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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Im Geiste formulierte er bereits eine entsprechende Anfrage an Dalziel. »Dieses Szenarium würde den Chevalier als wahrscheinlichsten Kandidaten dastehen lassen.«
    »Weil er etwas aus Frankreich gehört haben könnte?«
    »Ich werde Dalziel bitten, seine Verbindungen spielen zu lassen.«
    Sie schwiegen einen Moment, und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, ihre Hand noch immer in der seinen. Charles beschloss, die Zwangspause, die ihm bei seinen Ermittlungen auferlegt wurde, zu nutzen, um mit ihr weiter ins Reine zu kommen, um sie endgültig für sich zu gewinnen.
    Er musste in ihr die Erinnerung an Vergangenes löschen, sie dazu bringen, nur noch in der Gegenwart zu leben. Und für die Zukunft. Sie musste vergessen, wie er früher war, und erkennen, was sie einander jetzt sein konnten, einander werden konnten – genau das wünschte er sich.
    Wäre er nicht die Sorte Mann und sie nicht die Sorte Frau, die sie nun einmal waren, dann schiene es ihm am klügsten, die persönlichen Angelegenheiten zurückzustellen, bis der Mörder gefasst und das Rätsel gelöst war. Aber sie waren und dachten eben anders, und wenn es um sie beide ging, hatte Klugheit noch nie eine Rolle gespielt. Er brauchte nur an gestern Nacht zu denken. Trotzdem würde er weiterhin so oft wie möglich in ihrer Nähe bleiben, tags wie nachts. Was wiederum bedeutete, dass sie immer wieder an dem Punkt landen würden, wo ihre Klugheit vor ihrer Leidenschaft kapitulierte. Egal, wie weit sie
dem Mörder oder den Geheimnissen von Granville und Nicholas nun auf der Spur waren.
    Sie waren sich viel näher als vor dreizehn Jahren, doch es reichte ihm noch nicht. Er musste wissen, dass er sich ihrer vollkommen sicher sein konnte, dass er sie beschützen durfte und sie seinen Schutz akzeptierte, dass sie auf ihn hörte und seiner Erfahrung vertraute, wenn Gefahr drohte – dass sie letztlich an seiner Seite blieb. All das wollte er von ihr, und mit weniger würde er sich nicht zufriedengeben.
    Wenn er sie in die von ihm gewünschte Richtung lenken wollte, dann musste er bald handeln. Jetzt , wo ihm bei seinen Ermittlungen eine kurze Pause aufgezwungen wurde, weil der Mörder sich momentan kaum aus der Deckung wagen würde.
    Er umfasste ihre Hand fester, wandte den Kopf und schaute sie an, fragte unverblümt: »Warum bist du mit keinem anderen Mann intim gewesen?«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Eigentlich rechnete er damit, dass sie errötete, stattdessen wirkte sie vor allem verblüfft.
    »Was?« Ihre Stimme klang laut, schrill und angespannt. Sie entzog ihm ihre Hand und hob sie abwehrend. »Nein! Warte!« Sie holte tief Luft, erklärte dann ruhig: »Mein Privatleben geht dich nichts an, Charles.«
    Bei ihrem ablehnenden Ton erstarrte er; schob das Kinn vor. »Was zwischen uns vor dreizehn Jahren geschehen ist, geht mich jede Menge an, und falls dieser Zwischenfall all die Jahre lang so eine Wirkung auf dich hatte, dann ist das ebenfalls meine Sache.«
    Sie schaute ihn an, als sei er eine Spinne, und zwar eine Spezies, die ihre Toleranz überstieg. »Falls es eine Wirkung auf mich hatte …« Ihre Stimme wurde leiser, während sie ihn anschaute, dann reckte auch sie das Kinn, kniff die Augen zusammen und fragte scharf: »Wovon, zum Teufel, redest du?«

    Er biss die Zähne zusammen und sprach mühsam beherrscht; dabei entschlossen, alles ans Licht zu holen, damit sie endlich neu beginnen konnten. »Vor dreizehn Jahren haben wir beide, du und ich, es miteinander in dieser verfluchten Scheune unten an den Klippen getrieben. Es war dein erstes Mal, und ich habe dir wehgetan. Sehr.« Er kniff die Augen zusammen, zwang sich weiterzusprechen: »Du warst aufgelöst und völlig durcheinander. Du hast nicht zugelassen, dass ich dich wieder anfasse, nicht gleich danach und auch später nicht. Du bist weggelaufen und mir in den nächsten Wochen aus dem Weg gegangen, bis ich einrücken musste. Du wolltest nicht mit mir reden und mich auch nicht mit dir reden lassen.«
    Die naive Verletzlichkeit, die er damals empfunden hatte, wallte wieder in ihm auf, frisch und unerwartet scharf, doch er drängte sie zurück. So unbeteiligt, wie er nur konnte, fuhr er fort: »Dann erfuhr ich bei meiner Heimkehr letztes Jahr, dass du trotz einer Reihe höchst vorteilhafter Heiratsanträge offenbar beschlossen hast, eine alte Jungfer zu werden. Es lag auf der Hand, mich zu fragen, ob das, was zwischen uns vorgefallen war, hinter deinem Zögern,

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