Geheimauftrag: Liebe
machte.
Hilflos, ihr zu widerstehen.
Er teilte ihre Lippen und sank in ihren Mund, in ihre Hitze. Er ließ ihren Nacken los, legte die Arme um ihre Mitte und drehte sie um, setzte sie sich auf den Schoß.
Sie stemmte die Hände gegen seine Schultern, drückte ihren Rücken durch. Als er den Kopf hob, öffneten sich ihre Augen weit. »Was ist mit dem Kutscher?«
»Er sitzt auf dem Kutschbock, er kann nichts sehen«, flüsterte er und schloss die Hände um ihre Taille, begann an ihrer Unterlippe zu knabbern. »Wenn du nicht schreist, wird er auch nichts hören.«
»Schreien? Warum?«
Er fuhr mit den Händen aufwärts.
»Charles!«
Er küsste sie erneut. Ließ seine Finger über die edle Seide ihrer Abendrobe gleiten, aufwärts zu ihrem Busen. Mit dem Daumen begann er immer enger werdende Kreise um die aufgerichteten Spitzen zu malen, umfing mit den Händen die vollen Halbkugeln, wog sie prüfend und spürte, wie sie voller und fester wurden. Genoss den Schauer, der sie durchlief, bis ihr der Atem stockte und sie zu zerspringen drohte.
Nach einem langen, erschütternden und schmerzlich erregenden Austausch löste er sich von ihren Lippen und atmete tief durch. Er wusste genau, wie lange die Fahrt von Branscombe nach Wallingham dauerte – es reichte nicht.
Mit geschlossenen Augen erschauerte Penny in seinen Armen, spürte, wie er sie mit starken Händen fest und sicher hielt, völlig selbstverständlich und als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Und sie? Wieder einmal glaubte sie, sie könne sich belügen. Nur ein Kuss, hatte sie gedacht, den sie einfach genießen konnte, und darüber völlig vergessen, dass es mit ihm immer so anfing und dann mehr wurde, viel mehr.
Sein Kopf befand sich neben ihrem. Er streifte mit seinen Lippen ihre Schläfe. »Himmel, wie sehr ich dich vermisst habe.«
In seinem Tonfall lag ein Sehnen, das sie nicht missverstehen konnte, das eine Antwort erforderte.
Du hast mir auch gefehlt . Sie hielt die Worte zurück, doch sie hatte ihn vermisst, so tief und heftig, dass sie sich insgeheim wunderte. Es war ihr gar nicht klar gewesen … Erst jetzt, da er
zurück war, sie wieder küsste, spürte sie, welch gähnende Leere die ganze Zeit über in ihr gewesen war.
Dreizehn Jahre, mehr oder weniger.
Die Kutsche schaukelte ein wenig, als sie in die Auffahrt nach Wallingham Hall einbogen. Charles seufzte und hob sie von seinem Schoß, setzte sie auf die Bank neben sich.
Als sie anhielten und der Lakai die Tür öffnete, war sie wieder fest in ihren Umhang gewickelt. Charles stieg aus und half ihr beim Aussteigen.
Sie wartete, dass er sich von ihr verabschiedete, zu den Ställen ging und sich auf den Heimweg machte. Stattdessen begleitete er sie die Stufen hoch zur Eingangstür. Er fing ihren verwunderten Blick auf und murmelte: »Ich möchte sehen, ob Nicholas zu Hause ist.«
Laut Auskunft des Butlers, der auf ihre Rückkehr wartete, hatte er sich bereits in sein Zimmer zurückgezogen.
Charles drückte ihren Arm, trat einen Schritt zurück und hob grüßend die Hand. »Ich komme dann später.«
Er sah ihr in die Augen, drehte sich um und ging zur Gartentür.
Sie schaute ihm nach und fragte sich, welchen Reim sie sich auf diese Bemerkung und diesen Blick machen sollte, doch sie gab sich einen Ruck und stieg entschlossen die Treppe hoch, hinauf zu ihrem Zimmer, wo ihre Zofe schon auf sie wartete.
Penny stieg aus ihrem Kleid, schlüpfte in ihr Nachthemd und setzte sich auf den Hocker vor der Frisierkommode, um ihr Haar zu lösen und zu bürsten, während Ellie um sie herum aufräumte, das Kleid ausschüttelte und das Perlenhalsband und die Ohrringe zurück in die Schmuckschatulle legte.
»Gute Nacht. Schlafen Sie gut.«
Im Spiegel lächelte sie der Zofe zu. »Danke, Ellie. Gute Nacht.«
Sie fuhr fort, ihre Haare zu bürsten, legte sich die langen,
schimmernden Strähnen über die Schultern, stand auf und löschte die Kerzen in den Ständern zu beiden Seiten des Spiegels, ging zu ihrem Bett und blies die einzelne Kerze aus, die daneben noch brannte.
Mondlicht strömte gespenstisch weiß durch ihre Fenster und tauchte alles in scharf umrissene Flecken aus Licht und Schatten.
Sie war müde, doch noch immer wanderten ihre Gedanken unstet hin und her, kamen nicht wirklich zur Ruhe. Sie zog ihren Morgenmantel aus und warf ihn übers Fußteil des Bettes, schlug die Decke zurück, hob den Saum ihres Nachthemds und schickte sich an, ins Bett zu klettern.
Ein gedämpftes Klicken
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