Geheimauftrag: Liebe
breitete sich unter ihrer beider Haut aus.
Ein Gefühl von Nacktheit überkam sie, denn sie trug nichts unter dem Leinennachthemd, und ihr wurde nur noch heißer bei diesem Gedanken. Da war nichts mehr, das sich zur Vorsicht
mahnend in ihrem Innern gemeldet und ihre Leidenschaft gekühlt hätte – und auch ihre Vorstellungen von Anstand und Sittlichkeit gerieten in Vergessenheit. Stattdessen durchzuckte sie ein Gefühl überwältigender Vorfreude.
Erwartungsvoll breitete sie die Hände auf seiner Brust aus, durch das feine Leinen seines Hemdes genoss sie seine pulsierende Hitze, die wie eine lebendige Flamme für sie zu brennen schien.
Er war nicht mehr der Junge von einst, sondern ein faszinierender und fesselnder Mann, der wieder in ihr Leben getreten war. Mehr noch: Er war für sie das Leben selbst, das sie sich so lange versagt hatte. Doch nun war er da, war bei ihr, stand eindeutig zu ihrer Verfügung, wenn sie es wollte.
Er war die fleischgewordene Verführung, wenigstens für sie.
Sie war sich nicht einmal bewusst, dass sie die Knöpfe an der Vorderseite seines Hemdes geöffnet hatte, aber als sie es merkte, zerrte sie die beiden Hälften auseinander und fuhr ihm mit hungrigen Händen über die muskulöse Brust.
Zeichnete seine Muskulatur nach, versuchte möglichst viel von ihm zu ertasten und zu spüren.
Sie seufzte zufrieden, fühlte überschäumende Freude in sich aufwallen, als sie sein Stöhnen vernahm. Seine Lust befriedigte beides – sein und ihr Sehnen – und überließ sie der Leidenschaft, die sie gepackt hatte.
Sie merkte nicht, dass er ihr Nachthemd öffnete, bis sich seine Hand um ihre bloße Brust legte, nackte Haut auf nackter Haut. Etwas durchzuckte sie, und einen Moment lang dachte sie, es sei Furcht, bis sie erkannte, dass es Erregung war.
Er liebkoste, streichelte sie und weckte kenntnisreich ihre Sinne, machte sie begierig auf weitere Erkundungen, erregte ihre Neugier, ihre Erwartung, die mit jedem Streicheln seiner Fingerspitzen wuchs, mit jeder kreisenden Liebkosung, bis ihr Körper sich anfühlte wie ein straff gespannter Bogen und die
Vorfreude in Begehren überging und dann in forderndes Verlangen.
Sie rang nach Luft, löste ihren Mund von seinem, um wieder zu Atem zu kommen, doch er hielt sie weiter schützend in seinen Armen, um schließlich mit seinen Lippen an ihrem Kinn entlangzufahren, dann an ihrem Hals abwärts zu der Kuhle über ihrem Schlüsselbein. Dort verweilte er eine Weile, bis er seine Zunge weiter nach unten gleiten ließ. In ihren Adern schienen glühende Ströme zu fließen, die sie innerlich versengten.
Dann fand er die volle Rundung ihrer Brust, verharrte einen winzigen Moment auf der schmerzlich erregten Spitze, umkreiste sie langsam und zärtlich. Penny hörte ein erschrockenes Stöhnen und merkte erst in diesem Moment, dass es ihr eigenes war. Sie vergrub ihre Finger in seinem schwarzen Haar und bog sich ihm entgegen.
Er nahm ihre hemmungslose Einladung an, liebkoste sie mit Lippen und Zunge, folgte einer langsamen, fein abgestimmten Partitur, die einen Gegenpol bildete zu dem hitzigen Drängen, das sie einzuhüllen schien, sie umgab, aber ohne dass sie die Initiative ergriff.
Noch nicht.
Dies hier war neu, wenigstens für sie. Sie wusste, ohne fragen zu müssen, dass er sich auskannte mit diesem Spiel – mit jedem einzelnen Punkt, den es zu befolgen galt. Das war vor dreizehn Jahren anders gewesen. Natürlich, denn damals war auch er noch wenig erfahren. Hatte nicht gewusst, wo er verweilen und sich Zeit lassen musste, um sie auf nie vorgestellte Weise zu erregen.
Unter halb gesenkten Lidern beobachtete Charles sie – beobachtete, wie die Leidenschaft sie erfasste, sich in ihren sturmgrauen Augen widerspiegelte. Er konnte sehen, wie sie Stück um Stück ihre Züge eroberte, ihre zarte Haut rötete.
Wenn sie in ihr Bett gegangen wäre, hätte er den Stuhl nicht verlassen und so getan, als schliefe er, aber es war anders gekommen. Sie hatte ihm widersprochen, und der schnellste Weg, den sich abzeichnenden Kampf im Keim zu ersticken, war es, sie zu küssen. Und die perfekte Gelegenheit, den nächsten Schritt zu tun, um sie für sich zu gewinnen. Mit jeder Nacht, die verging, wurde der Wunsch, sie zu besitzen, drängender und schärfer.
Er schob ihr Nachthemd auseinander und begann, mit Händen, Lippen und Zunge von ihr Besitz zu ergreifen, seine Sinne mit ihr zu füllen. Wie er es sich jahrelang nur hatte vorstellen und ausmalen können. Und
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