegt hatte. Jetzt trug er Hosen und Stiefel, ein lose gebundenes Halstuch und eine weiche Reitjacke.
    Er setzte sich wieder aufrecht hin, zog das Kissen unter sich hervor und warf es auf den Boden, streifte die Jacke ab und legte sie über die Rückenlehne hinter sich, entspannte sich erneut.
    Jetzt erst kam ihr ihre merkwürdige Haltung in den Sinn: ein Bein kniend im Bett, das andere draußen, das Nachthemd zu weit hochgeschoben. Sie stieg ganz aus dem Bett, zog ihr Nachthemd herunter und marschierte um das Bett herum, um
ein paar Schritte vor ihm stehen zu bleiben. »Was, zum Teufel, tust du hier?«
    Ihr gezischtes Flüstern klang in dem stillen Zimmer überlaut.
    Er wandte den Kopf und sah sie an. »Ich habe dir doch gesagt, ich käme später.«
    »Ich dachte, du meintest morgen. Was, um alles in der Welt treibst du hier.«
    »Ich hatte vor, hier einzuschlafen.«
    »Du kannst aber nicht hier schlafen, nicht in meinem Zimmer – und das weißt du ganz genau!«
    Er betrachtete sie eine Weile stumm. »Du denkst hoffentlich nicht ernstlich, ich ließe es zu, dass du unter demselben Dach wie Nicholas schläfst, einem potenziellen Mörder – schutzlos?«

10
    Über diese Frage hatte sie bis zu diesem Augenblick überhaupt nicht nachgedacht, doch jetzt, wo er sie aussprach, musste sie ihm recht geben: Die Antwort konnte nur Nein lauten.
    Wie auch immer … Sie holte tief Luft, schaute ihm ins Gesicht. »Das hier ist schlicht ausgeschlossen. Du kannst nicht einfach hier schlafen, nicht in meinem Zimmer.«
    »Ich gebe zu, dieser Stuhl ist nicht das bequemste Bett«, er legte sich anders hin, »aber ich habe schon auf viel schlimmeren Unterlagen geschlafen. Ich werde damit zurechtkommen.« Er legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. »Wo ist Nicholas’ Zimmer?«
    »Im anderen Flügel. Du kannst nicht hierbleiben. Wenn du unbedingt auf mich aufpassen zu müssen glaubst, dann versperre ich die Tür, und du schläfst nebenan.«
    »Das Schloss an deiner Tür ist zu leicht zu knacken, ich habe es mir angesehen. Falls Nicholas geschickt ist, würde ich es im Nebenzimmer nicht hören. Also, geh einfach ins Bett und schlaf.«
    Sein befehlsgewohnter Ton duldete keinen Widerspruch, und sie war bereits drauf und dran, ihm zu gehorchen, aber dann überlegte sie es sich anders und marschierte zu seinem Stuhl. Er stellte sich schlafend, doch das nützte ihm nichts. »Charles, nein.« Sie rüttelte ihn an der Schulter. »Das ist schlicht …«
    Er bewegte sich.

    Sie landete auf seinem Schoß und unterdrückte in letzter Sekunde einen Schrei.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du ins Bett gehen sollst.«
    Seine Arme schlossen sich um sie.
    Sie stemmte die Hände gegen seine Schultern und versuchte ihn auf Abstand zu halten – daran zu hindern, sie näher an sich zu ziehen. »Wag es ja nicht, mich zu küssen.«
    Seine Augen waren nur wenige Zoll von ihren entfernt, und er schaute sie an. Eine spannungsgeladene Sekunde verging, dann hob er fragend eine Braue. »Oder was?« Seine Stimme senkte sich. »Willst du schreien?«
    Sie blinzelte nur.
    Er verringerte den Abstand zwischen ihnen und verschloss ihre Lippen mit den seinen – küsste sie, aber nicht wie zuvor, sondern völlig anders.
    Gierig. Mit einem unstillbaren Hunger und einem Verlangen, das sie einfach überwältigte. Das sie durchströmte und jegliche Gegenwehr im Keim erstickte, jeden Gedanken in Luft auflöste, irgendetwas anderes zu wünschen, als sich an ihn zu schmiegen und dieses räuberische, verheerend verzweifelte Sehnen in sich aufzunehmen und zu stillen.
    Sie hob die Arme, schlang sie ihm um den Hals, klammerte sich an ihn. Hielt sich an ihm fest, bis sie in der Flut wieder Boden unter den Füßen fand. Bis sie ihm entgegentreten und ihn ebenfalls küssen, ihm alles geben konnte, was er so unverhohlen forderte – und alles nahm, was er ihr im Gegenzug dafür bot.
    Ihre Münder verschmolzen, ihre Zungen lieferten sich Duelle. Hitze loderte auf,

Weitere Kostenlose Bücher